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"Strahlende" Medaillen

Verfasst: Di 30.09.03 09:56
von Canadian Coins
Was es doch so alles gibt....tz tz tz.

In den neuen Ausgabe der Münzen & Papiergeld ist ein Bericht von H. Schnabel zu lesen.
Hier wird erwähnt, dass im Jahre 1956 vierzig Medaillen geprägt wurden.
An sich ja nichts besonderes - die Schrötlinge für die Medaillen waren aber nicht aus Kupfer, Bronze, Silber o.ä. - nein - sie wurden aus einem waschechten Uran-Brennstoffelement für Kernreaktoren verarbeitet.
Man hat also den Stab in 40 Scheibchen á 114,83 Gramm geschnitten ( Durchmesser : 52,3 mm ) und hübsche Medaillen für die Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte AG Sulzbach-Rosenberg geprägt.
Hergestellt wurden die Medaillen vom Bayrischen Hauptmünzamt in München.

Das Uran-Erz wurde im Fichtelgebirge gefördert und von der Degussa in Hanau zu Brennstoffelementen verarbeitet ( und eines zu Medaillen 8O ).

Da bin ich mir doch sicher, dass diese Exemplare wirklich eine spezielle Ausstrahlung besitzen :silly:

Fazit: Auf den nächsten Börsen in jedem Falle Geigerzähler und Schutzkleidung mitführen - man kann ja nie wissen :mrgreen:

Schöne Grüße.

Verfasst: Mi 01.10.03 00:24
von tournois
Sowas kann doch nicht frei auf dem Markt kommen, oder!? 8O 8O

Die sind sicherlich an den Ostblock oder nach Arabien verhökert worden.....
So kann man auch Exportverbote umgehen!! :mrgreen:

Verfasst: Mi 01.10.03 08:26
von Canadian Coins
Anscheinend ist es in den 50zigern frei auf den Markt gekommen.

Im Bericht wird keine Auskunft darüber gegeben, ob die Medaillen eingezogen und vernichtet wurden. Besteht also die Möglichkeit, dass in hübschen Eiche-rustikal Wohnzimmerschränckchen noch die ein oder andere Uran-Erz-Medaille vor sich hin strahlt.

Es heißt im Bericht allerdings - Zitat : "Münzensammler können aber völlig unbesorgt sein. Sie werden wohl nie die Chance haben, die beiden Medaillen näher kennezulernen."

Es heißt "die beiden Medaillen", weil außer den Uran-Medaillen noch eine zweite Medaille hergestellt wurde, die ebenfalls aus ziemlich bedenklichem Material hergestellt wurde.

Im Jahre 1828 wurd anläßlich einer Hochzeit eine Medaille aus Kadmium geprägt. Laut Inschrift besteht diese "aus schlesischem Kadmium"
Gewicht 27,85 Gramm - Durchmesser 41,7 mm.

Verfasst: Mi 01.10.03 12:28
von chaoschemiker
Wenn mich meine Physikkenntnisse nicht täuschen, strahlen unbenutzte Brennstäbe kaum. Die werden erst so richtig fies wenn sie mal im Gebrauch waren.
Dann hab auch vor etwa 20 Jahren mal gelernt das die natürliche Oberflächenstrahlung im Schwarzwald tw. so hoch ist, das er nach der Strahlenschutzverordnung eigentlich gar nicht betreten werden dürfte.

Wird also schon nicht so schlimm sein mit der Strahlung dieser Münzen. Radioaktive Strahlung war nämlich bereits in den fünfzigern bekannt. Da kann man einem Laien mit grossen Zahlen irgenwelcher Nano-Messeinheiten die übelsten Sachen vorgaukeln. Es kennt sich schliesslich kaum jemand mit Radioaktivität aus. Das meiste was der Normalbürger weiss, ist irgendwelches "gefährliches Halbwissen" das er ungeprüft aus diversen Illustrierten übernommen hat.

P.S.: Ich habe weder privat noch beruflich irgendetwas mit strahlender Materie zu tun, ausser wenn mir die Sonne auf den Bauch scheint :D

Verfasst: Mi 01.10.03 20:15
von mumde
Ich kann mich erinnern, daß vor wenigen Jahren mal eine Uran-Medaille im Handel angeboten wurde. Dazu gehörte ein Etui aus zwei dicken Bleiplatten.

Verfasst: Mi 01.10.03 21:41
von Obelix
mumde hat geschrieben:Ich kann mich erinnern, daß vor wenigen Jahren mal eine Uran-Medaille im Handel angeboten wurde. Dazu gehörte ein Etui aus zwei dicken Bleiplatten.
8) :lol: Nur der Sicherheit wegen! :lol: 8)

Verfasst: Mi 01.10.03 21:52
von tournois
mumde hat geschrieben:Ich kann mich erinnern, daß vor wenigen Jahren mal eine Uran-Medaille im Handel angeboten wurde. Dazu gehörte ein Etui aus zwei dicken Bleiplatten.
:mrgreen: :mrgreen:
Der ist echt geil!!!

Verfasst: Fr 31.10.03 20:29
von mfr
Kaum wird hier darüber diskutiert tauchen schon Uran-Medaillen bei ebay auf 8O
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 3359093952

Verfasst: So 02.11.03 01:10
von tournois
Soll das ein Scherz sein?? 8)

Verfasst: So 02.11.03 19:24
von chaoschemiker
Naja, da hat er sich in seiner Produktbeschreibung wohl etwas vertan:

Bei einer Dicke von 0,2mm müsste die Dichte des Materials etwa 120g/ccm betragen. Das ist 6x so schwer wie Gold oder Uran. Wenn die Dicke 2mm ist, wäre die Dichte etwa 13 g/ccm und die ist dann deutlich unter der von Uran (19g/ccm). "Normale" Münzmetall wie Bronze, Ci-Ni, Stahl... haben meines Wissens nach eine Dichte von etwa 8g/ccm. Aber Blei/-legierungen wären in der Gegend von 13g/ccm.

Also alles sehr diffus........