2 Medaillen mit dem gleichen Wappen, das Wappen könnte von Trier+ Luxemburg, von der Provinz Utrecht oder von Reckheim sein (Wappenlexikon).
Wer weiß mehr zu den Medaillen.
1. 1620, NP, Zinn oder Blei, Punze: W, 30 mm, 9,6 g
VS: LIBERATIO FIDELIVM PROPE, betende Menschengruppe, im Abschnitt: 1620
RS: FVTVRA IN TER RIS DEBOLATIO, gekröntes Wappen, Schlachtszene
2. 1626, NP, Zinn oder Blei, Punze: W, 32 mm, 10,3 g
VS: CONFORTAMINI DEO CONFIDENTES, Schiffs-Flotte
RS: IMMINENT VNDIQVE SOVEQUO HOSIES, gekröntes Wappen, Schlachtszene mit Pferden
Wer könnte hinter der Punze W stecken?
Gruß Lutz12
2 kleine Medaillen von 1620 + 1626
Moderator: Lutz12
- mumde
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Hallo Lutz, nach van Loon, Histoire métallique des XVII provinces des Pays-Bas, bezieht sich die Nr. 1 von 1620 auf das Zustandekommen einer protestantischen Allianz auf Seiten der vereinigten niederländischen Provinzen gegen Kaiser Ferdinand II und die katholischen Fürsten.
Die Vorderseite des Stückes zeigt eine Gruppe von knienden Menschen, die die Hände zum strahlenden Himmel erheben. Die Umschrift heißt: Die Befreiung der Gläubigen ist nah. Das kleine Wappen oben in der Umschrift ist das Wappen der Stadt Utrecht. Die Rückseite zeigt unten das Wappen der Provinz Utrecht, darüber ein siebenköpfiges Ungeheuer umgeben von Soldaten; die Umschrift ist: FUTURA IN TERRIS DESOLATIO = Es wird eine Verheerung über die Erde kommen.
Nr. 2 von 1626 bezieht sich auf die schwierige Lage, in der sich die vereinigten niederländischen Provinzen damals befanden. Die Vorderseite zeigt oben das Wappen der Stadt und unten das der Provinz Utrecht, im Feld eine Schlachtszene, Umschrift USQUEQUO? HOSTES IMMINENT UNDIQUE = Wohin? Der Feind droht von allen Seiten. Auf der Rückseite sieht man eine Seeschlacht zwischen spanischen und niederländischen Schiffen; die Umschrift bedeutet: Faßt Mut und setzt euer Vertrauen auf Gott.
Die beiden Stücke gehören in eine lange Reihe von Rechenpfennigen, die über die Jahre hinweg in den Niederlanden jeweils in Silber und Kupfer ausgegeben wurden. Die niederländischen Rechenpfennige sind ein äußerst interessantes Sammelgebiet. Die Beamten und Provinzangestellten usw. hatten Anspruch auf einen neuen Satz Rechenpfennige pro Jahr, und so kommt es, dass die Behörden jedes Jahr neue Rechenpfennige prägen ließen.
Die Vorderseite des Stückes zeigt eine Gruppe von knienden Menschen, die die Hände zum strahlenden Himmel erheben. Die Umschrift heißt: Die Befreiung der Gläubigen ist nah. Das kleine Wappen oben in der Umschrift ist das Wappen der Stadt Utrecht. Die Rückseite zeigt unten das Wappen der Provinz Utrecht, darüber ein siebenköpfiges Ungeheuer umgeben von Soldaten; die Umschrift ist: FUTURA IN TERRIS DESOLATIO = Es wird eine Verheerung über die Erde kommen.
