Seriennotgeldschein / Bildergeld - 1921 - Friedrich der Große, Schlacht bei Rossbach
Verfasst: Fr 18.06.21 16:55
Ich habe vor einigen Monaten einen Dachbodenfund einer kleinen Notgeldscheinserie gemacht. Es handelt sich dabei um Notgeld der Gemeinde Rossbach bei Querfurt.
Interessant für Freunde des preußischen Königs Friedrich II., denn die Scheine erzählen eine kleine Bildergeschichte der berühmten Schlacht bei Rossbach im Siebjährigen Krieg.
Die Gemeinde Rossbach gab 1921 eine Serie zu 6 x 50 Pfennig ohne Datum aus, die an die Schlacht bei Rossbach am 5. November 1757 erinnert, in der die Preußen ein doppelt überlegenes französisches Heer schlagen konnten. Der fünfte Scheine zeigt Friedrich den Großen (Friedrich der Einzige) als Sieger von Rossbach. Die Schlacht, in der die Preußen mit 22.000 Mann gegen 41.000 Franzosen antraten, hatten lediglich Verluste in Höhe von 548 Toten und Verwundeten zu beklagen, während die Franzosen 10.000 Mann verloren. Sie war ein Wendepunkt im Siebenjährigen Krieg.
(Quelle: Geldscheine-Online.de – Alexander Persjn „Aus dem Archiv: Friedrich der Große auf Notgeldscheinen“
https://www.geldscheine-online.com/post ... ldscheinen )
Was bei der Betrachtung sofort auffällt, das Notgeld selbst ist undatiert und trägt auch keine Seriennummer.
Lediglich den Hinweis: „50 Pf.“ und „Gültig bis 1 Monat nach Ungültigkeitserklärung im Kreisblatt“
Für Geldscheine oder Notgeldscheine eine ungewöhnliche Herangehensweise. Es handelt sich bei dieser Art des Notgelds somit um sogenannte „Seriennotgeldscheine“.
Tewes und Stephanowsky definieren Seriennotgeld wie folgt:
„Diese Geldscheingruppe umfasst die Bildergeldserien der Ausgabejahre 1921/22. In den seltensten Fällen liefen diese Scheine als echtes Bedarfsgeld um. Sie sind vom Ausgabecharakter her als Spekulationsausgaben der Städte und Gemeinden zu sehen. Ihre Herstellung diente hauptsächlich Sammelzwecken, sie wurden mit einem Aufgeld an Händler und Sammler abgegeben.“
(Lothar Tewes und Helmut Stephanowsky - Das Märkische Notgeld 1914-1924 - Numismatische Hefte Nr. 3 - Kulturbund DDR 1982)
Der berühmte Notgeldexperte Hans Funk liefert uns eine noch eingehendere Einsicht in die Materie und unterlässt es nicht, ein hartes Urteil über solches Bildergeld zu fällen:
Notgeldscheine der Städte, Gemeinden, Institutionen und anderer Ausgabestellen 1921-1922 (Kleingeldscheine)
Bei den Scheinen der Städte und Gemeinden 1921—1922 handelt es sich selten um sogenanntes „Verkehrs- bzw. Bedarfsgeld“. Überwiegend wurden diese Scheine aus anderen Gründen ausgegeben. Infolge der steigenden Sammler-Nachfrage nutzten viele Orte die Möglichkeit mit der Ausgabe solcher Scheine Geschäfte zu machen, ihre Stadtkassen aufzufüllen. Unterstützt wurden Städte und Gemeinden von gewinnsüchtigen Händlern, die den Orten gleich ganze Ausgaben abkauften. Es entwickelte sich so ein regelrechter Geldscheinhandel. Das Notgeld der Städte, Gemeinden und anderer Ausgabestellen dieser Zeit war dadurch gekennzeichnet, Handelsware besonderer Art zu sein. Der größte Teil der Notgeldausgaben dieser Periode wurde als Serien ausgegeben. Darunter sind Scheine zu verstehen, die textlich oder bildlich eine Darstellung trugen, die erst im Zusammenhang der ganzen Serie (also 3, 6 oder mehrer Scheine) verständlich wurde. Bekannt sind Scheine dieser Periode von ca. 1500 Orten mit insgesamt 13.000 verschiedenen Scheinen. Zweifelsohne haben solche Notgeldscheine den geringsten numismatischen Wert überhaupt. Sie als numismatisch bedeutsam erklären zu wollen, würde zur Folge haben Numismatik im Allgemeinen und Notgeld dabei im besonderen Maße vom Inhalt her im Wert zu reduzieren. Daraus darf aber keineswegs abgeleitet werden, daß diese Scheine für eine Auswertbarkeit keinen Wert hätten. Sie dienen als Beleg, als Zeitzeugen. Solche Notgeldscheine sind hinsichtlich ihrer Aussage und Gestaltung eine wahre Fundgrube für Historiker, Geschichtswissenschaftler, Heraldiker, Interessenten auf dem Gebiet der Heimatgeschichte und Kultur.
