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1000 DM Schein 1991

Verfasst: Sa 23.11.13 09:10
von L3v
Hallo,

ich habe hier einen 1000DM Schein von 1991 in sehr gutem Zustand. Ich habe ihn vor mehr als 10 Jahren geschenkt bekommen und hatte über die Jahre völlig vergessen wo er ist. Nun ist mir ein Buch in die Hände gefallen und tadaaa, es segelte der besagte 1000er heraus. Nun hätte ich gerne gewusst was dieser denn noch wert ist. Wenn ich ihn schlicht umtausche wären knapp 511€ drin. Nun habe ich auf sammler.com gesehen, dass solche Scheine für knapp 600€ gehandelt werden. Stimmt das? Auf ebay habe ich bereits einige Verkäufe gesehen, doch meines Wissens darf man doch kein Geld verkaufen das noch als Währung akzeptiert wird. Liege ich da richtig? Der Verkauf auf ebay wäre schon interessant, allerdings habe ich da erstens "Angst" vor Spaßbietern und zweitens vor etwaigen Folgen falls der Verkauf doch nicht ganz legal wäre.

Könnte mich da bitte jemand aufklären :D

Re: 1000 DM Schein 1991

Verfasst: Sa 23.11.13 19:25
von fareast_de
Wenn Du kein Risiko eingehen willst, tausche den Schein gegen Euro bei der nächsten LZB in Deiner Nähe um.
Wenn Du unbedingt ein paar Euro mehr rausholen willst, stelle den Schein bei ebay ein. Denke aber an die Provision, die ebay verlangt. Unter diesem Aspekt würde ich für die erste Variante optieren.
Illegal ist der Verkauf von diesen Banknoten keinesfalls.
Wenn Du das Geld kurz- bis mittelfristig nicht brauchst, kaufe Dir von dem Erlös 30 Silberunzen (Maple Leaf, Philharmoniker oder Eagles). Könnte in den nächsten Jahren ein sehr gutes Investment werden.

Re: 1000 DM Schein 1991

Verfasst: Sa 23.11.13 22:25
von Pflock
Ich hatte mal vor einer Weile bei der Bundesbank angefragt, ob es verboten ist aktuelle Geldscheine zu zerstören, weil ich so etwas mal gehört hatte.
Die Antwort lautete: nein. Für Deine Frage interessant ist die Begründung: Die Geldscheine sind nach deutschem Recht Dein Eigentum und Du kannst damit machen was Du willst. Also wenn man sie zerstören darf, darf man sie auch verkaufen.
Siehe: http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... ca#p345352

Außerdem werden ja auch andauernd Euro-Münzen zum Mehrfachen des Nominals verkauft, z.B. Kursmünzensätze, 2€, Gold-Euros, etc. . Auch vom Staat selbst.

Re: 1000 DM Schein 1991

Verfasst: So 24.11.13 23:32
von Aberamenthus
Der Wert eines gebrauchten 1000ers liegt wohl zwischen Nennwert und vielleicht mal 550 €. Ich habe noch zwei 1000er in UNC und mußte feststellen, daß selbst in UNC gerade mal 30% Wertsteigerung zu verzeichnen ist. Hätte ich 100x den 10er in UNC aufbewahrt, hätte ich längst alle zu 100% Wertsteigerung los.

Es gibt kein Gesetz, das den Verkauf aktueller Währungen verbietet. Diese Ente geisterte mal vor ein oder zwei Jahren umher. Fakt ist, daß der private Verkauf legal ist. Sollte aber jemand auch Kredite oder andere Finanzprodukte anbieten, so wäre eine Genehmigung der BaFin (Bundesanstalt für Finanzen) nötig, also eine Banklizenz. Diese Aussage habe ich an einem Stand der Landeszentralbank von einem Vorgesetzten erhalten.

Was die Zerstörung von Banknoten anbelangt: dies war bei DM-Banknoten nicht erlaubt, mit den Euro-Banknoten hingegen doch, da der Emittent nun die EZB ist.

Re: 1000 DM Schein 1991

Verfasst: Mo 25.11.13 10:02
von jause
Servus,

mal der Reihe nach....

