Unbekannter Jeton 1753

Diskussionen rund um Medaillen, Medailleure, Jetons, Rechenpfennige

Moderator: Lutz12

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Unbekannter Jeton 1753

Beitrag von Privateer » So 06.05.07 21:59

Dieses Stück ist mir gestern am Nockherberg in die Hände gefallen. Ich halte es für einen Kupferabschlag irgendeines Auswurfjetons. Kennt jemand dieses Stück und kann mir bitte helfen?

Danke schonmal im Voraus.
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jeton-2.jpg
jeton-1.jpg
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KarlAntonMartini
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Beitrag von KarlAntonMartini » So 06.05.07 22:06

Der Text sagt alles: Am 4. 9. 1753 wurde in allerhöchster Anwesenheit von Kaiser Franz I. und Maria Theresia diese Münze als erste aus Anlaß der Eröffnung der neuen Münze geprägt. Zum Auswerfen wohl nicht bestimmt, ob man es als Jeton oder kleine Medaille definiert...Grüße, KarlAntonMartini
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Beitrag von Privateer » So 06.05.07 22:20

Danke KAM, das ging aber schnell. Also wurde dieser Jeton aus Anlass der Eröffnung einer Münzstätte geprägt. Leider konnte ich weder bei google noch bei coinarchives etwas über dieses Stück finden. Weißt Du, um welche Münzstätte es sich gehandelt hat?
Gruß Privateer

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KarlAntonMartini
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Beitrag von KarlAntonMartini » So 06.05.07 22:48

Nein, da müßte ich Literatur konsultieren, die hab ich erst morgen zur Verfügung. Es kommt ja nur Wien oder Kremnitz in Frage, oder? Grüße, KarlAntonMartini
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upuaut
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Beitrag von upuaut » So 06.05.07 22:53

hallo @privateer,

wie KAM schon richtig bestimmt hat ist das ein Auswurfpfennig auf die Erbauung des neuen Münzhauses zu Wien, daher muss auch die Münzstätte Wien sein.
Diese Auswürfmünzen wurden normalerweise in Gold, Silber und Kupfer gemacht. Je nach wichtigkeit wurden die verschiedenen Münzen - Medaillen vergeben. Daher wurden die kupfernen an das gemeine Volk verteilt und sind daher in guter Qualität sehr selten und gesucht, denn in Gold und Silber sind sie dann relativ häufig.
In den Schau und Denkmünzen die Nr. 113.
Die genaue Übersetzung der Aufschrift:

Die allerhöchst Gegenwart der Monarchen weihet dieses neuerbaute Münzhaus mit diesem ersten Gepräge ein, den 4. September 1753.

Gratulation zu dem guten Fund, habe ich leider nicht gesehen und auch schade das wir uns nicht kennen lernen durften.
mfg

upuaut

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Beitrag von KarlAntonMartini » So 06.05.07 22:54

Da hat sich ja schon ein Berufener gefunden, ich trage hier noch nach: http://www.coinarchives.com/w/lotviewer ... 7&Lot=1842
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Beitrag von Privateer » So 06.05.07 23:34

Vielen Dank euch beiden für die schnelle und kompetente Hilfe!

@upuaut

Ich habe den Jeton in einem Lot gekauft und erst zuhause näher betrachtet, übrigens nicht drinnen erworben sondern am Kaffeetisch in der Halle. :D Also ist Dir nichts entgangen (wäre drinnen auch schwer möglich gewesen, gab ja praktisch nichts Gscheites - zumindest nicht zu realistischen Preisen).

Das Treffen können wir wahrscheinlich in Hall nachholen, das ist für mich ein Pflichttermin. Auf den freue ich mich jetzt schon.

Hier noch schnell eine Spur für Googlefans gelegt:
Augusta Praesentia neo domum monetariam primo hoc nummo consecrat IV Sept MDCCLIII
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Beitrag von payler » Mo 07.05.07 16:01

Dann verschieb ich mal zu den Jetons!

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Beitrag von Privateer » Mo 07.05.07 16:44

@Payler

Danke das du die Mehrfachpostings gelöscht hast. Irgendwie hing gestern die Übertragung für mehrere Minuten und dann stand es gleich x-fach drin.
Gruß Privateer

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Beitrag von KarlAntonMartini » Mo 07.05.07 18:21

Signiert ist das Stück MD, also Matthias Donner (ca. 1699-1767), der aus Kremnitz kommend in Wien Kais. Hofmedailleur war, auch Prof. an der Akademie der Schönen Künste. Auch sein Bruder Georg Raphael und nach 1776 sein Neffe Ignaz waren in Wien als Medailleure tätig. Grüße, KarlAntonMartini
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Beitrag von Privateer » Mo 07.05.07 18:40

Danke KAM für diese interessante Information. Es ist übrigens erstaunlich, dass dieser Jeton anscheinend in den letzten Jahren nirgends versteigert wurde (coinarchives) und auch sonst im Internet nirgends Erwähnung findet.
Gruß Privateer

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