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von stampsdealer » Fr 11.04.14 11:41
Die Motive sollte man auch würdigen, der künstlerischen Arbeit der Medailleure den nötigen Respekt zollen, wenngleich ich hier aus kaufmännischer Sicht in diesem Fall eher von der Last des Eigentums sprechen möchte.
Wenn ein Briefmarkeneinkauf misslungen sein sollte, schaue ich nach etwaigen Plattenfehlern, um vielleicht doch noch irgendwie "die Kurve zu kriegen." Also werfen wir einen zweiten und einen dritten Blick auf die Medaillen.
Sekundäre Motive/thematische Bezüge (z. Bsp. Ballon, Schiff, Zeppelin) sind nicht zu entdecken. Bei einer Medaille weist der Adler Reichsapfel und Schlüssel auf. Ein Schlüssel = Bremen, zwei Schlüssel = Regensburg, also möglicherweise Bremen? Auch wenn man auf einer Medaille einen Kirchturm (links neben der Person mit Kind scheint ein Kirchturm mit Hintergrund Berg zu sein, also vermutlich südlich wie z. Bsp. Meran) bzw. ein Gebäude sieht, könnte man versuchen den Ort für das Motiv zuzuordnen. Was machen wir mit dem Hirsch? Von einer Jagdmedaille kann man wohl nicht sprechen. Also Grasser Jagdmedaillen "Strich", das wäre wohl ein wenig zu frech.
Und dann können wir noch nach Signaturen von Medailleuren suchen. Ich denke in diesem Zusammenhang an unscheinbare, von Goetz geschaffene Handelskammermedaillen, die erst später als solche erkannt/entdeckt worden sind und dann später im Nachtragsband zu Kienast gelistet worden sind.
Wappen bzw. Ortswappen bzw. diesbezügliche Symbolik habe ich außer dem Schlüssel auch nicht entdeckt. Dritte Reihe dritte Medaille von links: Ist da nur eine Person oder eine identifizierbare/bekannte Person abgebildet?
Und wenn alle verzweifelten Versuche auf den mehrfachen Blick doch noch etwas zu entdecken, scheitern, dann bleibt es wohl kaufmännisch gesehen ein Trödelkonvolut "Opas undurchsuchter/unberührter Nachlass an Schützenmedaillen" für den schriftlichen Bieter, der auf keinen Fall vorab besichtigt hat, wenn ich so an eine Briefmarkenauktion, die in einem süddeutschen Waldbereich ansässig ist, denke.