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Wo ist der Haken
Verfasst: Sa 19.11.05 01:51
von mfr
Hallo,
ich habe gerade eine Anzeige in der M&P entdeckt, ein 100 €-Schein in Acryl. Es gibt auch eine HP dazu:
http://www.money4u-web.de/index.php?site=geschenkideen
OK, nichts was heutzutage noch verwundert

außer der Preis, das ganze soll 95 € kosten. Ich bekomme also 5 € geschenkt, wenn ich den Acrylblock knacke ?
Eine weitere Präsentidee, ein exklusiver Schreibtisch-Aufsteller mit echter 100 Euro-Banknote in Acryl, in limitierter Auflage (2.000 Stück), einzeln nummeriert. Dieses einmalige Geschenk können Sie zum Preis von 95,- Euro erwerben.
Re: Wo ist der Haken
Verfasst: Sa 19.11.05 11:23
von Wolle
Muenzenfreund hat geschrieben:Hallo,
ich habe gerade eine Anzeige in der M&P entdeckt, ein 100 €-Schein in Acryl. Es gibt auch eine HP dazu:
http://www.money4u-web.de/index.php?site=geschenkideen
OK, nichts was heutzutage noch verwundert

außer der Preis, das ganze soll 95 € kosten. Ich bekomme also 5 € geschenkt, wenn ich den Acrylblock knacke ?
Du kriegst das Teil bloss nicht geknackt, dass ist das Problem. Was sich die Hersteller dabei gedacht haben, einen 100€ Schein so zu "verpacken" und unter dem "Einkaufspreis" zu verkaufen vermag ich auch nicht zu sagen. Der Verdacht kommt auf, dass es sich hierbei um keinen echten Schein handelt.
Verfasst: Sa 19.11.05 13:13
von Karsten
...mit echter 100 Euro-Banknote...
Verfasst: So 20.11.05 00:25
von klaupo
Bei sog. Lossleadern, also Waren, die unter EK verkauft werden, steht immer der Gedanke, auf andere Weise zusätzliches Geld zu ziehen. Ich weiß leider nicht, ob z.B. der Weiterverkauf von Kundenadressen so lukrativ ist, daß sich dieses Angebot lohnt?
Gruß klaupo
Verfasst: Do 08.12.05 15:51
von mfr
Hallo,
ich habe gerade Werbung von Euro Münzen Discount bekommen (
www.euro-muenzen-discount.de ). Die bieten den Schein in Plexiglas für 69,90 € an.
100 Euro Banknote in Plexiglas
Auflage 2.000 Stück
Echte Banknote in druckfrischer Erhaltung
Da würde ich sie doch lieber aus dem Plastik befreien.
Verfasst: Mi 14.12.05 23:32
von Fake Identification
hm ...verdächtig