(Hans Funk - Notgeld 1914-1948 - ein Überblick – Abhandlung aus Numismatische Hefte Nr. 32 - Kulturbund DDR 1986, Seite 27-28)
Interessant für Freunde des preußischen Königs Friedrich II., denn die Scheine erzählen eine kleine Bildergeschichte der berühmten Schlacht bei Rossbach im Siebjährigen Krieg.
Die Gemeinde Rossbach gab 1921 eine Serie zu 6 x 50 Pfennig ohne Datum aus, die an die Schlacht bei Rossbach am 5. November 1757 erinnert, in der die Preußen ein doppelt überlegenes französisches Heer schlagen konnten. Der fünfte Scheine zeigt Friedrich den Großen (Friedrich der Einzige) als Sieger von Rossbach. Die Schlacht, in der die Preußen mit 22.000 Mann gegen 41.000 Franzosen antraten, hatten lediglich Verluste in Höhe von 548 Toten und Verwundeten zu beklagen, während die Franzosen 10.000 Mann verloren. Sie war ein Wendepunkt im Siebenjährigen Krieg.
(Quelle: Geldscheine-Online.de – Alexander Persjn „Aus dem Archiv: Friedrich der Große auf Notgeldscheinen“
https://www.geldscheine-online.com/post ... ldscheinen )
Was bei der Betrachtung sofort auffällt, das Notgeld selbst ist undatiert und trägt auch keine Seriennummer.
Lediglich den Hinweis: „50 Pf.“ und „Gültig bis 1 Monat nach Ungültigkeitserklärung im Kreisblatt“
Für Geldscheine oder Notgeldscheine eine ungewöhnliche Herangehensweise. Es handelt sich bei dieser Art des Notgelds somit um sogenannte „Seriennotgeldscheine“.
Tewes und Stephanowsky definieren Seriennotgeld wie folgt:
„Diese Geldscheingruppe umfasst die Bildergeldserien der Ausgabejahre 1921/22. In den seltensten Fällen liefen diese Scheine als echtes Bedarfsgeld um. Sie sind vom Ausgabecharakter her als Spekulationsausgaben der Städte und Gemeinden zu sehen. Ihre Herstellung diente hauptsächlich Sammelzwecken, sie wurden mit einem Aufgeld an Händler und Sammler abgegeben.“
(Lothar Tewes und Helmut Stephanowsky - Das Märkische Notgeld 1914-1924 - Numismatische Hefte Nr. 3 - Kulturbund DDR 1982)
Der berühmte Notgeldexperte Hans Funk liefert uns eine noch eingehendere Einsicht in die Materie und unterlässt es nicht, ein hartes Urteil über solches Bildergeld zu fällen:
Notgeldscheine der Städte, Gemeinden, Institutionen und anderer Ausgabestellen 1921-1922 (Kleingeldscheine)
Bei den Scheinen der Städte und Gemeinden 1921—1922 handelt es sich selten um sogenanntes „Verkehrs- bzw. Bedarfsgeld“. Überwiegend wurden diese Scheine aus anderen Gründen ausgegeben. Infolge der steigenden Sammler-Nachfrage nutzten viele Orte die Möglichkeit mit der Ausgabe solcher Scheine Geschäfte zu machen, ihre Stadtkassen aufzufüllen. Unterstützt wurden Städte und Gemeinden von gewinnsüchtigen Händlern, die den Orten gleich ganze Ausgaben abkauften. Es entwickelte sich so ein regelrechter Geldscheinhandel. Das Notgeld der Städte, Gemeinden und anderer Ausgabestellen dieser Zeit war dadurch gekennzeichnet, Handelsware besonderer Art zu sein. Der größte Teil der Notgeldausgaben dieser Periode wurde als Serien ausgegeben. Darunter sind Scheine zu verstehen, die textlich oder bildlich eine Darstellung trugen, die erst im Zusammenhang der ganzen Serie (also 3, 6 oder mehrer Scheine) verständlich wurde. Bekannt sind Scheine dieser Periode von ca. 1500 Orten mit insgesamt 13.000 verschiedenen Scheinen. Zweifelsohne haben solche Notgeldscheine den geringsten numismatischen Wert überhaupt. Sie als numismatisch bedeutsam erklären zu wollen, würde zur Folge haben Numismatik im Allgemeinen und Notgeld dabei im besonderen Maße vom Inhalt her im Wert zu reduzieren. Daraus darf aber keineswegs abgeleitet werden, daß diese Scheine für eine Auswertbarkeit keinen Wert hätten. Sie dienen als Beleg, als Zeitzeugen. Solche Notgeldscheine sind hinsichtlich ihrer Aussage und Gestaltung eine wahre Fundgrube für Historiker, Geschichtswissenschaftler, Heraldiker, Interessenten auf dem Gebiet der Heimatgeschichte und Kultur.
(Hans Funk - Notgeld 1914-1948 - ein Überblick – Abhandlung aus Numismatische Hefte Nr. 32 - Kulturbund DDR 1986, Seite 27-28)