XX Kantinengeld/Winterwerk

[KingD07x]

Hallo!

Komme hier im Auftrag und wollte fragen ob diese Münzen original sind? Die scheinen es so zu geben aber was haltet ihr von?

Danke!!!

[Lackland]

Hallo,

die gezeigten Stücke bzw. natürlich identische Stücke werden seit Jahren (und auch aktuell) als echt bei diversen Auktionshäusern verauktioniert und bei verschiedenen Shops angeboten.

Trotzdem lasse ich persönlich die Finger von derartigen ‚Münzen‘. Auch schon im Dritten Reich war man der deutschen Sprache und Grammatik kundig. Deswegen ist es für mich sehr befremdlich, wenn ich z. B. beim ersten Exemplar ‚Kantinegeld‘ lese…

Viele Grüße

Lackland

[Pfennig 47,5]

Hallo!
Nun die Betriebskantine war in den meisten Firmen/Einrichtungen ein Eigenständige Verkaufseinrichtung, von daher, wenn es verausgabte Wertmarken der Kantine waren, wäre die Schreibweise richtig.
Die zweite "Münze" ist eine Art Spendenbeleg für die Winterhilfe, in Deutschland WHW (Winterhilfswerk) zu Gunsten der Angehörigen der NSDAP in Österreich und deren Angehörige, zur Unterstützung Inhaftierter und Arbeitsloser, nach dem Verbot 1933.

[KingD07x]

Danke, hat jemand sonst noch eine Meinung?

[KingD07x]

Bezüglich Originalität

[Andechser]

Wie es Lackland schon angedeutet hat, handelt es sich dabei höchstwahrscheinlich um Fantasieprodukte aus der zweiten Hälte des 20. Jahrhunderts, die als reine NS-Devotionalien gelten müssen.

Beste Grüße
Andechser

[Pfennig 47,5]

Ich würde ja vorschlagen die Stücke einem alten erfahrenen Fachmann vorzulegen, wenn ich aber sehe, das Medaillen mit dem Abbild von Hitler, heute in Auktionen für 65 € angeboten werden, obwohl bekannt ist, daß diese Stücke in den 70 iger Jahren produziert wurden, dann schlägt wohl die Gewinnsucht jeglichen Verstand.
Wobei bei der ersten Münze (Kantine) die Bezeichnung Reichspfennig sehr bedenklich ist, auch wenn die SS eine "Staatsfirma" war.
Der Spendenbeleg Nr. 2 gab es so.

[Andechser]

Ich würde ja vorschlagen die Stücke einem alten erfahrenen Fachmann vorzulegen, wenn ich aber sehe, das Medaillen mit dem Abbild von Hitler, heute in Auktionen für 65 € angeboten werden, obwohl bekannt ist, daß diese Stücke in den 70 iger Jahren produziert wurden, dann schlägt wohl die Gewinnsucht jeglichen Verstand.
Wobei bei der ersten Münze (Kantine) die Bezeichnung Reichspfennig sehr bedenklich ist, auch wenn die SS eine "Staatsfirma" war.
Der Spendenbeleg Nr. 2 gab es so.

Hallo Pfennig 47,5,
hast du einen Beleg, dass diese "Spendenbelege" zeitgenössisch ausgegeben wurden? Ich bin da immer skeptisch, weil ich mich intensiver mit den Notmünzen aus der Zeit des Ersten Weltkriegs beschäftigt habe und dort vieles als "echt" oder "seltene Probe" verkauft wird, was eigentlich eine spätere Fälschung/Fantasieprägung ist und im Bereich der NS-Diktatur gibt es ja noch viel mehr moderne Fantasieprodukte.

Beste Grüße
Andechser

[Lackland]

Grundsätzlich gilt: Je mehr Nazivokabular, -zeichen oder -embleme auf so einem Objekt vorhanden sind, desto großer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um eine Nachkriegsfälschung handelt.

Hier bei der Nr. 2 haben wir einen SS-Spruch, Totenköpfe und sogar beidseitig SS-Runen. Eine sehr auffällige Häufung, die bei mir alle Warnglocken klingeln lässt!

