4 Medaillen

Diskussionen rund um Medaillen, Medailleure, Jetons, Rechenpfennige

Moderator: Lutz12

rock-fossile
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Beitrag von rock-fossile » Do 16.09.04 01:07

Vielen Dank, mumde und klaupo! :D

@ BRENNONIC: Sie haben natürlich Recht, da hat sich meinerseits ein Tippfehler eingeschlichen. :oops:

Auf meinem Stück sind die Medailloninschriften nicht mehr wirklich lesbar. Nachdem ich nun weiß, was es heißen soll, ist es mit einiger Phantasie machbar.

@ klaupo

Leider klappt es nicht, die Ansicht Ihres Bildes zu vergrößern - das Problem hatte ich schon früher beschrieben. Aber nach dem, was ich erkennen kann, könnte es zumindest das Motiv (@ Durchmesser-Anomalie) der Medaille sein.

Den jüngeren Nachguss kann ich mit Sicherheit ausschließen: Das gute Stück hat eine zwar nur halbamtliche, dennoch aber authentische Erbfolgegeschichte innerhalb meiner Familie. Der Zweig, aus dem diese Medaille stammt (wie auch Nrn. 1 und 2), ist im Gebiet Brandenburg und Berlin bis ins frühe 17. und in Ostpreußen bis ins späte 15. Jahrhundert zurückzuverfolgen.

Aus welchem Material ist denn das "Original"?

@ beide

Sie erwähnen "Die Paul Henckelsche Sammlung Brandenburg - preußischer Münzen und Medaillen. Von Adolph Weyl."

Ich nehme an, dass Sie im Besitz dieses Werkes sind? Falls ja, gibt es irgendwelche Anhaltspunkte zum Wert der Stücke?

Gruß, rock-fossile

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mumde
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Beitrag von mumde » Do 16.09.04 19:38

Zum Wert einer selteneren Münze oder Medaille sich zu äußern, ohne wenigstens ein Foto gesehen zu haben, ist nicht seriös. Medaillen, die ja nicht wie Münzen im Umlauf waren, sondern meist irgendwo geschützt im Kasten lagen, kommen oft in vorzüglicher Erhaltung vor. Und der "eye appeal" macht da viel aus. Medaillen haben ein höheres Relief als Münzen, sie sind auf ästhetische, künsterische Wirkung aus, und da stört dann jeder Fleck, jeder Kratzer, aber auch jeder Reinigungsversuch. Eine Medaille, die ästhetisch nicht überzeugt, will kein ernsthafter Sammler haben. Man kann deshalb für gute alte Medaillen keinen Durchschnittspreis nennen. Ganz vereinfacht: Entweder es ist ein perfektes Stück, um das sich die Sammler reißen, oder es ist aufgrund seiner Erhaltung ein mittelmäßiges Stück, das nur schwer verkäuflich ist. Deshalb muß man alte Medaillen in der Hand gehabt haben, wenn man konkret etwas zum Wert sagen will.
Davon mal abgesehen: Die Medaille Nr. 2 von 1691 z. B. brachte vor ein paar Jahren in Silber in guter, aber nicht perfekter Erhaltung auf einer Auktion 1000.- DM. Silbermedaillen sind beliebter als Kupfermedaillen. In Kupfer hätte das Stück in gleicher Erhaltung etwa 400.- DM gebracht.
Die Nr. 1 hingegen ist, wie Lutz schon schrieb, vielleicht 20.- Euro wert, wenn man jemanden findet, der sie noch nicht hat.
P. S. Die Slg. Henckel wurde 1876 versteigert. Die Medaille Nr. 2 in Kupfer erzielte damals einen Preis von 1.- Mark.
Nochwas zum Nachguß: Ein Nachguß ist normalerweise ein wenig kleiner als das Original, da das heiße Metall sich beim Abkühlen zusammenzieht, und außerdem der Rand des Gusses abgeschliffen wird, um die Gußnaht zu beseitigen. Einen Nachguß größer als das Original zu machen, ist technisch recht schwierig.
Gruß mumde

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Beitrag von rock-fossile » Do 16.09.04 23:17

Vielen Dank, mumde, für Ihre ausführliche Antwort! :D

Dass Sie sich beim Wert bedeckt halten, spricht für Sie. Mir ging es auch eher darum, wo ungefähr zwischen Wertvoll und Schrott sich meine Stücke bewegen.

Und da haben Sie mir mit Ihrer Äußerung "eye appeal" den entscheidenden Hinweis gegeben: Meine Stücke sind zwar reichlich alt, aber für den ernsthaften Sammler wohl doch eher uninteressant - leider wurden die Teile über die Jahrhunderte nicht im heutigen Sinne sorgfältig bzw. fachkundig aufbewahrt.

Irritiert bin ich nach wie vor hinsichtlich der offensichtlich ungewöhnlichen Größe der Heinrich-Medaille. Wie erwähnt, kann ich jedwede Form der Nachproduktion mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausschließen, und auch mehrmaliges Nachmessen ergab keinen geringeren Durchmesser als die knapp 43 mm - und Grund, an meinen Augen zu zweifeln, hatte ich bisher eigentlich auch nicht ... :wink:

Könnten sich eventuell die von klaupo erwähnten 37 mm doch nicht auf das bzw. ein anderes Original beziehen? Ich erinnere mich, vor einiger Zeit auf einer ersten Internetrecherche diese Medaille abgebildet gesehen zu haben, aber ohne viel Erklärungen. Daher habe ich diesen Link nicht gespeichert und kann ihn jetzt leider nicht ad hoc abrufen. Also werde ich versuchen ihn wieder zu finden, in der Hoffnung, dass dort Maße und Gewicht angegeben sind.

Gruß, rock-fossile
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Beitrag von mumde » Fr 17.09.04 20:21

Wegen der Nr. 3 habe ich heute in das Buch von Tassilo Hoffmann über die beiden Medailleure Jacob Abraham und Abraham Abramson geschaut. Demnach liegt die Lösung des Rätsels in dem OCCUPANS bzw. OCCVPAVIT der Rückseitenumschrift: Es gibt zwei Medaillen, eine ohne Jahr auf Heinrichs 50. Geburtstag (1776) mit einem Durchmesser von 42 mm, und eine 1802 auf seinen Tod mit 37 mm Durchmesser.
Dateianhänge
DSCN9919.jpg
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DSCN9911.jpg
DSCN9910.jpg
Gruß mumde

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Beitrag von rock-fossile » Sa 18.09.04 09:25

Guten Morgen und einmal mehr DANKE!

Zwar kann ich mal wieder die Bilder nicht sehen, aber nach Ihrer Beschreibung handelt es sich dann um die aus dem Jahre 1776.

Da der Zustand - wie schon erwähnt - eher nicht so gut ist, vergesse ich wohl besser alle Verkaufsabsichten ... :wink:

Nochmals ganz herzlichen Dank an alle, die mir hier weitergeholfen haben! :D

Gruß, rock-fossile
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