Zwittermedaille aus Zunftsiegeln - nach 1732
Verfasst: Do 27.04.06 23:44
Hallo mal wieder,
mir ist dieses seltsame - und für meinen Geschmack attraktive - Teil untergekommen, bei dem offenbar zwei Güsse alter Siegel zu einem Stück verarbeitet wurden. Ob eine derartige Arbeit als Medaille anzusprechen ist, weiß ich nicht. Unter Medicina in Nummis ließe es sich unterbringen. Hier die Daten:
40 mm, 32,21 g, vermutlich Silber, nach 1732
Av. Cosmas und Damian mit Attributen Uringlas bzw. unbekanntem Objekt halten Palmzweig und Namensschild. Umschrift: SIG CHIRURGORUM ROTENBURG.
Rv. Bader mit überdimensionalen Attributen Klistier und unbekannten Objekten hinter liegendem nacktem Patienten, im Zentrum Jahr 1732 (?), darüber drei Sterne. Umschrift: DER LÖBLICHEN BADER ZUNFFT SIGILL IN BLAUBEUREN
Unregelmäßige Naht auf dem Rand, stellenweise geglättet.
Was mich interessieren würde, ist der Zeitrahmen, in dem das Stück entstanden sein könnte: Wann waren solche Arbeiten "in Mode"? Für sich genommen interessant sind die Zunftsiegel, die in ihrer lokalen Zuordnung nicht gar so weit auseinander liegen und die ich als Reflex des Zeitgeschmacks (und der Titelsucht?) um 1700 ff. deuten würde. Der Zeitrahmen ließe sich dehnen, wenn man wüßte, ob die Siegel, die für dieses Stück verwendet wurden, heute noch erhalten sind?
Interessant wären auch die dargestellten Attribute der damaligen Freiberufler, die ich mehrheitlich nicht zu deuten vermag. Den Bader mit seinem Klistier würde ich als Ahnherrn des Heilpraktikers ansprechen, die Chirurgen können mit zwei kanonisierten Schutzpatronen aufwarten.
Kommentare sind willkommen, der Wert interessiert mich nicht.
Gruß klaupo
P.S. Vielleicht mache ich mir auch zu viele Gedanken, und das Teil ist nur ein Entwurf von Frau Schmidt zum künftigen Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenversicherung?
mir ist dieses seltsame - und für meinen Geschmack attraktive - Teil untergekommen, bei dem offenbar zwei Güsse alter Siegel zu einem Stück verarbeitet wurden. Ob eine derartige Arbeit als Medaille anzusprechen ist, weiß ich nicht. Unter Medicina in Nummis ließe es sich unterbringen. Hier die Daten:
40 mm, 32,21 g, vermutlich Silber, nach 1732
Av. Cosmas und Damian mit Attributen Uringlas bzw. unbekanntem Objekt halten Palmzweig und Namensschild. Umschrift: SIG CHIRURGORUM ROTENBURG.
Rv. Bader mit überdimensionalen Attributen Klistier und unbekannten Objekten hinter liegendem nacktem Patienten, im Zentrum Jahr 1732 (?), darüber drei Sterne. Umschrift: DER LÖBLICHEN BADER ZUNFFT SIGILL IN BLAUBEUREN
Unregelmäßige Naht auf dem Rand, stellenweise geglättet.
Was mich interessieren würde, ist der Zeitrahmen, in dem das Stück entstanden sein könnte: Wann waren solche Arbeiten "in Mode"? Für sich genommen interessant sind die Zunftsiegel, die in ihrer lokalen Zuordnung nicht gar so weit auseinander liegen und die ich als Reflex des Zeitgeschmacks (und der Titelsucht?) um 1700 ff. deuten würde. Der Zeitrahmen ließe sich dehnen, wenn man wüßte, ob die Siegel, die für dieses Stück verwendet wurden, heute noch erhalten sind?
Interessant wären auch die dargestellten Attribute der damaligen Freiberufler, die ich mehrheitlich nicht zu deuten vermag. Den Bader mit seinem Klistier würde ich als Ahnherrn des Heilpraktikers ansprechen, die Chirurgen können mit zwei kanonisierten Schutzpatronen aufwarten.
Kommentare sind willkommen, der Wert interessiert mich nicht.
Gruß klaupo
P.S. Vielleicht mache ich mir auch zu viele Gedanken, und das Teil ist nur ein Entwurf von Frau Schmidt zum künftigen Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenversicherung?