Medaille - Zuordnung?

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Lutz12
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Medaille - Zuordnung?

Beitrag von Lutz12 » So 03.04.05 16:25

Folgende modernere Medaille kann ich aufgrund des Wappens und der für mich nicht zu übersetzenden Umschrift nicht zuordnen.
50,5 mm, Messing, 52,5 g, ohne Jahreszahl (ich schätze 60er Jahre), unsigniert.
Umschrift: SIGILLVM SCABINORVM DE HVLPA
RS: nur Lorbeer- und Eichenkranz, ohne Gravur auf dem dafür vorgesehenem Feld
Meine Übersetzungshilfen ergeben weder einen Sinn für die Umschrift noch einen Hinweis auf einen Städtenamen. Das Wappenlexikon ergibt 3 Möglichkeiten: Cháteaudun (Frankreich, zwischen Paris und Le Mans, Monster (Holland, bei Den Haag), Stevensweert (Holland, bei Limburg). Vielleicht stimmt aber auch keine der Möglichkeiten.
Vielleicht können die Lateiner mit der Auflösung der Umschrift am besten weiterhelfen? Alle Angaben auch zum Stück selber helfen weiter. Schon jetzt Danke.
Gruß Lutz12
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clarino
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Beitrag von clarino » So 03.04.05 22:07

Medaille zeigt den heilige Nikolaus von Myra mit Pökelfass und den drei Knaben.

Er wirkte in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts als Bischof von Myra in Kleinasien (heute Türkei) und war der Christenverfolgung ausgesetzt. Geboren wurde ich um das Jahr 280/286 in Patra, das ist eine Stadt die ungefähr 60 Kilometer von seiner späteren Bischofsstadt Myra entfernt ist.
Bei Abbildungen werden oft die Attribute beigegeben:
Bischof, drei Goldkugeln, drei Brote, drei Äpfel, drei Steine, Pökelfass mit drei Knaben, Schiffe, Steuerrad, Anker

Eine Legende von Nikolaus berichtet, er habe drei Töchter einer armen Familie vor dem Bordell bewahrt, indem er durch das Fenster ihres Hauses drei Beutel mit Gold warf. Diese Legende dürfte ein Ursprung unseres Brauchtums am Nikolaustag sein. Eine andere ostkirchliche Legende berichtet von drei Hauptleuten, die der Kaiser aufgrund falscher Anklagen verurteilt und in einen Turm gesperrt hatte.
Die drei riefen Nikolaus um Hilfe an und wurden wunderbar befreit. Anscheinend wurde der Turm auf ostkirchlichen Ikonen im Westen als Pökelfaß interpretiert und so entstand vielleicht die Legende von den fahrenden Scholaren, die auf der Suche nach Arbeit einem Metzger in die Hände fielen, der sie in ein Pökelfass steckte und zu Wurst verarbeiten wollte und von Nikolaus wieder zum Leben erweckt wurden.
Seit dem 17. Jahrhundert wird er als Wohltäter der Kinder verehrt und so stellen auch heute noch Kinder ihre Schuhe und Stiefel vor die Tür, damit der Nikolaus sie mit Erdnüssen, Mandarinen, Schokolade, Lebkuchen usw. füllen kann.
Die Umschrift könnte auf den Stifter dieser, vielleicht für Helfer oder verdienstvollen Personen, herausgegeben Medaille hinweisen.
SIGILLVM SCABINORVM DE HVLPA
Siegel Abbildung von Hulpa ? (Name, Stadt ?)
Das Wappen kann ich leider auch nicht deuten.

Alles "Geschriebene" ohne Gewähr und auf das Bestehen von Richtigkeit.....

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Lutz12
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Beitrag von Lutz12 » So 03.04.05 22:36

Hallo clarino,
schon erstaunlich was an Geschichte in einer so "harmlosen" Medaille steckt. Danke für Deine umfangreíchen Informationen. Bleibt noch zu klären welcher Ort sich hinter Hulpa oder De Hulpa verbirgt.
Gruß Lutz12
"Wenn Sie glauben, mich verstanden zu haben, dann habe ich mich falsch ausgedrückt" ( Alan Greenspan)

klaupo
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Beitrag von klaupo » Mo 04.04.05 07:59

SIGILLVM SCABINORVM = Scheffensiegel von ???

Gruß klaupo

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