Nr. 2 von 1626 bezieht sich auf die schwierige Lage, in der sich die vereinigten niederländischen Provinzen damals befanden. Die Vorderseite zeigt oben das Wappen der Stadt und unten das der Provinz Utrecht, im Feld eine Schlachtszene, Umschrift USQUEQUO? HOSTES IMMINENT UNDIQUE = Wohin? Der Feind droht von allen Seiten. Auf der Rückseite sieht man eine Seeschlacht zwischen spanischen und niederländischen Schiffen; die Umschrift bedeutet: Faßt Mut und setzt euer Vertrauen auf Gott.
Die beiden Stücke gehören in eine lange Reihe von Rechenpfennigen, die über die Jahre hinweg in den Niederlanden jeweils in Silber und Kupfer ausgegeben wurden. Die niederländischen Rechenpfennige sind ein äußerst interessantes Sammelgebiet. Die Beamten und Provinzangestellten usw. hatten Anspruch auf einen neuen Satz Rechenpfennige pro Jahr, und so kommt es, dass die Behörden jedes Jahr neue Rechenpfennige prägen ließen.
Gruß mumde
- Lutz12
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Hallo mumde,
es ist wie immer fazinierend die Hintergründe der Prägungen aus so berufenen Munde zu erfahren. Was macht es dann, wenn es nur NP sind.
Das mit dem Satz Rechenpfennige pro Jahr höre ich zum 1. Mal, vielleicht sollte das in Deutschland auch eingeführt werden, damit unsere Staatsbeamten nicht so viel Zeit mit der Erfindung unsinniger Gesetze verbringen. Außerdem bei der Aussagekraft, der künstlerischer Qualität und Detailgenauigkeit wird der Blick doch auf das Schöne gerichtet.
Das einzige was heute davon aktuell ist, ist die Umschrift auf der RS ("Wohin?").
Gut das wir Sammler ein schönes Hobby und einen Blick über den Tellerrand der Geschichte haben.
Freue mich schon auf unseren nächsten Kontakt.
Bis dahin
Lutz12
es ist wie immer fazinierend die Hintergründe der Prägungen aus so berufenen Munde zu erfahren. Was macht es dann, wenn es nur NP sind.
Das mit dem Satz Rechenpfennige pro Jahr höre ich zum 1. Mal, vielleicht sollte das in Deutschland auch eingeführt werden, damit unsere Staatsbeamten nicht so viel Zeit mit der Erfindung unsinniger Gesetze verbringen. Außerdem bei der Aussagekraft, der künstlerischer Qualität und Detailgenauigkeit wird der Blick doch auf das Schöne gerichtet.
Das einzige was heute davon aktuell ist, ist die Umschrift auf der RS ("Wohin?").
Gut das wir Sammler ein schönes Hobby und einen Blick über den Tellerrand der Geschichte haben.
Freue mich schon auf unseren nächsten Kontakt.
Bis dahin
Lutz12
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Nur zur Vermeidung von Mißverständnissen, da hier ja (hoffentlich) auch Menschen aus anderen Wissensgebieten mitlesen, denen der Begriff "Rechenpfennig" nichts sagt: Mit Rechenpfennigen wurde früher gerechnet. Man hatte ein Liniensystem vor sich, auf dem die Linien die Einer, Zehner, Hunderter usw. angaben, und wenn man nun rechnete, legte man z. B. für die Zahl 423 vier Pfennige auf die Hunderter-Linie, zwei auf die Zehner-Linie und drei auf die Einer-Linie. Dann konnte man addieren, subtrahieren, multiplizieren und dividieren, indem man Pfennige verschob, dazulegte oder wegnahm. Der Satz Rechenpfennige pro Jahr war demnach so, als würde heute ein Büroangestellter jedes Jahr einen neuen Taschenrechner von seiner Behörde erhalten.
Die niederländischen Rechenpfennige wurden für den normalen Gebrauch in Kupfer geprägt. Die höheren Beamten erhielten aber einen Satz in Silber.
Die niederländischen Rechenpfennige wurden für den normalen Gebrauch in Kupfer geprägt. Die höheren Beamten erhielten aber einen Satz in Silber.
Gruß mumde
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