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Diskussionen rund um Medaillen, Medailleure, Jetons, Rechenpfennige

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mimach
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Der Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den Königlich Preussischen Staaten: Eine Übersicht verliehener Medaillen

Beitrag von mimach » Mi 21.07.21 20:16

#J9 Große Ausstellung 1890 in Gold

Verleihungszeitraum im Verein:
1890 – in Gold
Fregazeichen Symbol.png
Avers:
Beschreibung siehe #J5 und J#6
Fregazeichen Symbol.png
Revers:
Beschreibung siehe #J5 und #J6 mit zusätzlicher Punzierung: GROSSE AUSSTELLUNG 1890


Die Punzierung auf der Rückseite wurde vom Vereinsmitglied und Medailleur an der Königlichen Münze, Otto Schultz vorgenommen. Wegen Verzögerungen konnten die Medaillen erst 1891 ausgeliefert werden. Ursprünglich sollte Otto Schultz für die Ausstellung einen eigenen Rückseitenstempel mit der Inschrift herstellen. Das war wegen der Zeitverzögerung nicht mehr möglich und Schultz punzierte die Inschrift.

Prägezeitraum:
Gold 1891: 26 Stück, davon 1 Exemplar mit Namensinschrift G. SCHMIDT,
Durchmesser 35,1 mm, Gewicht 22,5 g
Silber: 1 Stück: als Dokumentation für das Archiv des Vereins: Durchmesser 35,1 mm, Gewicht 18 g

Literatur und Nachweise
Elke Bannicke und Lothar Tewes - Preismedaillen des zentralen Gartenbauvereins für Preußen und das Deutsche Reich aus der Berliner Staatsmünze - BBN 2011 Nr. 19, Nr. 3
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Beitrag von mimach » Mi 21.07.21 20:35

#J10 Vereinsmedaille zum 75jährigen Bestehen des Vereins und Preis für die „Grosse Allgemeine Gartenbau-Ausstellung“ 1897

Verleihungszeitraum im Verein:
1897 – in Gold, Silber, Kupfer bronziert
#J10 A.jpg
Avers:
Beschreibung siehe #J6
#J10 B.jpg
Revers:
Beschreibung siehe #J6 mit zusätzlicher Inschrift in 4 Zeilen:
75 / JÄHRIGES / JUBILÄUM / 1897


Die Rückseite der Jubiläumsmedaille wurde im Auftrag der Direktion des Vereins vom Medailleur an der Königlichen Münze Berlin, Otto Schultz, für die Ausstellung zum 75. Jubiläum gestaltet. Die Beteiligung an der Ausstellung war unerwartet hoch, so dass die Anzahl der ausgegebenen Medaillen erhöht werden musste. So wurden noch 1898 Bestellungen bei der Berliner Münze aufgegeben.


Prägezeitraum:
Prägung aller Stücke 1897/98
Gold: 55 Stück; Durchmesser 35,1 mm, Gewicht 22,5 g
Silber "groß": 154 Stück; Durchmesser 62,3 mm, Gewicht 88 g
Silber "klein": 182 Stück; Durchmesser 35,1 mm, Gewicht 18 g
Kupfer bronziert: 67 Stück; Durchmesser 62,3 mm, Gewicht 85 g

Prägeanstalt: Königliche Münze Berlin

Literatur und Nachweise
Elke Bannicke und Lothar Tewes - Preismedaillen des zentralen Gartenbauvereins für Preußen und das Deutsche Reich aus der Berliner Staatsmünze - BBN 2011 Nr. 19, Katalog-Nr. 4
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Beitrag von mimach » Mi 21.07.21 20:43

#J11 Sondermedaille für besondere Verdienste um die Jubiläumsausstellung 1897

Verleihungszeitraum im Verein:
1899

Fregazeichen Symbol.png
Avers:
Abbildung nicht bekannt.
Grosse „Reliefmedaille aus echter Bronze in einem
Holz-Rahmen, der den Namen des Preisträgers nennt“
Fregazeichen Symbol.png
Revers:
Abbildung nicht bekannt.


Auf der 855. Versammlung des Vereins am 28. Januar 1899 wurde durch den Vorstand des Vereins der Beschluss über die Verteilung einer Reliefmedaille an „Ordnern und einigen anderen Männern“ bekannt gegeben, „die sich um die Jubiläums-Ausstellung besonders verdient gemacht haben".
Die Umsetzung des Entwurfes von Prof. Paul Schley durch Otto Schultz könnte ähnlich der 1896 für die Ausstellung für Amateur-Fotografie geschaffenen Preismedaille erfolgt sein. Auch diese wurde in einem Holzrahmen mit Platz für eine Widmung umgesetzt (Referenz: Sommer S 38).


