K. Goetz - Lusitania Medaille - Original oder Nachahmung ?

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K. Goetz - Lusitania Medaille - Original oder Nachahmung ?

Beitrag von Canadian Coins » Mo 01.11.04 14:19

Hallo zusammen,

ich habe vor kurzem eine Eisengußmedaille auf die Versenkung der Lusitania erwerben können. Medailleur Karl Goetz.
Der Verkäufer vermutet es sei ein Original.

Weiß jemand wie man die Original-Medaillen von den britischen Nachahmungen unterscheiden kann ? Gibt es da bestimmte Merkmale ?

Die Medaille sollte im Werk von Gunter W. Kienast unter Nr. 156 gelistet sein. Wenn jemand dieses Werk besitzt, würde ich mich über Informationen freuen, was unter dieser Nr. geschrieben steht.

Schöne Grüße.
CC

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KarlAntonMartini
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Beitrag von KarlAntonMartini » Mo 01.11.04 17:46

da May mit Y geschrieben wurde, ist es eindeutig die engl. Kopie, Grüße KarlAntonMartini
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Beitrag von Lutz12 » Di 02.11.04 00:32

Hier ist eine Internetseite über Medaillen von Karl Goetz. Unter K 156 ist die o.g. Medaille (mit "Mai" in Bronze) abgebildet.
http://www.karlgoetz.com/
Gruß Lutz12
"Wenn Sie glauben, mich verstanden zu haben, dann habe ich mich falsch ausgedrückt" ( Alan Greenspan)

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Beitrag von Canadian Coins » Di 02.11.04 13:22

Hallo,

danke für eure Informationen.

Ich habe bisher viele verschiedene Seiten gefunden aber meist alle mit widersprüchlichen oder unvollständigen Angaben.

Mal zusammengefasst :
Zunächst gibt es das Original von Karl Goetz - datiert 5. Mai 1915 - Bronze

Die Lusitania wurde am 07. Mai 1915 versenkt - daher ist das Datum falsch.

Die Briten kopierten die Medaille mit der falschen Datumsangabe. Somit zeigen die britischen Kopien ebenfalls 5. May 1915.
Man beachte dabei die englische Schreibweise "May".
Jedoch gibt es auch Angaben, die anmerken, dass es diese britischen Kopien ebenfalls die deutsche Schreibweise "Mai" zeigen.
Dies widerspricht z.b. den Angaben des Imperial War Museum London. Hier wird als Identifikationsmerkmal angegeben, dass die britischen Kopien anhand der Schreibweise des Monats (May) eindeutig zu erkennen sind.
Die Kopien seien deutlich rauher mit einen signifikanten Detailverlust u.a in der Ausprägung der Umlaute, als auch an leicht größeren und gröberen Buchstaben.
Auf einer weiteren Seite ist zu lesen, dass die britischen Kopien alle aus Eisen hergestellt wurden.

Dann gibt es die zweite Ausgabe vom Medailleur Karl Goetz, bei dieser hat er die Datierung auf 7. Mai 1915 korrigiert.
Hierbei soll es Exemplare aus Bronze und aus Eisen geben.
Laut Kienast ist diese Ausgabe leicht dünner, als die erste Goetz Medaille.

Letztlich gibt es noch eine Bemerkung, dass amerikanische Kopien und japanische Kopien aus Bronze und Silber hergestellt wurden - jedoch keine genauen Angaben dazu.

Naja, dann gehe ich mal davon aus, dass ich eine britische Kopie habe ....
....oder besser, ich habe eine Lusitania Medaille - unbekannter Herkunft :wink:

Schöne Grüße.

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Beitrag von KarlAntonMartini » Mi 03.11.04 09:42

zum Material der engl. Kopie: es ist Eisen, allerdings mit Bronzeüberzug, sodaß die Medaille auf den ersten Blick wie aus Bronze aussieht. Die engl. Kopie gibt es sehr häufig, weil sie damals ua. an alle Schulen verteilt wurede. Denn aus der falschen Datumsangabe wurde die Behauptung abgeleitet, daß die Versenkung der Lusitania von langer Hand geplant worden war. Die Versenkung der Lusitania erregte heftiges Aufsehen in der Weltöffentlichkeit, da der Angriff auf ein ziviles Passagierschiff als barbarischer Akt angesehen wurde. Die dt. Admiralität hatte sich damit verteidigt, daß die Lusitania Waffen an Bord gehabt habe und der zivile Charakter der Fahrt nur vorgetäuscht wurde und die Zivilisten von den brit. Militärs geopfert worden wären, das stellt Goetz auf der Medaille dar. Es soll nach Funden von Tauchern inzwischen geklärt sein, daß tatsächlich Waffen an Bord waren, aber Quelle und Näheres dafür weiß ich leider nicht. Grüße, KarlAntonMartini
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Beitrag von Canadian Coins » Fr 05.11.04 17:32

Danke @ KAM für die weiteren Angaben.

Die Auflage der britischen Kopie soll 300.000 Stück betragen.

Es gibt zum Untergang der Lusitania einige Bücher.
Laut Rezensionen sind es meist bessere Groschenromane oder verklärte Hobbyhistoriker sprechen von Kriegsverbrechen.

Nur dies scheint lesenswert - werde wohl mal einen Blick riskieren :
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3 ... atikfor-21

Schöne Grüße.
CC

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