Der Tausender:
Wenn der Schein in absolut perfektem Zustand ist dann würde ich den über Ebay.de oder auch ebay.com verkaufen - für den Fall der Fälle kannst du ja immer einen Mindestpreis angeben!
Wenn der Schein knittrig bzw. sichtbar gebraucht ist - umtauschen

Verkaufsverbot:
Das Handeln mit alten Scheinen wird nicht von der Bundesbank sondern von der Bafin überwacht!
Es gibt hier tatsächlich widersprüchliche Aussagen! Die Bafin steht auf dem Standpunkt das man DM (ohne entsprechende Genehmigungen) nicht handeln darf!
Die Kontrolle wird aber nicht mehr soooo streng gehandhabt wie zu Beginn der Euroumstellung....
Ebay beendet nach wie vor jede mit Hinweis auf nicht erlaubten Handel gemeldete Auktion von DM Scheinen...

Andererseits ist dies eine einmalige Aktion und wird meist (auch von ebay) "übersehen"

Solltest du den Schein nicht versteigern wollen würde ich dir eine Kontaktaufnahme mit Händlern z.B. Gerber, Eching - Worbes, Berlin - Fraunhofer, München mit einer entsprechenden Ankaufsanfrage empfehlen

Re: 1000 DM Schein 1991

Verfasst: Mo 25.11.13 19:32
von Aberamenthus
jause hat geschrieben: Es gibt hier tatsächlich widersprüchliche Aussagen! Die Bafin steht auf dem Standpunkt das man DM (ohne entsprechende Genehmigungen) nicht handeln darf!
Die Kontrolle wird aber nicht mehr soooo streng gehandhabt wie zu Beginn der Euroumstellung....
Die BaFin überwacht ihren Namen nach Banken bzw. ihre Finanzprodukte. Als Privatverkäufer ist und bleibt man Privatverkäufer, wenn man Scheine verkauft und somit genehmigungsfrei. Als gewerblicher Anbieter bleibt dies solange auch genehmigungsfrei, soweit keine Finanzprodukte verkauft werden. Eine Banknote ist per se kein Finanzprodukt wie Kredit, Anleihen, Derivate etc. Einen Mehrwert aufgrund von Sammleransichten abzuschöpfen, ist kein Handeln im Bankensinne wie z.B. Verzinsung.

Darauf aufbauend war die profunde Mitteilung der LZB richtig und sicher von dort ausreichend und ergiebig bereits eruiert worden. Daß dies von der BaFin nicht mehr kontrolliert wird, beweist wohl auch deren gewonnene Einsicht. Ansonsten gäbe es keinen sachlichen Grund, dies im Rahmen der ihr zugewiesenen Finanzaufsicht zu unterlassen.

Re: 1000 DM Schein 1991

Verfasst: Di 26.11.13 11:45
von jause
Servus,

der Hinweis auf einen Privatverkäufer ist sooo nicht ganz richtig....

Denn es gibt keine verbindliche Definition ab wann man kein Privatverkäufer ist sondern mit einem Händler gleichzusetzen... diese Einzelfallprüfung liebt das Finanzamt :twisted:

Der genaue Text der Bafin ist hier nachzulesen => http://www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffe ... noten.html

Ich hatte vor einiger Zeit regen Austausch mit BBK / Bafin / Ebay zum Thema..... das ist eine sich selbst jagende Geschichte

Re: 1000 DM Schein 1991

Verfasst: Di 26.11.13 16:09
von Schlesier
jause hat geschrieben: Ich hatte vor einiger Zeit regen Austausch mit BBK / Bafin / Ebay zum Thema..... das ist eine sich selbst jagende Geschichte
Na meinen herzlichen "Glückwunsch". :cry:

Re: 1000 DM Schein 1991

Verfasst: Di 26.11.13 23:56
von Aberamenthus
Es wird sicher vom Finanzamt gerne aus einnahmefreundlicher Sicht gestritten, ab wievielen Verkäufen ein Gewerbe abgeleitet wird. Die Rechtsprechung hierzu fällt auch divers aus. Ich glaube, es waren so Zahlen zwischen 200 und 1000 im Jahr. Daneben gibt es ja noch den generellen Gewerbebegriff, der Urproduktion (Landwirtschaft) und illegale Tätigkeiten ausschließt. Da ich aber bei weitem nicht gewerblich handele und auch nicht einsehen würde, für 1000 Scheine zum Wert von je 1 € auch nur einen Cent an Steuern zu zahlen, tangiert mich das auch nur peripher. Ansonsten gilt bei Sammelgegenständen die Steuerfreiheit nach einer Haltedauer von einem Jahr.