Prägezeitraum:
1899: Auflage und Matallart unbekannt, wahrscheinlich Bronze.

Literatur und Nachweise
Beschreibung der Reliefmedaille aus: Gartenflora 1899, S. 90;
„Sommer S 38“, siehe: Klaus Sommer - Münzen und Medaillen des Medailleurs Otto Schulz – in: Money Trend Heft 5 - 1993
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Beitrag von mimach » Mi 21.07.21 20:58

#J12 Verdienstmedaille / Verdienstdenkmünze „Für die Förderung der Zwecke der Gesellschaft durch allgemeine Förderung des Gartenbaues“

Verleihungszeitraum im Verein:
1874 bis 1909 als „Verein zur Beförderung des Gartenbaues“,
ab 1910 als „Deutsche Gartenbau-Gesellschaft“ – in Vermeil, Eisen, Bronze, Bronze vergoldet

#J12 A.jpg
Avers:
Beschreibung Siehe #J5
Mit zusätzlicher Gravur im Bogen oben: FÜR FÖRDERUNG DER ZWECKE DER GESELLSCHAFT DURCH ALLGEMEINE FÖRDERUNG DES GARTENBAUES
#J12 B.jpg
Revers:
Beschreibung Siehe #J5
Mit Gravur in der Dedikation: WILHELM PFITZER / STUTTGART / 29. Februar 1912
Die Gravur wurde von Fall zu Fall auf den Preisträger angepasst.


Von besonderer Stellung war die Vermeil-Medaille (vergoldetes Silber). Sie stellt den höchsten Preis des Vereins dar und wurde spätestens seit 1876 jährlich zum Stiftungsfest im Juni an Persönlichkeiten vergeben, die sich besonders der Förderung des Gartenbaus verdient gemacht haben. Laut den Monatsschriften des Vereins soll diese das Motiv oder die Umschrift „Für Förderung der Zwecke des Vereins durch allgemeine Förderung des Gartenbaues“ gehabt haben. Dies wird wiederholt in den Protokollen des Vereins erwähnt. Ab 1920 wurde der höchste Preis des Vereins in „Verdienstdenkmünze“ umbenannt. In den Notjahren nach dem ersten Weltkrieg erfolgte die Ausprägung in Eisen und wahrscheinlich in Bronze.
Ab 1927 bis 1935 ist die erneute Ausprägung von Vermeil an der Berliner Münze nachgewiesen.
Gesichert ist, dass diese Medaille jährlich in der Regel an zwei Personen vergeben wurde. Wahrscheinlich wurde die Verleihung mit der Gleichschaltung der preußischen Vereine durch die Nationalsozialisten 1934, spätestens 1935 eingestellt.

Prägezeitraum:
Als Verein zur Förderung des Gartenbaues i.d.K.P.S.:
Vermeil 1874-1909: 40x verliehen
Als D.G.G.:
Vermeil 1910-1919: 19x verliehen
Dieses Stück: Durchmesser 62,4 mm, Gewicht 87,28 g.
Als Verdienstdenkmünze weiterhin 2x jährlich in folgenden Metallen:
Eisen 1920: 2x verliehen
Bronze 1921-1923: 4x
Bronze vergoldet 1924/25: 4x
Vermeil ab 1926: 20x
Für die Metalle Eisen, Bronze, Bronze vergoldet sind keine Erwähnungen in den Schriften auffindbar. Bei Bannicke/Tewes werden jedoch Bestellungen über diese Metallarten aufgeführt.

