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Wie kann ich das Material und den Ag-Gehalt bestimmen

Verfasst: Do 11.02.10 14:33
von hartand
Hallo
Ganz neu im Forum, bin ich sehr wissbegierig und möchte möglichst viel über Medaillen und Münzen wissen.
Bin an der Uni Hannover angestellt und habe große Erfahrung in der Röntgentechnik.
Bestimmungen von Inhomogenitäten in Materialien ( auch Münzen und Medaillen ) sind für mich kein Problem und ich helfe Euch gern diesbezüglich weiter.
Die Medaille wiegt 50,70 g, hat einen Durchmesser von 50 mm und ein Dicke von 3 mm.
Freundliche Grüße hartand

Verfasst: Do 11.02.10 19:25
von Lutz12
Hallo Hartand,
Herzlich willkommen im Forum.
Die Untersuchung von inhomogenen Materialien kann sicher in manchem Fall Klarheit bezüglich des Materials schaffen. Was die von Dir beschriebenen Methoden "drauf" haben, kann ich mangels Erfahrung damit nicht beurteilen, ist wohl aber für den Normal-Sammler aus Kostengründen nicht die Standardmethode. Besonders sehr dicke Vergoldungen / Versilberungen zu enttarnen wäre manchmal hilfreich. Für eine Grobanalyse hilft aber auch oft schon numismatisches Grundwissen, für Dein abgebildetes Stück wären das 2 Wege:
1. moderne Silbermedaillen müssen per Gesetz gekennzeichnet werden, also müßte sich in diesem Fall eine Silberkennzeichnung finden (mitgeprägt oder gepunzt). Üblich sind 1000, 999,9, 925, aber auch 986, 900, bei älteren auch 800.
2. Wenn die Maße genau genug gemessen wurden, reicht einfache Schulmathematik um die Dichte näherungsweise zu bestimmen, hier komme ich auf 8,61 g/ccm, was als Ergebnis Kupfer / Bronze versilbert bedeuten würde (eben die üblichen Medaillenmetalle).
Ich will damit nur sagen, dass man nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen muß :wink: , die Untersuchungsmethoden sehr fein auf das jeweilige Stück abstellen sollte.
Meine Zeilen sollen Dich also nicht vor den Kopf stoßen, im Gegenteil Dich dazu auffordern die Vorzüge der wissenschaftlich-technischen Methoden hier vorzustellen.
Also viel Spaß hier im Forum
Gruß Lutz

Verfasst: Do 11.02.10 19:49
von *EPI*
Willkommen im Forum!

Es wäre sicher interessant, ob man bei sehr guten Fälschungen (auch ident. Material) durch Rötgentechnik Unterschiede zum Orginal feststellen kann (z.B. bedingt durch unterschiedl. Prägedruck, Schleuderguss, Überprägung etc.).

Alternativ kann man auch eine Tauchwägung vornehmen, da die exakte Dicke wegen des Münzbildes schwer zu bestimmen ist.