1 Dollar 1853 Goldmünze

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1 Dollar 1853 Goldmünze

Beitrag von Faberaurifex » Sa 23.09.06 11:12

Hallo,
bin neu hier und habe bisher noch nichts mit Münzen am Hut gehabt (außer gelegentl. Goldmünzenankauf - bin Goldschmied).
Könnt ihr mir ein paar Informationen über diese Münze geben?

[ externes Bild ]
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Ich habe drei dieser Münzen vor längerer Zeit zum Goldpreis gekauft und jetzt eine davon bei ebay eingestellt.
Da der Goldwert dieser Münze jetzt überstiegen wurde wächst meine Neugier.
Was haltet ihr von dieser Münze?
Vielen Dank und schöne Grüße
Jan

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Zwerg
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Beitrag von Zwerg » Sa 23.09.06 11:24

Ich bin mir - selbst wenn nur dieses Foto vorliegt - sehr sicher, daß die Münze falsch ist.
Korrekterweise sollte die Ebay-Auktion gestoppt werden, da es sich dann um den Verkauf von Falschgeld handelt. USA-Gold ist immer noch gültiges Zahlungsmittel.
Zur Sicherheit kann die Münze noch im Original einem vernünftigen Händler vorgelegt werden.

Grüße
Zwerg
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Beitrag von Faberaurifex » Sa 23.09.06 11:40

hallo zwerg,
vielen dank für deine schnelle antwort.
kannst du mir bitte erklären woran du erkennst, daß diese münze falsch ist?
dank + gruß
jan

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Beitrag von Zwerg » Sa 23.09.06 12:14

Anbei Foto einer echten Münzen (OK, könnte besser sein)
Die Konturen deiner Münze sind "schwammig", die Buchstabengrößen stimmen nicht, auch stilistisch ist der Kopf etwas "daneben".

Grüße
Zwerg
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Beitrag von Zwerg » So 24.09.06 20:59

Die Münze
Ebay: 160031822266
wurde heute für 63 Euro verkauft.
Der Preis ist für eine echte Münze ist natürlich ein Witz.
Ärgerlich ist wie üblich, daß man Arbeit mit dem Posting hatte wegen "Nix".

Der Verkauf zeigt wieder einmal ein Bild eines Teiles unserer Gesellschaft.

Grüße
Zwerg
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Beitrag von mumde » So 24.09.06 21:14

Hallo Zwerg,
das ist halt so. Fälschungen kann man problemlos verkaufen, wenn man sich als privater Anbieter ausgibt. Aber wehe, wenn auf einer gewerblichen Rechnung fehlt: Rechnungsdatum = Lieferdatum. Da bekommt man Probleme.
Gruß mumde

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Beitrag von Faberaurifex » So 24.09.06 23:23

Hallo zwerg,
nun laß mal den kopf nicht hängen :?
ich konnte mich leider nicht vorher äußern - möchte mich aber gerne für deine arbeit bedanken...
ich habe mir (inspiriert von deinem foto) zum vergleich ein paar andere münzen aus dem jahr im web angeschaut und habe mich von deiner meinung nicht so recht überzeugen lassen...deine fotomünze stammt aus dem jahr 1851...gold ist weich und die konturen sind nach mehr als 150 jahren bestimmt nicht mehr so dolle...und eine einzige meinung...mmmh.
bin aber wie gesagt kein münzhändler oder sammler und kann diese münzen nicht richtig bewerten - wäre hier im forum ein aufschrei von mehreren usern losgegangen, wäre ich vielleicht skeptischer, aber hey, ich denke, ich habe die münze fair eingestellt. und wie du schon sagtest: 63,- sind ein witz - vielleicht ist die münze aber für den höchstbietenden so viel wert...auch wenns eine fälschung sein sollte.
wenn der käufer nun nicht mit der münze zufrieden sein sollte, nehme ich die münze natürlich (trotz standart-ebay-spruch) wieder zurück.
ich möchte ja schließlich noch ruhig schlafen können :wink:

so long
jan

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Beitrag von Zwerg » So 24.09.06 23:37

Faberaurifex,
Wenn ich jetzt ganz böse werden wollte, wäre es kein Problem, eine Strafanzeige wegen Verkauf einer gefälschten Münze zu starten. Sie wurden in diesem Forum auf die Problematik hingewiesen, Sie haben auf dezidierte Fragen zu dieser Auktion nicht geantwortet. Ich möchte nur unsere Juristen mit der Verfolgung solcher Petitessen nicht belangen.

Moralisch können Sie dies mit sich selber abmachen
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Beitrag von Wurzel » So 24.09.06 23:53

Hallo,

meines Wissens muss man nichteinmal Starfanzeige erstatten, das in Umlauf bringen von Falschgeld ist eine Straftat und wird auch ohne Anzeige vom Staatsanwalt verfolgt. Genauso wie Mord!
Es reicht theoretisch aus wenn ein Staatsanwalt hier liest.

Die Deutsche Bundesbank schreibt:
Was tun, wenn Sie Geld als falsch erkannt haben?

Grundsätzlich gilt: Benachrichtigen Sie, wenn Sie Falschgeld erhalten, bitte sofort die Polizei.

Bei der Weiter- oder Rückgabe von Falschgeld können Sie sich genau wie bei der Herstellung von Falschgeld strafbar machen. Für Falschgeld gibt es keinen Ersatz!

