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2 Mark 1913 - Probe, einseitig

Verfasst: Di 09.11.04 15:33
von jeggy
Hallo,

Ich habe hier eine Probe aus dem Jahr 1913 (Motiv: J 109 Preussen)
Kann mir dazu jemand weitere Infos und/oder eine Wertangabe liefern?
Ich habe leider keinen Schaaf o.ä.

Gewicht: 9,40g
Durchmesser 28,1 mm
Dicke 1,8 mm
Riffelrand

Volumen berechnet: 1,116cm³
Dichte: 9,40g/1,116cm³ = 8,423 g/cm³
Material: Meine Einschätzung dadurch: Nickel
auch der optische Eindruck lässt mich das vermuten.

Vielleicht hat jemand ja einen Spezialkatalog
wo diese Probe aufgeführt ist oder hat sie schon mal in einer Auktion gesehen.

Jedenfalls schon mal vielen Dank.

Gruss,
jeggy

Verfasst: Fr 12.11.04 12:07
von hotzenplotz
Hallo jeggy,

im Schaaf ist keine Probe bzw. einseitiger Abschlag von J109 aufgeführt, auch Jäger, KDM und GDM nennen kein Exemplar.
Bekannt sind nur zwei Proben vom 3er (J110):
- Vs.: König nach links reitend mit Marschallstab / Rs.: wie J110 und
- Vs.: wie J110 / Rs.: normale Reichmünzenrückseite (neuer Adler)
Hat Dein Abschlag? evtl. eine Randpunze? Ich denke an eine einseitige Galvanoplastik für bspw. Ausstellungszwecke (aber diese wäre in der Herstellung wahrscheinlich teurer als das Original??) Das könntest Du allerdings leicht am Klang feststellen. Im Gegensatz zu Silber klingt ein Galvano dumpf.
Freundliche Grüße

hotzenplotz

Merci...

Verfasst: Fr 12.11.04 15:51
von jeggy
Hallo Hotzenplotz,

Vielen Dank für deine Antwort. Nein, das Stück klingt sehr hell bei der
Klangprobe. Eine Randpunzierung ist nicht vorhanden. Auch so etwas wie
eine Randnaht ist nicht erkennbar. Wie ich bereits schrieb, denke ich auch
nicht dass das Stück aus Silber ist. Dafür ist es zu leicht. Mein mir
nächstliegender Gedanke zum Material ist Nickel.

Für eine Fälschung macht mir das Stück einen zu professionellen
Eindruck, aber man weiss ja nie...Die Prägung ist jedenfalls stark und
genau, wie man das am Scan auch einigermassen erkennen kann.

Den König als Reiterstandbild habe ich auch, weiss allerdings auch nicht
viel drüber. Wie häufig ist denn das Reiterstandbild vermutlich?

Gruss,
jeggy

Verfasst: Fr 12.11.04 15:55
von mfr
Hallo,
ob es Nickel ist läßt sich leicht mit einem Magneten testen.

Verfasst: Fr 12.11.04 16:29
von jeggy
Merci....Stimmt, diesen Test habe ich noch nicht gemacht, werde ich heute abend tun :)

Verfasst: Fr 12.11.04 17:01
von hotzenplotz
Hallo jeggy,

das ist ja das blanke Sahnehäubchen einer Reichssammlung...

Ich hänge Dir mal den Abschnitt aus dem Schaaf zu dieser Probe an.
Freundliche Grüße

hotzenplotz

Verfasst: Fr 12.11.04 18:41
von jeggy
@hotzenplotz,

Merci vielmals, mir fällt auf dass oberhalb des Eichblatts bei der Abbildung im
Schaaf noch etwas steht. Das ist bei meiner nicht der Fall. Leider habe ich
keine Expertise über die Echtheit, das Stück stammt aus einer grösseren
Sammlung eines Sammlers mit vielen PP-Exemplaren von Reichsmünzen.

Das Gewicht meiner Münze stimmt in etwa über ein mit dem PP Stück im
Schaaf: 17.84g. Durchmesser ist normal, etwas dicker (2,8mm) als ein
normales 3 Markstück, stimmt also auch. Das Stück verfügt über eine
Randschrift “Gott mit uns”, wie man am Scan sieht hat es eine dunkle Optik.
Den Eindruck einer PP Münze macht es jedoch nicht.

