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Bordell-Token USA

Verfasst: Fr 16.04.10 18:10
von heku
Als Beiwerk ruht in meiner Sammlung amerikanischer Münzen ein sog. "Bordell-Token". Es ist ein Phantasieprodukt, entstanden zwischen 1960 und 1980. In dieser Zeit wurden zahlreiche solche Token mit unterschiedlichstem Aussehen geprägt. Bis heute geistern sie auf dem Markt herum, oft genug als echte Stücke aus dem Wilden Westen angeboten.

Meine Frage: Gab es solche Token im Wilden Westen überhaupt in echt?

Viele Grüße
Hermann

Re: Bordell-Token USA

Verfasst: Fr 16.04.10 20:43
von Pflock
Was steht denn so schlimmes auf dem Token, daß Du es schwärzen mußtest? 8O

Re: Bordell-Token USA

Verfasst: Sa 17.04.10 13:41
von heku
Ein unanständiges Wort steht da. Wenn ich an die vielen jungen und ganz jungen Sammler denke, die im Forum eifrig mitlesen..........

Wer es unbedingt wissen will:

Schraubenzieher auf Englisch übersetzen und den driver weglassen.

Viele Grüße
Hermann

Re: Bordell-Token USA

Verfasst: Sa 17.04.10 14:51
von GeneralMF
Stimmt jemanden abzuzocken was das Wort ja bedeutet ist sicher nicht gut zur Bildung des Geistes junger Sammler. Hätte jetzt eher ein 4-Buchstabenwort erwartet.

Re: Bordell-Token USA

Verfasst: Sa 17.04.10 15:33
von heku
Diese Fantasie-Token gibt es in grosser Vielfalt, wobei das böse Wort mit den 4 Buchstaben nirgends auftaucht. Im prüden Amerika wäre wohl eine Grenze überschritten gewesen.

Immerhin fand ich jetzt hier einen Hinweis, dass es solche Token vereinzelt tatsächlich gegeben hat.

http://www.louisiana-trade-tokens.com/b ... okens.html

Hier wird allerdings gemutmaßt, dass es sich wahrscheinlich um Token zum Bezahlen an der Theke gehandelt hat.

Viele Grüße
Hermann

Re: Bordell-Token USA

Verfasst: Sa 17.04.10 21:33
von vMadai
Das Wort (mit 5 Buchstaben) habe ich im Wörterbuch nachgeschlagen. Ich kannte es nicht.
Hätte ich davon gehört, hätte ich mir nichts unsittliches gedacht. Ich vermute mal, wer in Deutschland dieses Wort in seiner obszönen Bedeutung kennt, ist schon so verdorben, dass eine weitere moralische Gefährdung nicht mehr zu befürchten ist. :-)

Re: Bordell-Token USA

Verfasst: So 18.04.10 14:45
von sigistenz
Hier ist ein Limerick dazu:

When Brother John wanted a screw
He would stuff a fat cat in a shoe,
Pull up his cassock
And kneel on a hassock,
Trying his damnedest to mew.


(shaikspeer) :mrgreen:
P.S.: Ich fürchte keine moralische Gefährdung und geh daher auch keiner aus dem Weg.
-

Re: Bordell-Token USA

Verfasst: Mo 19.04.10 18:32
von heku
Hallo sigistenz,

wir warten immer noch auf die versprochene Übersetzung ins Deutsche :mrgreen: :mrgreen:

Und wieso shaikspeer. Sollen solche Worte wirklich aus der Feder dieses alten Meisters geflossen sein??

Oder war es nicht eher shakesbeer, der viel später sein Unwesen trieb?


vMadai hat geschrieben:Das Wort (mit 5 Buchstaben) habe ich im Wörterbuch nachgeschlagen. Ich kannte es nicht.
Hätte ich davon gehört, hätte ich mir nichts unsittliches gedacht. Ich vermute mal, wer in Deutschland dieses Wort in seiner obszönen Bedeutung kennt, ist schon so verdorben, dass eine weitere moralische Gefährdung nicht mehr zu befürchten ist. :-)
Heiliger Sankt Baldrian steh mir bei, muss ich verdorben sein. :oops: :oops: :oops:

Quelle meines Wissensstandes siehe unten. Gelegentlich kam es vor, dass wir die biederen Pfade des business-english verliessen und in die Niederungen der sprachlichen Nebengebiete eindrangen. :wink:

Herauskam am Schluss ein Englisch für alle Fälle.

Viele Grüße
Hermann

Re: Bordell-Token USA

Verfasst: Mo 19.04.10 22:10
von sigistenz
Hermann, so richtig traue ich mich nicht an die Übersetzung von Poesie heran -
aber wozu haben wir den Google-Übersetzungsdienst !

"Als Bruder John wollte eine Schraube
Er würde Bestellung eine dicke Katze in einen Schuh,
Pull up Soutane
Und knien auf einem Hocker,
Versucht sein verdammteste zu miau." :roll:


Na ja, ich hab so meine Zweifel ob das so klappt.....:? Sigi

Re: Bordell-Token USA

Verfasst: Di 20.04.10 12:59
von vMadai
Ich versuche gerade, mir das praktisch vorzustellen.
Ich habe ja noch nie eine solche Dame besucht, aber ich meine gehört/gelesen zu haben, dass die durchschnittliche Servicegebühr dort mindestens im oberen 2-stelligen, oder sogar im unteren 3-stelligen Euro-Bereich liegt.

Waren die Girls im Wilden Westen so billlig, oder steht der Wert des Tokens in einem so krassen Missverhältnis zum Wert der Leistung, für die er steht?

Re: Bordell-Token USA

Verfasst: Di 20.04.10 16:59
von heku
sigistenz hat geschrieben:Hermann, so richtig traue ich mich nicht an die Übersetzung von Poesie heran -
aber wozu haben wir den Google-Übersetzungsdienst !

"Als Bruder John wollte eine Schraube
Er würde Bestellung eine dicke Katze in einen Schuh,
Pull up Soutane
Und knien auf einem Hocker,
Versucht sein verdammteste zu miau." :roll:


Na ja, ich hab so meine Zweifel ob das so klappt.....:? Sigi
"Well done or not well done:that is the question." (Jack's bear)

vMadai hat geschrieben:Waren die Girls im Wilden Westen so billlig, oder steht der Wert des Tokens in einem so krassen Missverhältnis zum Wert der Leistung, für die er steht?
Dem Internet sei Dank, ich bin fündig geworden.

-Bei den Damen am Strassenrand kosteten die Dienste ein paar Drinks oder ein paar Stücke Kleingeld.

-in einer einfachen Hütte 25 Cents bis 1,50 Dollar

-im Bordell 10 bis 20 Dollars

-im feinen Etablissement 20 bis 30 Dollars.


1880 kostete eine Feinunze Gold 20,67 Dollars. Ein einfacher Minenarbeiter verdiente etwa 20 Dollars im Monat.
Vielleicht hat jemand Angaben, was die normalen Dinge des Lebens damals so kosteten.

Die spannende Frage, ob es solche Token im Original überhaupt gab, ist immer noch offen.

Viele Grüße
Hermann