Prägeanstalt: Königliche Münze Berlin

Literatur und Nachweise
Monatsschrift des Vereines zur Beförderung des Gartenbaues, Jahrgänge 1876 bis 1881;
Garten-Zeitung, Monatsschrift für Gärtner und Gartenfreunde, Jahrgänge 1882 bis 1887;
Gartenflora, Zeitschrift für Garten- und Blumenkunde, Jahrgänge: 1888 bis 1926;
Elke Bannicke und Lothar Tewes - Preismedaillen des zentralen Gartenbauvereins für Preußen und das Deutsche Reich aus der Berliner Staatsmünze - BBN 2011 Nr. 19, Katalognr. 6 und 8;
Abbildungen und numismatische Daten aus: Bernd Kaiser - Wilhelm Pfitzer, Kunst- und Handelsgärtner Stuttgart und Fellbach - Diplome - Ehrenpreise – Medaillen, Eigenverlag, Fellbach 2009, Seite 125
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Beitrag von mimach » Mi 21.07.21 22:04

#J13 Verdienstmedaille für treue Dienste (ab 1920 als Verdienstdenkmünze für treue Dienste)

Verleihungszeitraum im Verein:
Überliefert für 1901, 1903, 1910, 1912, 1922 – in Silber, Bronze

#J13 A.jpg
Avers:
Beschreibung Siehe #J5
Mit zusätzlicher Gravur im Bogen oben: FÜR 25 JÄHRIGE TREUE DIENSTE.
Die Gravur ist für 25 und 40 Dienstjahre bekannt.
#J13 B.jpg
Revers:
Beschreibung Siehe #J5
Mit Gravur in 3 Zeilen in der Dedikation: OTTO MÜLLER / CHARTLOTTENBURG / 1. APRIL 1910.
Die Gravur wurde von Fall zu Fall auf den Preisträger angepasst.


Für die Verdienstmedaille mit der Inschrift „FÜR 25JÄHRIGE TREUE DIENSTE“ ist ein Exemplar aus dem Jahr 1910 für Otto Müller, Obergärtner an der technischen Hochschule Charlottenburg bekannt.
Für das Jahr 1922 ist eine Denkmünze mit der Inschrift „Für 25jährige treue Dienste“ überliefert, wahrscheinlich in Bronze.
Während der Recherchen konnte die Verleihung von insgesamt 10 Jubiläumsmedaillen festgestellt werden, zwei davon für 40jährige und acht für 25jährige treue Dienste.


Prägezeitraum:
„Kleine“ silberne: 1901 und 1912: 6 Stück
„Große“ silberne: 1901, 1903, 1910: 3 Stück; Durchmesser 62,3 mm, Gewicht 87,39 g
Denkmünze: Bronze? 1922: 1 Stück

Prägeanstalt: Königliche Münze Berlin / Münze Berlin


Literatur und Nachweise
Gartenflora, Zeitschrift für Garten- und Blumenkunde, Jahrgänge: 1901, 1903, 1910, 1912, 1922;
Bildlicher und numismatischer Nachweis:
WAG – Westfälische Auktionsgesellschaft - Auktion 78, Lot 406
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Beitrag von mimach » Mi 21.07.21 22:12

#J14 Vereinsmedaille FLORA zur GIGA 1909 in Berlin

Verleihungszeitraum im Verein:
1909 – in Gold, Silber, Kupfer bronziert

#J14 A.jpg
Avers:
Das Haupt der Göttin des Gartenbaues „Flora“ nach links gerichtet. Das Haar durch einen Blumenkranz geschmückt. Unter dem Halsabschnitt die Signatur des Medailleurs Emil Weigang: E. Weigand SC. oder WEIGAND SC.
Das Bildnis wird durch einen Perlkreis eingerahmt.
#J14 B.jpg
Revers:
In der Fläche der Medaille, eigefasst in einem Perlkreis, die teils bogige Inschrift in 4 Zeilen: INTERNATIONALE / AUSSTELLUNG / BERLIN / 1909
Zwischen dem Randstab und dem Perlkreis die Umschrift: VEREIN Z. BEFÖRDERUNG D. GARTENBAUES I. D. KÖNIGL. PREUSSISCHEN STAATEN. Unten eine Rosette.



Bereits 1884 gestaltete Emil Weigand, erster Medailleur an der Berliner Staatsmünze, die Kopfpatrize zur Vorderseite der hier vorgestellten Medaille. Laut Bannicke/Tewes soll der künstlerisch sehr ansprechende Kopf der Flora bereits im August 1884 für einen unbekannten Auftraggeber fertiggestellt worden sein. Das Geschäft kam jedoch nicht zustande. Im Oktober 1989 übernahm die Gartenbau-Gesellschaft zu Berlin die Flora für ihre Vereinsmedaillen. Mit Beschluss vom 12. August 1892 löste sich die Gartenbau-Gesellschaft zum 31. Dezember des Jahres auf. Das Vermögen und die Bibliothek der Gartenbau-Gesellschaft wurde dem Verein zur Beförderung des Gartenbaues ohne weitere Bedingungen übergeben und den Mitgliedern der Übertritt empfohlen.
Der Verein veranstaltete 1909 eine „Große Internationale Gartenbau-Ausstellung“ (GIGA) in den neuen Ausstellungshallen am Zoo. Der Vereinsvorstand beschloss, Emil Weigands alten Avers-Stempel der Gartenbau-Gesellschaft als Preismedaille wiederzubeleben. Otto Schultz, Medailleur an der Berliner Staatsmünze und Mitglied des Vereins, erhielt den Auftrag entsprechende Stempelpaare zu fertigen.