Verfasst: Di 03.01.06 14:38
von Huehnerbla
Hier müsste die Quelle der Acrylblöcke sein oder zumindest der Auftraggeber:
http://acryl.t-c-w.de/index.php?cPath=250
Verfasst: Do 23.03.06 11:13
von sinonum
Hallo,
in einem anderen Forum (banknotesworld.com) habe ich eine plausible Erklärung darüber gelesen, da schreibt ein gewisser "alex11" sinngemäß:
1. Der 100-Euroschein ist echt, kostet also 100 €
2. Der Schein wird in Acryl gegossen - es existiert kein Verfahren, den Schein wieder rauszulösen
3. Der Acrylblock wird der Notenbank vorgelegt, die stellt fest, dass der Schein in Acryl gegoossen wurde, was als Entwerrtung gilt
4. Die Firma, die den Acrylblock herstellen lässt, kriegt pro Acrylblock -nach Prüfung durch die Notenbank- 70 € zurück.
5. Die Kosten für den Acrylblock sind also 30€ plus Produktionskosten.
Wenn man den Block für 69,90 € verkauft (so habe ich ihn verschiedentlich angeboten gesehen), wobei manche noch viel mehr -aber immer unter 100 €- verlangen, so ist der Gewinn ziemlich gut, oder?
sinonumis
Verfasst: Do 23.03.06 13:20
von Fridericus
Die Erklärung klingt leider nur auf den ersten Blick schlüssig, denn:
- Die Bundesbank leistet keinen Ersatz bei absichtlicher Beschädigung,
- die Bundesbank behält die beschädigte Banknote selbstverständlich ein.
Ich habe früher beruflich öfter mit der Bundesbank zu tun gehabt, die sind zwar sehr träge, aber völlig bescheuert sind sie nun auch nicht.
Verfasst: Do 23.03.06 21:13
von alex11
Fridericus hat geschrieben:Die Erklärung klingt leider nur auf den ersten Blick schlüssig, denn:
- Die Bundesbank leistet keinen Ersatz bei absichtlicher Beschädigung,
- die Bundesbank behält die beschädigte Banknote selbstverständlich ein.
Ich habe früher beruflich öfter mit der Bundesbank zu tun gehabt, die sind zwar sehr träge, aber völlig bescheuert sind sie nun auch nicht.
Das ist durchaus zutreffend - allerdings für den
Normalfall.
Zumindest laut Original-Auskunft des wohl wichtigsten Produzenten dieser Euro-Acrylblöcke gibt es dafür ein
Sonderabkommen bzw. eine
Sondererlaubnis.
Wenn jemand aus berufenen Mund eine bessere Erklärung anzubieten hat, dann bitte nur heraus damit...
Alexander
bzgl. Acrylblock mit 100 €
Verfasst: Do 23.03.06 21:32
von sinonum
Hallo,
auch ich halte die Bundesbank nicht für "völlig bescheuert", vielmehr für sehr klug.
Nehmen wir an, die Firma, die 10.000 Acrylblöcke herstellt (das ist eine realistische Zahl!), zahlt der Bundesbank dafür je 30 €, d.s. 300.000 €. Die Herstellungskosten für eine Hundert-Euro-Note liegen doch in einem niedrigen Centbereich, die Bundesbank, hat eine Menge verdient...
Die Leute kaufen den Acrylblock, weil der Preis unter 100 Euro liegt, sie aber einen Hunder-Euro-Schein sehen. Unwillkürlich denken Sie "wie kann das sein? das ist aber preiswert!..."
sinonum[/b]
Verfasst: Fr 24.03.06 08:40
von Fridericus
Das Sonderabkommen kann möglicherweise darin bestehen, daß die Hersteller Druckbögen mit Banknoten von der Bundesbank (bzw. EZB!) kaufen (natürlich nicht zum Nennwert), diese in Acryl eingiessen, dies für jede Banknote der EZB nachweisen und diese das dann duldet, eben weil die Scheine nicht mehr aus dem Block herausgeholt werden können.
Ich halte eben nur die "Umtauschstory" für nicht realistisch.
Verfasst: Fr 24.03.06 21:04
von Torfstecher
Ich glaube nicht,, daß sich die Bundesbank auf irgend so etwas einlassen würde.
Vor allem deshalb nicht, weil es nicht wirklich sichergestellt werden kann, daß der Schein wirklich auf ewig in dem Block drinbleibt, mit Geduld und Spucke wird es, denke ich, möglich sein, ihn dort in vielleicht etwas ramponierten aber durchaus noch umtauschbaren Zustand herauszuholen.
Man könnte z.B. zunächst im Groben den Kunststoff wegfräsen, und für den letzten Millimeter findet sich sicher ein geeignetes Lösungsmittel.
Nach Wikipedia wird Akrylglas zumindest schon mal von Benzol und Alkohol angegriffen, und wenn das nicht wirklich was taugt, dann vielleicht Tetrahydrofuran oder Methylenchlorid, irgendwas wird schon funktionieren. Natürlich sollte man was suchen, das die Druckfarben nicht allzusehr angreift.
Aber solange überhaupt noch was zu erkennen ist: dann hat man den Schein eben versehentlich während der chemischen Reinigung in der Hosentasche vergessen oder so was.
Gruß,
Torfstecher
Verfasst: Sa 25.03.06 14:58
von Huehnerbla
Warum sollte die Bundesbank das nicht machen? Wenn es jemand tatsächlich fertigbringt den Schein aus dem Block zu holen, dann ist der Schein ordentlich ramponiert. Wenn die Bank den Schein nicht eindeutig als echt einstufen kann, geht er an die Bundesbank. Die kennt ihre Seriennummern und das wars dann.
Verfasst: So 26.03.06 12:31
von Torfstecher
Was heißt "das war's"?
Entweder der Schein ist echt, oder er ist nicht echt.
Wenn er falsch ist, ist natürlich alles klar.
Wenn er aber nicht, dann kann die Bank sich doch nicht einfach darauf herausreden, daß er zwar echt sei, aber auf irgendeiner geheimen schwarzen Liste stehe und daher nicht umgetauscht werden könne.
Die Ausrede mit der chemischen Reinigung sollte man sich natürlich besser sparen, aber der Schein könnte ja auch in einem Zustand sein, in dem man durchaus noch Chancen hat, ihn an der Ladenkasse loszuwerden.
Selbst wenn die Möglichkeit, daß der Schein wieder im Umlauf auftaucht eher eine theoretische ist, möchte ich wetten, daß die Banker sich in dieser Hinsicht äußerst konservativ verhalten werden. Da geht es nicht um die läppischen hundert Euro (oder auch um einige Tausend), die sie möglicherweise verlieren könnten, sondern ums Prinzip.