patriotische Plakette

[Patlin]

Hallöchen,

heute möchte ich Euch eine patriotische Plakette zeigen, welche
nur einseitig geprägt ist. Da diese Plakette nicht magnetisch ist,
gehe ich mal von Aluminium aus, bin mir aber nicht sicher. ( Weißmetall ? )

Dm = 72 mm, Gewicht = 4,6 Gramm
VIRIBUS UNITIS = Mit vereinten Kräften

Zudem denke ich, dass diese Plaketten damals in Massen hergestellt
wurden, da die normalen Medaillen für das einfache Volk zu teuer waren.

LG

Patlin

[fareast_de]

Die ungeprägten Rückseiten solcher Stücke waren oft für Gravuren vorgesehen, die sich auf persönliche Ereignisse des Erwerbenden bezogen ("Zum Andenken an den großen Krieg", "Andenken an meine Dienstzeit" usw.). Der Unterschied zwichen Al und Weißmetall sollte schon oberflächlich am Gewicht feststellbar sein. Ansonsten ein sehr gut erhaltenes Stück mit guten Portraits, das ich in die Richtung Atelier Lauer/ Nürnberg oder M & W / Stuttgart verorten würde.

[platinrubel]

Medaille - Umschrift "Viribus Unitis" (Mit vereinten Kräften), Porträt der Kaiser Franz Joseph I. von Österreich-Ungarn und Kaiser Wilhelm II.
Ausgabegrund wohl der Beginn des 1. Weltkrieges
Da der deutsche Kaiser im Hintergrund abgebildet ist, gehe ich von einer österreichischen Prägung aus.

[Patlin]

Hallo platinrubel,

ja, Du liegst mit Deiner Annahme vollkommen richtig, denn der Spruch " Viribus Unitis " war der Wahlspruch
des k.u.k. Kaiser's Franz Joseph I. Es wurden mit diesen Wahlspruch, meist in Verbindung auf die
Waffenbrüderschaft Österreich/Deutschland, sehr viele Medaillen geprägt.

Nun war ich über Deine Antwort fareast doch etwas erstaunt, dass die Reversseiten
zum Teil mit Gravuren versehen waren. Das finde ich etwas schwierig, bei einem Metall welches
noch nicht einmal 1 mm stark ist und durch die Portraits kaum Platz dafür vorhanden war.

Der Sinn ist schon klar, aber Könntest Du mir das bitte näher erklären, oder vielleicht
durch ein Bild bestätigen ?

Hier das gleiche Exemplar aus einem anderen, nicht magnetischen Metall ( Trompetenblech ),
aber mit einem höheren Gewicht von 12,3 Gramm.

LG

Patlin

[fareast_de]

Habe ich zunächst so nicht gesehen, tatsächlich handelt es sich bei 1 mm Materialstärke nicht um eine Medaillle, sondern um eine (blecherne) Plakette. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, zu welchem Zweck das Stück in dieser Form hergestellt wurde. Mir fehlen da im Moment die Ideen. Möglicherweise ein Probeabschlag ?

[Patlin]

Probeabschlag oder Phantasieprägung ?

Es wäre alles möglich, hier noch ein kleines Beispiel:

Eine Medaille am Dreiecksband auf das 25. jährige Krönungsjubiläum
von Kaiser Franz Joseph I. am 2. Dezember 1873

Und hier wieder eine einseitig geprägte Plakette mit Öse und veränderter Umschrift,
der Durchmesser ist bei beiden Stücken gleich groß.


LG

Patlin

[fareast_de]

Da muß ich passen. Derartige "Blecherne" kenne ich eigentlich nur von Ausflugszielen zum Annageln an Spazierstöcke. In meiner Sammlung befinden sich auch einige einseitig geprägte Stücke mit WW I - Thematik, jedoch allesamt reguläre Medaillen. Für mich kämen derartige Stücke nur als Probeabschläge in Frage, einen regulären Vertrieb kann ich mir nicht vorstellen. Als Silber teurer wurde, ist man ab ca. 1916/17 sukzessive auf Bronze- oder Zinkprägungen übergegangen.

[Patlin]

Es könnte so sein, wie Du Deine Antwort begründest, vielen Dank !
Ich werde mal weiter forschen, mal sehen ob ich vielleicht weiter komme.

Probeabschläge, das hört sich verdammt gut an

Schönen Abend noch, LG Patlin