Prägezeitraum:
Gold „1.Preis“ 1908: 1 Stück; Durchmesser 35,4 mm, Gewicht 70 g
Gold „gross“1909: 21 Stück; Durchmesser 35,4 mm, Gewicht 22,5 g
Gold „klein“ 1908/09: 61 Stück; Durchmesser 25 mm, Gewicht 12 g
Silber „groß“ 1907/08: 95 Stück; Durchmesser 50,6 mm, Gewicht 60 g
Silber „klein“ 1908/09: 76 Stück; Durchmesser 35,4 mm, Gewicht 18 g
Kupfer bronziert 1908/09: 49 Stück

Prägeanstalt: Königliche Münze Berlin

Literatur und Nachweise
Bildquelle: Bernd Kaiser - Wilhelm Pfitzer, Kunst- und Handelsgärtner Stuttgart und Fellbach - Diplome - Ehrenpreise – Medaillen, Eigenverlag, Fellbach 2009, Seite 123
Elke Bannicke und Lothar Tewes - Preismedaillen des zentralen Gartenbauvereins für Preußen und das Deutsche Reich aus der Berliner Staatsmünze - BBN 2011 Nr. 19, Nr. 5
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Beitrag von mimach » Do 22.07.21 21:35

#J15 Vereinsmedaille „Flora“ zweite „kleine“ Preisstufe in Gold


Verleihungszeitraum im Verein:
1909/1910 – in Gold

#J15 A.jpg
Avers:
Beschreibung siehe #14
ohne Signatur unter der Büste
#J15 B.jpg
Revers:
Zwischen Randstab, einem inneren Linien- und Perlkreis die Umschrift: VEREIN Z. BEFÖRDERUNG D. GARTENBAUES I. D. KÖNIGL. PREUSSISCHEN STAATEN
Unten eine kleine Blüte.


Die Medaille wurde als zusätzliche zweite Preisstufe in Gold konzipiert. So erhielt der königl. Kommerzienrat Paul Herz zusammen mit seinem Obergärtner Behrens auf der 979. Versammlung des Vereins am 29. April 1909 eine kleine Goldmedaille „für seine neuen Anthurium Scherzerianum-Sämlinge“.
Vorderseitenstempel nach der Patrize von Emil Weigand von 1889 mit 25 mm Durchmesser. Eine Abbildung des Originals existiert nicht. Die Abbildung für die Vorderseite zeigt eine einseitige Probe aus Zinn für den Medailleur Weigand aus dem Jahr 1884 mit Signatur unter der Büste (50,54mm und 51,81g). Die Rückseite wurde von Otto Schultz gestaltet. Wegen der geringen Größe der Goldmedaille von 25 mm wurde auf die Gestaltung des sonst üblichen Kranzes verzichtet. Die Abbildung für die Rückseite ist Bannicke/Tewes entnommen und soll von einem Zinnabschlag des originalen Stempels aus dem Jahr 1930 stammen.


Prägezeitraum:
Gold 1909 bis 1910: 8 Stück; Durchmesser 25 mm Gewicht 12 g

Prägeanstalt: Königliche Münze Berlin

Literatur und Nachweise
Bildquelle Revers: Elke Bannicke und Lothar Tewes - Preismedaillen des zentralen Gartenbauvereins für Preußen und das Deutsche Reich aus der Berliner Staatsmünze - BBN 2011 Nr. 19, Katalog-Nr. 2
Gartenflora 1909, S. 207
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Der Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den Königlich Preussischen Staaten: Eine Übersicht verliehener Medaillen

Beitrag von mimach » Do 22.07.21 21:40

#J16 Vereinsmedaille FLORA in Gold nach Umwandlung in die „Deutsche Gartenbau-Gesellschaft“

Verleihungszeitraum im Verein:
1911-1913 – in Gold


#J16 A.jpg
Avers:
Beschreibung siehe #15
#J16 B.jpg
Revers:
Beschreibung siehe #J15
mit aktualisierter Umschrift: DEUTSCHE GARTENBAU – GESELLSCHAFT. Unten: BERLIN umgeben von zwei fünfblättrigen Rosetten


Vorderseitenstempel von Emil Weigand, Rückseite von Otto Schultz. Mit nur 4 Stück die wohl seltenste aller Preismedaillen des Vereins.
Die Abbildung für die Vorder- und Rückseite ist Bannicke/Tewes entnommen und soll von einem Zinnabschlag des originalen Stempels aus dem Jahr 1930 stammen.


