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Was ist das für eine Münze?
Verfasst: Sa 04.12.10 19:47
von blueroselady
Ich habe diese Woche für einen Freund diese Münze bei ebay ersteigert und wüßte gerne,
um welche Münze es sich handelt , bzw.welches Alter sie hat.
Der Verkäufer hatte sie als Dachbodenfund beschrieben und wußte leider nicht mehr darüber.
Der Durchmesser beträgt 3,8 cm
Die Dicke der Münze ist 2 mm
Das Gewicht beträgt 25 gr
Sie ist gold farben
Ich hatte € 30,- dafür bezahlt.
Hänge mal die 2 Fotos dran.
Hoffe die gehen so , bin noch neu hier und würde mich über jede Zuschrift freuen!

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Re: Was ist das für eine Münze?
Verfasst: Sa 04.12.10 22:31
von vMadai
Ich kann es leider nicht genau lesen. Aber eine Münze ist das nicht. Vielleicht ein Rechenpfennig? Aber dafür scheint sie mir eher zu schwer. Oder eine Medaille?
Re: Was ist das für eine Münze?
Verfasst: So 05.12.10 09:08
von blueroselady
Danke schon mal für die Antwort.
Die Buchstaben auf der Vorderseite lauten ,so weit ich sie erkenne:
M C? N I G E . . M X I M . . N V S H R E X J H I
Die Rückseite lautet:
I V R R I S F O A F A C I E I N M ..S T O N O B I S
Punkte stellen nicht lesbare Buchstaben dar.
Ich hoffe ich kann Ihnen damit weiterhelfen.
Danke schon mal im voraus und wünsche Ihnen einen schönen 2.Advent
M.f.G.
B.Tappe
Re: Was ist das für eine Münze?
Verfasst: So 05.12.10 12:20
von klaupo
Schwieriger Fall! Zunächst einmal denke ich, daß es sich hier um einen - übrigens recht schönen - Guß handelt, bei dem zwei Medaillenseiten, die eigentlich nicht zusammengehören, montiert wurden. Die Portrait-Seite habe ich bis auf M(A)XIMILIAN und C(o)NIC EST (d.h. ist König) noch nicht ganz zusammen, aber die Bildseite mit der Madonna und den sieben Engelsköpfchen zeigt die Legende ESTO NOBIS TURRIS .. A FACIE INIMICI (d.h. "Sei uns Schutz (wörtlich: Turm) im Angesicht des Feindes", und das ist der Text eines Kirchenchorals. Mal sehen, ob noch weiteres zusammenkommt.
Am besten wäre dieses Stück übrigens bei den -> Medaillen aufgehoben!
Gruß klaupo
Re: Was ist das für eine Münze?
Verfasst: So 05.12.10 12:26
von FloNumi
Dieses schöne Stück habe ich schon mal gesehen nur weiß ich nicht ob es in diesem Forum war oder in einem Katalog ... vor allem die Bildseite (Portrait) kommt mir bekannt vor ...
Auch wenn es zwei unterschiedliche Seiten sind die eiegentlich nicht zusammen gehören sieht es so aus als würden sie zusammen passen...
Re: Was ist das für eine Münze?
Verfasst: So 05.12.10 13:00
von KarlAntonMartini
Re: Was ist das für eine Münze?
Verfasst: So 05.12.10 22:28
von klaupo
Ich bin recht sicher, daß es sich nicht um die Eheschließung Maximilians mit Maria von Burgund handelt sondern um seine zweite Eheschließung mit Bianca Maria Sforza. In der Avers-Legende bei 9h ist lesbar (bia)NCA M(aria). Nur eine Referenz habe ich noch nicht gefunden.
Gruß klaupo
Re: Was ist das für eine Münze?
Verfasst: So 05.12.10 22:43
von Zwerg
Nur eine Referenz habe ich noch nicht gefunden
Darf ich dem Namensvetter aushelfen?
Maximilian I., 1490-1519, 1486 König, 1508 Deutscher Kaiser. Schauguldiner o. J. (1506), Hall, auf seine Hochzeit mit Bianca Maria Sforza. Modell von Gian Marco Cavalli. Beider Büsten nach r. / Madonna, von 7 Engeln umgeben. Armand II, 131, 2 und III, 47 A; Börner 89; Egg S. 55; Habich pl. 69, 14; Moser/Tursky S. 42. 18.09 g. Originalguss Prachtexemplar
Hat 2007 bei Peus 12.000 Euro erzielt
Kannte ich bisher auch noch nicht.
Netten Abend noch
Zwerg
Re: Was ist das für eine Münze?
Verfasst: So 05.12.10 23:02
von klaupo
Hallo Namensvetter,
da warst du etwas schneller - trotzdem "Danke!"
Hier habe ich zwar kein Bild, aber eine gute Beschreibung gefunden:
Die Reihe der Quattrocentomedailieure Mantuas schliesst Gian Marco Cavalli (1450 im Mantuanischen geboren). Seit 1481 am Gonzagahofe als Goldschmied, Graveur und Bronzebildner, seit 1497 auch als Stempelschnetder thätig, wird er 1506 von Kaiser Maximilian 1. nach Hall in Tirol, wo die wichtigste Münzstätte seiner Erblande bestand, berufen, um Prägestöcke für neue Geldstücke zu fertigen. Nicht nur manche der letzteren lassen sich heute noch nachweisen; wir besitzen zu einer Thalerprägung auch den sog. Teston, d. h. den Abguss des Wachsmodells in grösserem Format, der als Vorbild beim Schneiden des Stahlstempels diente (Fig. 30). Die in Wien und Berlin vorhandenen beiden einzigen Exemplare davon zeigen auf der Kopfseite das Doppelporträt des Kaiserpaares (wozu uns In der Akademie zu Venedig sogar die Zeichnungsskizzen nach dem Leben erhalten geblieben sind), auf der Rückseite die das Kind säugende hl. Jungfrau in einer Glorie von Cherubsköpfen.
Hat Spaß gemacht, diese Recherche!
Gruß klaupo