Nachguss?
Moderator: Lutz12
- Lutz12
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Nachguss?
es handelt sich bei folgendem Stück wahrscheinlich um eine zeitgenössische Nachbildung einer Medaille. Wer weiß zu welchem Zweck solche Stücke hergestellt wurden. Wer kann das einseitige Stück zuordnen?
Numismatische Angaben:
wahrscheinlich Kupfer-Hohlprägung mit Zinn oder Blei ausgegossen (?), einseitig, 34 mm, Gewicht: 18,5 g, Erhaltung gutes ss, im Zentrum eine winzige Bohrung.
Ich hoffe die Abbildung ist gut zu erkennen, deshalb verzichte ich auf die Beschreibung des Motives.
Gruß Lutz12
- mumde
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Hallo Lutz, ich bin mir nicht ganz sicher, da ich diese Medaille noch nie gesehen habe und auch keine entsprechende Abbildung habe. Aber ich schreibe mal, was mir dazu einfällt: In der Sammlung Julius, Französische Revolution, werden unter dem Jahr 1793 folgende Stücke beschrieben:
Nr. 393: DIE OPFER DER FREIHEIT (Einseitiges Klischee). Die Büsten Marats, Lepelletiers, Chaliers, Baras u. Vialas übereinander.
Nr. 394: (einseitig). Drei Brustbilder unter Sternen.
Nr. 395: 5 Büsten ähnlich wie zuvor. Rs. Gallia mit Kind vor Tafel. Zusammengesetzt in Bronzering mit Öse.
Dein Stück ist dem Stil nach sicher aus dieser Zeit, deshalb vermute ich, daß es ein Klischee der Nr. 395 ist. Auch das Stück der Slg. Julius besteht ja aus zwei einseitigen Klischees, die durch einen Ring am Rand zusammengehalten werden.
Einseitige Klischees und Medaillen aus zwei zusammengesetzten Klischees kommen in der Zeit kurz vor 1800 bis 1815 öfter vor. Wie diese Klischees hergestellt wurden, weiß ich selber nicht. Ich habe schon einige Klischees aus dieser Zeit in der Hand gehabt, habe mir aber noch keine Gedanken über ihre Herstellungsweise gemacht. Es wäre denkbar, daß hier die neue Technik des Galvanisierens genutzt wurde. Beim Galvanisieren entsteht ja eine dünne Kupferschicht mit sehr scharfem Bild auf der einen Seite. Um diese dünne Kupferhaut zu stabilisieren, wird sie mit Blei oder Zinn ausgegossen.
Das ist aber jetzt ohne Garantie geschrieben. Die Medaille gehört sicher in dieses Umfeld, nur ihre einseitige Form kann ich nicht sicher erklären.
Nr. 393: DIE OPFER DER FREIHEIT (Einseitiges Klischee). Die Büsten Marats, Lepelletiers, Chaliers, Baras u. Vialas übereinander.
Nr. 394: (einseitig). Drei Brustbilder unter Sternen.
Nr. 395: 5 Büsten ähnlich wie zuvor. Rs. Gallia mit Kind vor Tafel. Zusammengesetzt in Bronzering mit Öse.
Dein Stück ist dem Stil nach sicher aus dieser Zeit, deshalb vermute ich, daß es ein Klischee der Nr. 395 ist. Auch das Stück der Slg. Julius besteht ja aus zwei einseitigen Klischees, die durch einen Ring am Rand zusammengehalten werden.
Einseitige Klischees und Medaillen aus zwei zusammengesetzten Klischees kommen in der Zeit kurz vor 1800 bis 1815 öfter vor. Wie diese Klischees hergestellt wurden, weiß ich selber nicht. Ich habe schon einige Klischees aus dieser Zeit in der Hand gehabt, habe mir aber noch keine Gedanken über ihre Herstellungsweise gemacht. Es wäre denkbar, daß hier die neue Technik des Galvanisierens genutzt wurde. Beim Galvanisieren entsteht ja eine dünne Kupferschicht mit sehr scharfem Bild auf der einen Seite. Um diese dünne Kupferhaut zu stabilisieren, wird sie mit Blei oder Zinn ausgegossen.
Das ist aber jetzt ohne Garantie geschrieben. Die Medaille gehört sicher in dieses Umfeld, nur ihre einseitige Form kann ich nicht sicher erklären.
Gruß mumde
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