Prägezeitraum:
Gold 1911 bis 1913: 4 Stück; Durchmesser 25 mm, Gewicht 12 g

Prägeanstalt: Königliche Münze Berlin

Literatur und Nachweise
Bildquelle Avers/Revers: Elke Bannicke und Lothar Tewes - Preismedaillen des zentralen Gartenbauvereins für Preußen und das Deutsche Reich aus der Berliner Staatsmünze - BBN 2011 Nr. 19, Katalognr. 7
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Beitrag von mimach » Do 22.07.21 21:48

#J17 Vereinsmedaille nach Umwandlung in die „Deutsche Gartenbau-Gesellschaft“


Verleihungszeitraum im Verein:
1911-1925 - in Gold, Silber, Kupfer bronziert, Bronze vergoldet, Bronze, Eisen

#J17 A.jpg
Avers:
Beschreibung siehe #J5
#J17 B.jpg
Revers:
Beschreibung siehe #J5 für den Kranz. Die Umschrift wurde aktualisiert: DEUTSCHE GARTENBAU – GESELLSCHAFT



Diese Medaille zeigt wieder die alte Gestaltung von Kullrich. Nur die Innschrift auf der Rückseite wurde von Otto Schultz unter Beibehaltung des Kranzes erneuert.
Eine Besonderheit ist die Ausprägung in Eisen nach dem 1. Weltkrieg. Diese wurden unter anderem bei der Obstausstellung am 30. September 1920 verliehen. Die Beschaffung von Edelmetallen zu Prägezwecken war in dieser Zeit zu kostspielig. Der bildliche Nachweis dieser Notprägung ist nicht bekannt. Erst ab 1921 wurden wieder Prägungen in Bronze und anderen Edelmetallen möglich.


Prägezeitraum:
Gold 1913-14: 3 Stück; Durchmesser 35,4 mm, Gewicht 22,5 g
Silber „gross“ 1911-1925: 78 Stück; Durchmesser 62,3 mm, Gewicht 88 g
Silber „klein“ 1911-1925: 62 Stück; Durchmesser 35,4 mm, Gewicht 18 g
Kupfer bronziert 1911-1913: 35 Stück; Durchmesser 62,3 mm, Gewicht 88 g
Bronze vergoldet 1924-25: 5 Stück; Durchmesser 62,3 mm, Gewicht 88 g
Bronze „gross“ 1921-1925: 24 Stück; Durchmesser 62,3 mm, Gewicht 88 g
Bronze „klein“ 1921-1925: 37 Stück , Durchmesser 35,4 mm, Gewicht 18 g
Eisen „gross“ 1920: 10 Stück; Durchmesser 62,3 mm, Gewicht 88g
Eisen „klein“ 1920: 16 Stück; Durchmesser 35,4 mm, Gewicht 18 g


Prägeanstalt: Königliche Münze Berlin / Münze Berlin

Literatur und Nachweise
Bildquelle und Referenz: Elke Bannicke und Lothar Tewes - Preismedaillen des zentralen Gartenbauvereins für Preußen und das Deutsche Reich aus der Berliner Staatsmünze - BBN 2011 Nr. 19, Katalognr. 6
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Beitrag von mimach » Do 22.07.21 21:55

#J18 Vereinsmedaille Deutsche Gartenbau-Gesellschaft, personalisiert


Verleihungszeitraum im Verein:
1926-1935 - in Vermeil, Silber, Bronze


#J18 A.jpg
Avers:
Beschreibung siehe #J5
Kleine Veränderung der Zeichnung und bei der Signatur.
Bei der großen Medaille von 62 mm: E. LUERSSEN I. und W.Kullrich F.
Bei der kleinen Medaille von 35 mm: E. LUERSSEN INV. und W.KULLRICH F.
#J18 B.jpg
Revers:
Beschreibung siehe #J5
Kräftigere Umschrift.
Kleine Veränderung an der Rosette links und rechts von BERLIN
In der Dedikation eine personalisierte Gravur für den Preisträger.


