Wer kann mir zu einer Banknote Fragen beantworten ???

Banknoten / Papiergeld

Moderator: Locnar

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bugzmaster
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Wer kann mir zu einer Banknote Fragen beantworten ???

Beitrag von bugzmaster » Mo 16.04.07 14:14

Hallo, ich hätte da einpaar fragen zu dieser Banknote :

[ externes Bild ]
[ externes Bild ]

Was für ein Bild ist auf der Vorderseite abgebildet ?
Wo wurde diese Banknote gedruckt ?
Welche Unterschriften sind auf der Banknote ?
Wieviel Stück wurden gedruckt ?
Wann wurde die Banknote eingezogen ?

Danke für Eure Antworten.
mfg
bugzmaster

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Huehnerbla
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Beitrag von Huehnerbla » Mo 23.04.07 11:13

Hallo @bugzmaster!

Was für ein Bild ist auf der Vorderseite abgebildet ?
Es handelt sich um eine Allegorie der Industrie. Nach offizieller Angabe: zwei symbolische Gestalten, sitzend eine weibliche Figur mit einem Lorbeerkranz in der linken Hand, mit dem rechten Arm einen Bienenkorb auf einem Postament umschließend. Zu Füßen der Frauengestalt, gleichfalls sitzend, ein Jüngling, der einen Hammer in der Hand haltend sich auf einem Amboß stützt. Vorn ein Spaten, im Hintergrund ein Industriewerk.

Wo wurde diese Banknote gedruckt ?
In New York, bei der American Banknote Company.

Welche Unterschriften sind auf der Banknote ?
Links: Präsident des Direktoriums Wilhelm Vocke
Rechts: Vizepräsident Könneker

Wieviel Stück wurden gedruckt ?
Das kann man so genau nicht sagen.
Der Druckauftrag erging am 4. November 1949. Die ersten Scheine wurden allerdings erst am 27.11.1952 geliefert. Die letzte Lieferung kam im Dezember 1962.

Wann wurde die Banknote eingezogen ?
Am 31. Januar 1964
Gruß
Jürgen

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helcaraxe
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Beitrag von helcaraxe » Mi 25.04.07 12:56

Wieso wurden eigentlich Banknoten noch mit der Inschrift "Bank Deutscher Länder" gedruckt, wo auf den Münzen schon 1950 diese Bezeichnung nicht mehr Verwendung fand?
Viele Grüße
helcaraxe
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usen
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Beitrag von usen » Mi 25.04.07 13:29

helcaraxe hat geschrieben:Wieso wurden eigentlich Banknoten noch mit der Inschrift "Bank Deutscher Länder" gedruckt, wo auf den Münzen schon 1950 diese Bezeichnung nicht mehr Verwendung fand?
Ich denke das hat mit dem Auftragsjahr (1949) zutun. Aber wissen tu ich es nicht.
MfG
Frederik

Gast
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Beitrag von Gast » Mi 25.04.07 15:02

Ganz einfach:

weil die BRD erst 1956 von den Alliierten 11 Jahre nach dem Krieg offiziell endgültig in die völkerrechtliche Unabhängigkeit entlassen wurde. Zeitgleich z.B. die Gründung der "Bundeswehr".

Monetär bedeutet dies, dass die BDL, die von den Besatzungsmächten (insbesondere den Amerikanern) kontrolliert wurde, die Rechte am Geld an die Deutsche Bundesbank übertragen durfte.

petzi

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Huehnerbla
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Beitrag von Huehnerbla » Mi 25.04.07 15:10

helcaraxe hat geschrieben:Wieso wurden eigentlich Banknoten noch mit der Inschrift "Bank Deutscher Länder" gedruckt, wo auf den Münzen schon 1950 diese Bezeichnung nicht mehr Verwendung fand?
Dazu muss man ein paar rechtliche Dinge ins Spiel bringen. Auf den ersten Banknoten, die bereits vor der Gründung der Bank deutscher Länder im März 1948 in Auftrag gegeben wurden, steht nur Banknote und Deutsche Mark. Diese Banknoten wurden im Namen der Bank deutscher Länder ausgegeben. Grundlage war das Zweite Gesetz zur Neuordnung des Geldwesens vom 20. Juni 1948. Darin heißt es unter §1(1): "Der Bank deutscher Länder wird hierdurch das ausschließliche Recht verliehen, im Währungsgebiet Banknoten und Münzen auszugeben. Die Banknoten und Münzen lauten auf Deutsche Mark oder Pfennig. Wie man sieht war die Bank deutscher Länder für Banknoten und Münzen zuständig. Deshalb stand auf den Münzen als Ausgabestelle Bank deutscher Länder drauf. Das sollte sich aber bald ändern. Denn im Frühjahr 1950 kristallisierte sich heraus, dass die Münzhoheit von der Bank deutscher Länder auf den Finanzminister der inzwischen gegründeten Bundesrepublik Deutschland übergehen wird. Darauf kündigte die Bank deutscher Länder am 6. Mai 1950 in einer Bekanntmachung an, dass ab sofort die Umschrift Bank deutscher Länder durch Bundesrepublik Deutschland ersetzt wird. Kurz darauf wurde dann das Gesetz über die Ausgabe von Scheidemünzen vom 8. Juli 1950 verabschiedet und die Münzhoheit war damit beim Finanzministerium. Das alleinige Ausgaberecht für Banknoten blieb allerdings bei der Bank deutscher Länder.
Gruß
Jürgen

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Beitrag von Dietemann » Mi 25.04.07 15:27

Huehnerbla hat geschrieben:Wo wurde diese Banknote gedruckt ?
In New York, bei der American Banknote Company.
Woher kann man das wissen? Oder ist mein Rosenberg zu alt?