Wie selten und wie teuer mag das Stück (das echte, bei meinem weiss ich
es ja noch nicht) wohl sein, das würde mich natürlich auch noch
interessieren :) Ich konnte es leider auf keiner Saalauktion finden, z.B.
habe ich http://www.coinarchives.com auch nachgesehen.
Dort findet sich nur die Probe mit dem Reichsadler revers statt "Adler
schlägt Schlange" (Schaaf 110/G2)

Die vermeintliche Nickelprobe ist nicht magnetisch. Für Aluminium ist es
zu schwer, für Silber zu leicht. So vermute ich nun zunächst: Zink.

Gruss,
jeggy

Verfasst: Fr 12.11.04 20:20
von Lutz12
Hier die Dichte einiger gängiger Münzmetalle:
Aluminium 2,70
Zink 7,14
Zinn 7,28
Nickel 8,90
Kupfer 8,92
Silber 10,53
Blei 11,336
Keine davon passt zu Deinen Angaben, zumindest kann man aber (bezogen auf Reinmetall) Ausschlüsse machen.
Bei Legierungen kommt man theoretisch dem Wert von 8,423 näher (z.B. Messing = Kupfer-Zink-Legierung, Bronze = Kupfer/Zinn, Aluminium-Bronze=Kupfer/Alu). Bronzen (Hauptmetall=Kupfer) gibt es auch als Berylliumbronze, Bleibronze, Manganbronze, Siliziumbronze, Phosphorbronze.
Denkbar ist eventuell auch bei obigen Legierungen eine Oberflächenbeschichtung (Versilberung).
Gruß Lutz12

Verfasst: Fr 12.11.04 21:15
von jeggy
Es ist auch schwierig, die Dichte anhand von Durchmesser und
Rand-Dicke auch nur einigermassen zu bestimmen.

Nun, die Stücke wandern zur weiteren Beurteilung erst mal zu
Herrn Franquinet.

Vielen herzlichen Dank für Eure Tips!

Gruss,
jeggy

Weitere Info

Verfasst: Do 25.11.04 10:43
von jeggy
Das 2-Markstück ist lt. Herrn Franquinet ein schöne handwerkliche Arbeit.
Die Reiterstandbildprobe ist echt. Es ist Schaaf 110 G1 (1) allerdings ohne
Datum. Schon ein etwas exclusiveres Stück, so eines hat nicht jeder :)

Gruss,
jeggy

Verfasst: Do 25.11.04 16:58
von hotzenplotz
Hallo jeggy,

meinen Glückwunsch...



hotzenplotz

Verfasst: Fr 26.11.04 08:34
von jeggy
Danke.

Mich würde mal interessieren wo ein 2. Stück dieser Art mal aufgetaucht ist.
Ich habe bisher noch nirgends (ausser Schaaf: Sammlung Beckenbauer) eine
Referenz gefunden, weder in Saalauktionen noch sonstwo. Anscheinend gab
es 1983 eine Künker-Auktion bei welcher viele Proben deutscher Münzen
enthalten waren.

Hat jemand solch ein Stück schon mal irgendwo im Angebot gesehen, bzw. hat
jemand zufällig alte Künker-Kataloge?

Gruss,
jeggy

Verfasst: So 28.11.04 15:21
von europa
Hallo,

jeggy! Glückwunsch zu diesem wirklich schönem Stück.
Da hast aber fas sehr feines ! und wie es aussieht, was mit einem Status.
Was ist es den jetzt für ein Material?
PP ist es nicht oder?

Grüsse

Verfasst: Di 30.11.04 23:08
von mumde
"Anscheinend gab es 1983 eine Künker-Auktion bei welcher viele Proben deutscher Münzen enthalten waren":
Die Firma Künker veranstaltete 1985 ihre erste Auktion. 1987, in Auktion 7, versteigerte Künker die Proben-Sammlung Beckenbauer. Das bei Künker verkaufte Stück ist deshalb identisch mit dem bei Schaaf genannten Stück.

Verfasst: Mi 01.12.04 12:05
von jeggy
@mumde, vielen Dank für die Info.

@europa, nun ja das Material ist Silber, ich vermute auf ungebeizter
Ronde geprägt, daher das dunkle Aussehen. Die Deklaration PP bezieht
sich auf die Beckenbauer-Probe. Was nicht heisst das mein Stück auch
von polierten Stempeln gesprungen sein muss, immerhin ist es definitiv
mit mindestens einem anderen Stempel geprägt worden.

Von Herrn Franquinet werde ich noch weitere Informationen über das
Stück einholen, ich selbst bin nur Sammler und kein Spezialist.

Gruss,
jeggy