Die Vorderseite mit der thronenden Flora wurde vom Sohn F.W. Kullrichs, Reinhard Kullrich, für die Erstellung neuer Prägewerkzeuge überarbeitet. Es gab winzige Veränderungen in der Zeichnung und bei den Signaturen. Bei den Prägungen in Silber und Bronze wurde die Oberfläche mattiert.
Die Medaillen dieser letzten Serie wurden mit Namen und Datum für den Preisträger individualisiert.

Prägezeitraum:
Vermeil 1927-1932: 42 Stück; Durchmesser 62,3 mm, Gewicht 88 g
Silber 1926-1935: 98 Stück; Durchmesser 62,3 mm, Gewicht 88 g
Bronze „gross“ 1926-1932: 36 Stück; Durchmesser 62,3 mm, Gewicht 88 g
Bronze „klein“ 1926-1935: 38 Stück; Durchmesser 35,4 mm, Gewicht 18 g

Prägeanstalt: Münze Berlin

Literatur und Nachweise
Bildquelle: Klaus Priese: Medaillen des Pankow-Schönhausener Gartenbauvereins, NH 11, 2003;
Klaus Sommer, K 153 (35mm, hier 62mm);
Elke Bannicke und Lothar Tewes - Preismedaillen des zentralen Gartenbauvereins für Preußen und das Deutsche Reich aus der Berliner Staatsmünze - BBN 2011 Nr. 19, Katalognr. 8
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Der Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den Königlich Preussischen Staaten: Eine Übersicht verliehener Diplome

Beitrag von mimach » Do 22.07.21 22:18

Zur Vervollständigung der Preise, die im Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den Königlich Preußischen Staaten verliehen wurden, folgt nun eine Übersicht der von mir aufgefunden Diplome.


Diplome und Urkunden als Verein zur Beförderung des Gartenbaues

#JUK 1 – Ernennungsurkunde „zum korrespondierenden Mitgliede“ für Wilhelm Pfitzer 1896
Diplom Mitgliedschaft 1896.jpg

#JUK 2 – „Besitzzeugnis“ über den Gewinn einer Preismedaille „auf der großen allgemeinen Gartenbau-Ausstellung zu Berlin“ 1890
Gewinn einer Preismedaille „auf der großen allgemeinen Gartenbau-Ausstellung zu Berlin“ 1890 .jpg

#JUK 3 – Verleihungsurkunde zum Gewinn einer kleinen silbernen Vereinsmedaille von 1898
Diplom 1898.jpg
Nachweis und Abbildung aus: Bernd Kaiser - Wilhelm Pfitzer, Kunst- und Handelsgärtner Stuttgart und Fellbach - Diplome - Ehrenpreise – Medaillen, Eigenverlag, Fellbach 2009, Seite 100



JUK 4 – Ehrendiplom für den Preisrichter Wilhelm Pfitzer aus Stuttgart als Danksagung für die geleistete Arbeit auf der Großen Allgemeine Gartenbau-Ausstellung in Berlin 1885
Wie im Aufsatz beschrieben handelte es sich um eine Gemeinschaftsausstellung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins
Verleihungsurkunde Ehrendiplom Große Gartenbauaustellung 1885.jpg
Nachweis und Abbildung aus: Bernd Kaiser - Wilhelm Pfitzer, Kunst- und Handelsgärtner Stuttgart und Fellbach - Diplome - Ehrenpreise – Medaillen, Eigenverlag, Fellbach 2009, Seite 88



Diplome und Urkunden als Deutsche Gartenbau-Gesellschaft

#JUK 5 – Blanko Verleihungsurkunde für den vom D.G.G. jährlich in Berlin durchgeführten Balkonwettbewerb
Verleihungsurkunde D.G.G. Balkonwettbewerb_blanko.jpg

#JUK 6 - Verleihungsurkunde für die Verdienstdenkmünze der D.G.G. von 1929, die höchste Auszeichnung des Vereins.
Verleihungsurkunde D.G.G. 1929 - Verdienstdenkmünze 02.jpg

#JUK 7 – Blanko Ehrenurkunde als „Ehrenpreis“ der D.G.G.
Verleihungsurkunde D.G.G. - Ehrenurkunde blanko.jpg
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Suchanfrage