Die Deutsche Bundesbank, Kreditinstitute und Finanzdienstleitungsinstitute sind gemäß §36 Bundesbankgesetz zur Anhaltung von falschem bzw. falsch verdächtigem Geld verpflichtet. Falsches Geld ist dabei an die Polizei, falsch verdächtiges Geld an die Deutsche Bundesbank zu übergeben. Verstöße gegen die Anhalte- bzw. Meldepflicht können mit einer Geldbuße bis zu 100.000 Euro geahndet werden.
Quelle: http://www.bundesbank.de/bargeld/bargeld_falschgeld.php

Gesetzestext:
http://alexanderkoch.de/laWWW.de/Library/stgb/146.htm
http://alexanderkoch.de/laWWW.de/Library/stgb/147.htm

Letzter Link betrifft direkt dich!

Liebe Grüße Wurzel
http://www.wuppertaler-muenzfreunde.de/

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Beitrag von Zwerg » Mo 25.09.06 00:13

Just for fun

Habe ich mir erlaubt, diese Auktion an die nächste Staatsanwaltschaft weiterzuleiten. Es ist nun einmal der Verkauf von Falschgeld.

Bringt nix - aber ???

Grüße
Zwerg
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Beitrag von mumde » Mo 25.09.06 00:26

Die Münze ist knallfalsch und kann gar nicht echt sein. Aber das ist halt ebay - eine Lotterie, in der man ein Los zieht. Wenn man Glück hat, ist es ein Gewinn. Wenn man Pech hat, wurde das Stück von einem Betrüger eingestellt, und man hat eine Niete gezogen.
Gruß mumde

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Beitrag von Canadian Coins » Mo 25.09.06 10:29

Faberaurifex hat geschrieben: ..gold ist weich und die konturen sind nach mehr als 150 jahren bestimmt nicht mehr so dolle...und eine einzige meinung...mmmh.
Zwerg liegt sicher nicht alleine mit seiner Meinung.
Gebrauchsspuren und Abnutzungserscheinungen machen eine Münze weder breiter, noch verändern sie in dieser Form Konturen, Schriftbild und Portrait sowie den Abstand verschiendener Motivelemente zueinander.

Im Anhang dazu zwei Bildbeispiele, die einige Merkmale zeigen, die im Vergelich zu einer Originalmünze unterschiedlich ausfallen.

Wenn Sie nun einen Funken Anstand besitzen, würden Sie zumindest Ihren Käufer darüber informieren, dass es sich nach Ihren Ermittlungen und Ihrem jetztigen Wissensstand, bei der verkauften Münze um eine Fälschung handelt.
bin aber wie gesagt kein münzhändler oder sammler und kann diese münzen nicht richtig bewerten


Das ist im übrigen keine Ausrede in Sachen Falschgeld. Unwissenheit schützt nicht vor Strafe.

Unabhängig davon wäre es desweiteren interessant zu wissen, ob diese Fälschung überhaupt einen Gold-Feingehalt von 900/1000 hat.
Bei falschen Goldmünzen wird zumeist eine minderwertige Legierung genutzt.
Als Goldschmied sollten sie allerdings über Prüfsäure oder Prüfstein verfügen und die Feinheit an einer ihrer beiden verbliebenen "Münzen" feststellen können.
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Beitrag von jeggy » Mo 25.09.06 15:43

Ich sehe das auch so: Die Münze ist garantiert falsch.
Wer hat's erfunden?

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Beitrag von Faberaurifex » Di 26.09.06 00:54

@canadian coins: na das ist doch mal ne aussage - vielen dank dafür!
natürlich werde ich den käufer informieren - versprochen!
die münze besteht aus 900er gold
allerdings frage ich mich, wer um alles in der welt solche münzen nachmacht. ist es nicht eher wahrscheinlicher, dass diese münze zu einem bestimmten ereignis nachgedruckt wurden?nur eine vermutung...
ich habe viele dieser (falschen?) münzen im amerikanischen ebay gefunden, und frage mich, wer, wenn nicht ein münzsammler, kauft sich solche münzen, und merkt dann nicht das diese gefälscht sind? ich meine, der markt für solche krummen geschäfte ist doch sicherlich nicht so groß...
klärt mich bitte auf!
viele grüße
jan
(der seit heute 19.41 stolzer vater ist)

@zwerg: na dein humor möchte ich haben...autsch!

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Beitrag von Wurzel » Di 26.09.06 01:16

Hallo,

zuerst: Glückwunsch zum Kind! Junge oder Mädchen? Hast Du also sozusagen auch eine eigene Prägung begonnen. :wink: ich hoffe der Unterstempel, ääh die Mutter, ist wohlauf.

Zu deiner Frage, der Markt für Falschungen ist groß! Auch mit "Kleinkram" lässt sich da Geld verdienen, die Masse machts.
Solange das Stück von einem Unerfahrenen gekauft wird der mehr als die Herstellungskosten bezahlt ist der Gewinn da.
Meistens sind es die Menschen die gerade anfangen zu Sammeln oder die einfach das vermeindliche Schnäppchen suchen.

Das ist ein ziemliches Problem im Münzhandel, die sich immer häufiger mit dem Problem von Fälschungen auseinandersetzen müssen. Und auch für uns Sammler ist das ganze nicht gerade eine Freude.

Liebe Grüße Wurzel
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