Angemerkt sei auch noch, dass z. B. die Firma Rudolf Souval in Wien noch bis lange nach Kriegsende diverse Fantasieprodukte hergestellt hat. Wohl zum Teil sogar im Auftrag der Besatzer. Vor allem für die Amerikaner waren Nazidevotionalien beliebte Andenken…

Beste Grüße

Lackland

[Pfennig 47,5]

Hallo Andechser!
Leider ist es so, der zweite Beleg ist ein Original und wurde auch in Aluminium an den Mann gebracht. Während wir die "SS-Kantine" anzweifeln dürfen, da Reichspfennig nie auf Kantine Geld geprägt werden durfte, der Begriff "Reichspfennig" blieb den Originalen Reichsmünzen gesetzlich vorbehalten. Gruß Ralf

Hier noch zwei Quellen zu verschiedenen Stücken:
Quelle:
https://www.numisbids.com/n.php?p=sale& ... 175348&v=1
Quelle:
https://www.numisbids.com/n.php?p=lot&sid=3915&lot=1892

[Andechser]

Hallo Pfennig 47,5,
diese Auktionsvorkommen sind leider keine Belege, da dort auch immer wieder nachweisliche falsche Stücke als echt verkauft werden. Das kenne ich vom Ersten Weltkrieg schon zur Genüge.

Beste Grüße
Andechser

[Pfennig 47,5]

Hallo Andechser!
Solche Gegenstände der politischen Propaganda werden auch heute noch ausgegraben, ohne das diese Gegenstände von Fälschern vorher da vergraben wurden. z.B. mal keine Auktion
Quelle:
https://stadtarchaeologie.at/start/u-ba ... iggasse-2/

[Andechser]

Hallo Andechser!
Solche Gegenstände der politischen Propaganda werden auch heute noch ausgegraben, ohne das diese Gegenstände von Fälschern vorher da vergraben wurden. z.B. mal keine Auktion
Quelle:
https://stadtarchaeologie.at/start/u-ba ... iggasse-2/

Ja, das ist mir durchaus bekannt, aber gibt es einen Beleg dafür, dass dieser konkrete Typ in einem gesicherten Kontext ausgegraben wurde? Wie Lackland geschrieben hat, wäre die Gestaltung schon sehr außergewöhnlich und gerade deswegen benötigt man da gute Belege. Reine Aussagen wie "Es wird immer wieder ähnliches gefunden" reichen da halt nicht. Interessante Fundgeschichten habe ich schon zu oft gehört und auch hier im Forum gelesen, wobei der Wahrheitsgehalt eben oft gegen Null geht.

Beste Grüße
Andechser

[Pfennig 47,5]

Hallo Andechser!
Nun beginnen wir uns im Kreis zu drehen, da ich nicht im Besitz der Spendenmarke bin, somit keinen wissenschaftlichen Beleg zur Originalität liefern kann, ebenso wie Du nicht die Fälschungsbehauptung wissenschaftlich untermauern kannst.
Da Du mit "Studis" zu tun hast, hast Du sicher Zutritt, bzw. Online Zugang zu verschiedenen Archiven, da könntest Du uns beiden des Rätsels Lösung auf historisch fundierter Grundlage einholen. Ich bin gespannt. Gruß Ralf

[coin-catcher]

Moin,

"Kantinegeld" ist eine bekannte Fälschung... Das Stück tauchte um herum 2000 auf...
Das ist wie die vermeintlichen deutschen "Token" von den Kanalinseln...
Nimmt es ein Auktionshaus ´rein, folgen einige andere diesem Negativbeispiel...
Das andere Stück taucht "witzigerweise" auch nur in gewissen bzw. denselben Auktionshäusern auf... (die sind halt beratungsresistent (erst 2023 wieder erlebt und vergeblich auf Fälschungen hingewiesen) - und um die macht man einfach einen großen Bogen)...

(ein poln. Anbieter verkauft die "Kantinegeld"-Stücke für 8 Euro plus Versand - in der Bucht im Ausland für 10 Dollar )

Stücke vom WHW und andere Spenden"marken" gab bzw. gibt es allerdings. Je nach Typ bekommt man die zw. 1 - 100 Euro. Ich persönlich würde bei den Opferpfennigen und WHW-Abzeichen bleiben...

Viele Grüße
cc