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Beitrag von Huehnerbla » Mi 25.04.07 15:53

Steht z.B. auf dem Schein drauf ...
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Gruß
Jürgen

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Beitrag von helcaraxe » Do 26.04.07 10:59

@Huehnerbla und die anderen:

Herzlichen Dank für die Information! Wieder was gelernt! :-)

@Petzlaff.

Ich dachte immer, die völkerrechtliche Unabhängigkeit ist erst 1990 mit dem Friedensvertrag zu Stande gekommen... ;-)
Viele Grüße
helcaraxe
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Beitrag von tournois » Do 26.04.07 23:10

Als gänzlich Unwissender (bezüglich Papiergeld) mal nachgefragt.....

Welche Nominale gab es denn bei den Scheinen mit dem Aufdruck "Bank Deutscher Länder"?
[b]tournois[/b]
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"Wir leben in einem Zeitalter, in dem die überflüssigen Ideen überhand nehmen und die notwendigen Gedanken ausbleiben!"
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Beitrag von KarlAntonMartini » Do 26.04.07 23:19

helcaraxe hat geschrieben:@Huehnerbla und die anderen:


Ich dachte immer, die völkerrechtliche Unabhängigkeit ist erst 1990 mit dem Friedensvertrag zu Stande gekommen... ;-)
Vollständig ja, seit 1956 gab es nur noch Vorbehalte im Hinblick auf Berlin und Deutschland als Ganzes, die von geringer praktischer Bedeutung waren. Der Begriff Friedensvertrag ist auf die 2+4-Vereinbarung, die Grundlage der dt. Einheit wurde, nicht ganz passend. Es ging ja eher um die Anerkennung des faktisch eingetretenen Zustands unter Verzicht auf neue Ansprüche. Insofern hat man aus dem unseligen Versailler Vertrag was gelernt. Grüße, KarlAntonMartini
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Marc
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Beitrag von Marc » Fr 27.04.07 05:04

Ja, man hat aus Versailles gelernt. Deutschland hat nie Frieden geschlossen, und wird es wohl auch nicht mehr für den 2. Weltkrieg. Zumal einige, z. B. die südamerikanischen der 53 Kriegsgegner auch heute noch horrende Reparationen verlangen. Stattdessen leben wir lieber in Freundschaft oder gar Partnerschaft mit unseren ehemaligen Feinden. Der wahre Frieden nach der Kapitulation ist immer mehr Wert als ein Vertrag. Denn welcher Präsident eines Siegerstaates überlebt die nächste Wahl, wenn er nach einem brutalen Krieg auf fast alle Reparationen verzichtet. Verlangt man hohe Reparationen ist es bei den heutigen Vernichtungskriegen für den Verlierer meist günstiger einen neuen Krieg zu beginnen. Immerhin wären wir ohne 2. Weltkrieg noch immer noch an den Reparationen des 1. am abbezahlen (sind ja noch nicht mal 100 Jahre um). Wobei man da ehrlicher Weise sagen muss, das diese Forderung schon vor 2. Weltkrieg wieder fallengelassen wurde, nur zu spät da wollten die deutschen (Machthaber) keinen Frieden mehr.
tournois hat geschrieben:Welche Nominale gab es denn bei den Scheinen mit dem Aufdruck "Bank Deutscher Länder"?
An BDL-Scheinen gibt es :
5 Pf, 10 Pf, 5 DM, 10 DM, 20 DM, 50 DM und 100 DM

Dann gibt es noch Scheine ohne BDL (Währungsreformgeld) :
1/2 DM, 1 DM, 2 DM, 5 DM, 10 DM, 20 DM und 50 DM

Die Bundesbank hat dann rausgebracht :
5 DM, 10 DM, 20 DM, 50 DM, 100 DM, 200 DM, 500 DM und 1000 DM

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Beitrag von Huehnerbla » Fr 27.04.07 10:51

Marc hat geschrieben: Dann gibt es noch Scheine ohne BDL (Währungsreformgeld) :
1/2 DM, 1 DM, 2 DM, 5 DM, 10 DM, 20 DM und 50 DM
...und 100 DM
Gruß
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Beitrag von tournois » Fr 27.04.07 11:14

@Marc:

Vielen Dank für die Info!

Bezüglich der DM-Scheine wußte ich es ja, bin ja auch "schon" 38 Jahre alt und daher mit den genannten groß geworden! ;)
[b]tournois[/b]
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