Beitrag von mimach » Do 22.07.21 22:37

Liebe Sammlerfreunde,

die in den letzten Beiträgen gezeigten Medaillen und Diplome des preußischen Gartenbauvereins / D.G.G. wurden mit größter Sorgfalt recherchiert und zusammengetragen. Die zusammengestellten Informationen basieren auf den Arbeiten von Elke Bannicke, Lothar Tewes, Bernd Kaiser und Klaus Priese. Sie wurden durch eigene Recherchen und Funde ergänzt.
Das zusammengetragene Bild erscheint vollständig, ist es aber nicht. In über 100 Jahren Vereinsgeschichte lassen sich mit großer Sicherheit noch einige Juwelen finden.
So fehlen noch bildliche Nachweise, Gewichte usw.
Jede Ergänzung ist willkommen!
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Firenze
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Re: Schaukasten: Brandenburg-Preußen

Beitrag von Firenze » Fr 23.07.21 21:10

Hallo mimach,
ich kann zwar selbst nichts zu diesen Medaillen beitragen, möchte dir aber dennoch für die umfassende und überaus interessante Vorstellung deiner Stücke danken.
Viele Grüße,
F
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mimach (Fr 23.07.21 21:16)

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Re: Schaukasten: Brandenburg-Preußen

Beitrag von mimach » Sa 24.07.21 08:45

Firenze hat geschrieben:
Fr 23.07.21 21:10
Hallo mimach,
ich kann zwar selbst nichts zu diesen Medaillen beitragen, möchte dir aber dennoch für die umfassende und überaus interessante Vorstellung deiner Stücke danken.
Viele Grüße,
F
Vielen Dank Firenze,
es freut mich, dass es dir gefallen hat!
Meine Hoffnung ist, dass so auch Menschen von außerhalb der Numismatik diese Abhandlung lesen und ihre Erbstücke so ordentlich zuordnen können.
Vielleicht gewinnt man ja auch den einen oder anderen Sammlerfreund dazu.
Mimach
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Phazzzor
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Re: Medaillen des "Vereins für die Geschichte Berlins" - Vorwort

Beitrag von Phazzzor » Sa 24.07.21 17:00

Hallo
Ich bin bei der Suche nach der Fidicin Medallie auf diesen Post gestoßen. Ich habe ein Exemplar aus Bronze bei den Hinterlassenschaften meines Großvaters gefunden. Könnte mir evtl jemand sagen um was für ein Modell es sich handelt. Leider kann ich kein Foto anhängen da die Datei zu gross ist :$
Über Hilfe wäre ich sehr dankbar.
LG
Alex


mimach hat geschrieben:
Sa 21.11.20 00:17
Die folgende Medaille wurde für Ernst Fidicin, Stadt-Archivar in Berlin, zu seinem 50-jährigen Dienstjubiläum durch den „Verein für die Geschichte Berlins“ gestiftet und stammt aus dem Jahr 1872.

Später diente Sie als Vorlage für die heute noch verliehene „Fidicin Medaille für die Förderung der Vereinszwecke“ (Sommer W 24).
(https://www.diegeschichteberlins.de/ver ... aille.html)

Die an Fidicin, durch den Kaiser Wilhelm I. (1861-1888) übergebende Medaille war ein Exemplar von 63mm Größe aus Gold, mit einem Gewicht von 50 Dukaten (ca. 175g). Es wurden auch Exemplare aus Silber und Bronze verkauft, vermutlich zu einem Aufpreis, um die Ehrenmedaille mitzufinanzieren.


Zur Medaille:
⁃ Die Goldmedaille soll 63mm groß und ein Gewicht von 50 Dukaten gehabt haben. Die Exemplare aus Silber sollen 150g und die aus Bronze 142g schwer gewesen sein. Das hier gezeigte Exemplar weicht um 45,55g von dem Gewicht in der Quelle ab. Auf Nachfrage beim Verein kam heraus, dass dieser seit Ende des 2. Weltkrieges keine Exemplare der ersten Fidicin-Medaillen besitzt. Diese seien seit Ende des 2. Weltkrieges durch Soldaten der sowjetischen Armee aus dem Schutzversteck entwendet worden. Somit liegen keine weiteren Vergleichsgewichte vor.

