Numismatikforum

Guten Tag geneigte Forenmitglieder,

manchmal ist es gerade bei älteren Medaillen wie mit unterdurchschnittlichen Spätrömerlein: Eine Bestimmung gelingt nicht immer leicht.
Leider finde ich keine Informationen über diesen (alten?) Bronzeguss.
Der Avers zeigt m.E. ein heraldisches Abbild, dessen Zuordnung sich mir nicht erschließt, allerdings bin ich auch nicht das Heraldik-Käpsele.
Der Revers zeigt auf 12 Uhr die Hand Gottes und die Umschrift lautet: "IN MANV DEI POTESTAS TERRA ECC." So gegoogelt, leider kein brauchbares Ergebnis.

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Mittig befindet sich ein Rechteck mit folgender Inschrift: "DN IS VILVIRISTQ?
TI Q SENAT VI ET
REIP.NO?R?MBER
GEN.PRO FAUSTO
ET FORTUNATO
AVSPICIO

Darunter: A: C 15 15 CXI
C.PRIVIL.C.M.

Alles in verschiedenen Variationen eingegeben, auch nichts brauchbares gefunden.

Technische Daten: Größe 39 mm, Gewicht 24,71 g.

Für eure Mühe schon mal herzlichen Dank und ein schönes Wochenende

Tinapatina

Das Jahr der Ausgabe nach deiner Schreibweise ist zu lesen: A (NNO): "C 15" (= M) "15" (= D) CXI, d.h. 1611

Ein ähnliches Beispiel für die Schreibweise der Jahreszahl findest du in diesem Thread .

Gruß klaupo

Der Anlaß der Medaille ist der Kurfürstentag 1611 in Nürnberg, dargestellt sind die beiden Nürnberger Wappen im Zentrum und darum die Wappen der damals sieben Kurfürsten. Ob Original oder Nachprägung? Der Randstab scheint mehr für etwas Neueres zu sprechen. Grüße, KarlAntonMartini

Guten Tag,

da ich es nicht leiden mag, unbestimmte Medaillen in meiner bescheidenen Sammlung liegen zu haben und weitere Recherchen meinerseits erfolglos waren, habe ich mich vertrauensvoll an das "Germanische Nationalmuseum Nürnberg, dortselbst an den Leiter des Münzkabinetts, Dr. Matthias Nuding, gewandt mit der Bitte um eine Bestimmung.

Hier nun des Ergebnis:
Es handelt sich um eine "Wunschmedaille zu Ehren der Stadt Nürnberg" aus dem Jahre 1611. Sie wird Christian Maler (1578-nach 1636) zugeschrieben.
Der Text nennt weder den Kurfürstentag noch einen "Kirchenfürstentag" (was immer man darunter verstehen mag). Die trägt auch nicht die Wappen der sieben Kurfürsten, sondern in der Mitte die beiden Nürnberger Wappen und außen herum die Wappen derjenigen Nürnberger Ratsgeschlechter, die damals die inder Beschriftung erwähnten Septumvirn-d.h. die sieben Mitgliesder des Inneren Geheimen Rates- stellten.

Im Münzkabinett des "Germanischen Museum ligen ein gleiches Exemplar in Blei und eine Variante in Zinn mit anders gestalteter Textseite vor. Ein Exemplar in Bronze wie mein Stück haben sie nicht in der Sammlung. Also mit Verlaub ein doch eher seltenes Stück.

Ich war sehr erfreut über die kompetente Auskunft und den sehr netten Kontakt mit Dr. Nuding .

Jetzt noch zum Vergleich eine Medaille über den Kürfürstentag 1611 in Nürnberg aus der Künker Auktion 154.
http://www.mcsearch.info/record.html?id=150462

Also, das Rätsel ist gelöst und ich bin

LG

Tinapatina

Glückwunsch! - (Und ich muß mir einen neuen Bildschirm oder Brille besorgen...) Grüße, KarlAntonMartini