Katalog: Sommer W 18 "Ernst Fidicin, Stadt-Archivar in Berlin, zu seinem 50jährigen Dienstjubiläum"
Durchmesser: 62,49mm
Gewicht: 96,45g
Material: Bronze


Avers:
Medaille - Weigand - Auf das 50jährige Diesnstjubiläum des Stadtarchivars Ernst Fidicin 1872 - Sommer W 18 - AV - PIC.jpg
Sitzende und schreibende Berolina mit Mauerkrone. Neben ihr ein Bär mit Wappen*** Im Hintergrund die Berliner Stadt-Silhouette mit Brandenburger Tor, Siegessäule**** und Rathausturm.
Auf einem Aktenfolio das Wort FIDICIN.
Im Abschnitt die Inschrift:
WAS DU ERFORSCHET / HAST DU MIT ERLEBT
Signatur: E. WEIGAND FEC.

Revers:
Medaille - Weigand - Auf das 50jährige Diesnstjubiläum des Stadtarchivars Ernst Fidicin 1872 - Sommer W 18 - RV - PIC.jpg
In einem aus Blättern und Wappen gebildeten Kranz die Widmung: SEINEM / FIDICIN / ZUM 9 MÄRZ / 1872
Umschrift: DER VEREIN FÜR DIE GESCHICHTE BERLINS
Bogenschrift unten: GESTIFTET DEN 28. JANUAR 1865



Zur Person: Ernst Fidicin
Fidicin war Leiter des Berliner Stadtarchivs und einer der wichtigsten Vertreter der Berlin-Brandenburgischen Geschichtsforschung im 19. Jahrhundert. Er veröffentliche mehrere Standardwerke zur Geschichte Berlin-Brandenburgs, darunter das verschollen geglaubte „Berlinische Stadtbuch“ von 1397. Der Bär auf der Vorderseite dieser Medaille hält das älteste, durch Fidicin wiederentdeckte, Stadtwappen Berlins in den Pranken. Ernst Fidicin war am 28. Januar 1865 einer der Gründungsmitglieder und geistiger Vater des Vereins für die Geschichte Berlins.
Weiterführend und Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Fidicin
https://berlingeschichte.de/bms/bmstext/9804prof.htm



Zu den Umständen der Verleihung
Vom Archivar des „Verein für die Geschichte Berlins“, habe ich auf Anfrage einen Aufsatz aus den vermischten Schriften des Vereins erhalten. In dem Aufsatz von 1872 werden die Umstände um die Verleihung der Medaille und diese selbst ausführlich beschrieben. Als auch das Leben und die Leistungen Fidicins geschildert.

⁃ Die Medaille sollte am 9. März 1872 überreicht werden, war aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertiggestellt. Der königliche Münzmedailleur Emil Weigand war durch die Aufträge er staatlichen Münze rund um die Reichsgründung, Siegestaler und Reichs-Goldmünzen ausgelastet.
Die Medaille wurde endlich am 15. Juni im Königlichen Park zu Babelsberg in der 129. Versammlung des Vereins vom Kaiser Wilhelm I. an Ernst Fidicin überreicht.


Die Ausführliche Beschreibung der Medaille aus diesem Dokument:
Seite 1.JPGSeite 2.JPGSeite 3.JPG



FUSSNOTEN
***Im Buch von Klaus Sommer ein Fehler: dort Löwe. Ein Bild lag dem Autor Klaus Sommer zur Beschreibung nicht vor.

****Trivia:
Die Siegessäule auf der Medaille war 1872 am Königsplatz (heute vor dem Reichstag, der Platz der Republik) unter Konstruktion. War somit noch nicht Teil des durch Emil Weigand gezeigten Stadtbildes.
Siehe Foto von 1873
1024px-Siegessäule,_Berlin_1873.jpg
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Siegess%C ... n_1873.jpg

Emil Weigand mußte durch seine Arbeiten am Siegestaler (Sommer W 16) und der Medaille zur Siegessäule (Sommer W 21) mit der Gestaltung bestens vertraut gewesen sein.
Professor Friedrich Drake war für die Gestaltung der Victoria auf der Siegessäule und dem Wettbewerb um die Gestaltung des Siegestaler verantwortlich, die Vorderseite des letzteren wurde von Weigand gestaltet.
Der Architekt der Siegessäule war Heinrich Strake. Das Monument wurde durch ihn mit 3 Säulenelemente gebaut und auch so durch Weigand dargestellt. Das heutige 4. Säulenelement wurde erst 1938/39 beim Umzug des Monuments auf den Großen Stern ergänzt.

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