Yen und Handelsdollar echt oder falsch? Gewichte+Größen

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jenschn
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Weitere Anmerkungen zu jap. Yen

Beitrag von jenschn » Mi 09.01.08 19:56

Erst einmal ein recht herzliches Hallo,

denn ich bin neu im Forum, fühle mich aber direkt sehr zuhause. Sehr brauchbare Aufstellung, pingu, insbesondere die Dicke, die ich in Katalogen oft vermisse.

Daher: Meine Typ 3/4 1 Yen Silberstücke sind auch alle ziemlich exakt 2.7mm am Rand (was auch gleichzeitig die dickste Stelle ist).

Ich hatte kürzlich von ebay eine Münze ersteigert, die ich aber umgehend zurückgeschickt habe, weil es sich offensichtlich um eine Fälschung gehandelt hat. Kenngrössen: Typ 2, korrektes Gewicht, korrekter Durchmesser, unmagnetisch, aber 3.0mm dick (schliesslich ist Kupfer ja leichter als Silber - grins). Offenkundige Fälschung daher, weil auf der "Drachenseite" einige Details gefehlt haben, und der typische Silberklang falsch war - ansonsten aber eine sehr hochwertige Fälschung.

Das Beispiel verdeutlicht eigentlich ganz gut, wie wichtig die Münzdicke ist. Wer ein feines Ohr sowie einen als echt angenommenen Yen besitzt, sollte die Münze einmal auf einer Glasplatte drehen. Zum Vergleich kann ich auch empfehlen, bei ebay für wenig Geld einmal eine der 20g-Fälschungen zu erstehen, dann ist die Geschichte mit dem Silberklang sofort klar. Das funktioniert im Übrigen auch mit Münzen, die nicht magnetisch sind und das korrekte Gewicht aufweisen.

Ein weiteres Kriterium zum Ausschluss von Fälschungen: Yen weisen eine Münzprägung auf, keine Medallienprägung, d.h. dass Vorderseite und Rückseite im Vergleich zum Euro um 180° gekippt sind - und zwar sehr präzise 180°. Dabei liegt die Chrysantheme direkt zwischen ONE und YEN. Ich will hier Abweichungen nicht kathegorisch ausschliessen, diese scheinen mir aber extrem selten, von meinen 14 Typ 3/4 Yen weichen zwei um ca. 5° ab, während bei Fälschungen die Abweichungen mitunter drastisch sind.

Zum Gewicht: Yen wiegen theoretisch exakt 416 grain mit ca. Null Abweichung. Durch Abreib oder Patina kann es m.E. zu Streuungen kommen, auch haben gechopte Yen u.U. weniger Gewicht, weil sich jemand ein wenig an der Münze bedient hat, aber im Allgemeinen (und das ist bei allen meinen Münzen so) bewegt sich das Gewicht von echten Yen zwischen ca. 412 grain und 418 grain. Bei meiner 412er hat der Rand Macken, hier sieht man klar, dass Material fehlen könnte. Die mit 418 grain ist recht patiniert. Dieser geringe Spielraum verdeutlicht nochmal, dass es sich bei Yen um präzise Prägungen handelt, Abweichungen müssen grundsätzlich erklärbar sein, oder es handelt sich um eine Fälschung.

Noch eine Anmerkung: Taisho beginnt 1914, nicht 1814 wie eingangs für Typ4 angegeben.

Sorry für'n langen Post, Gruss
- Jens

PS: Hätte noch diverse extrem hoch aufgelöste Scans (Scanner funktioniert echt fantastisch für die meisten Münzen -- Fotos sind meist viel schwieriger hinzubekommen) von Typ 3/4 Yens und einigen auch früheren Sen/Rin Stücken - sagt einfach mal, was Euch am meisten interessiert...

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pingu
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Beitrag von pingu » Do 10.01.08 08:40

Hilfe :oops: und Hallo,

habe den Post mindestens 3-Mal gelesen vor dem einstellen und dann ein Tippfehler von 100 Jahren. Danke für den Hinweis - ich habe es oben geändert.

Grüße
René

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Beitrag von *EPI* » Do 10.01.08 10:26

Danke jenschn!

Welchen Jahrgang hatte die Jen-Fälschung?
Hast Du einen Link zur Auktion?

Zum Silbertest:

Münze auf die Fingekuppe legen und mit Holzbleistift dagegenschlagen.

Bei KuNi Münzen ist es ein sehr heller, hochfrequenter Klang, Silber hat mehr Klangfülle.

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Falscher Yen

Beitrag von jenschn » Fr 11.01.08 23:29

Hallo,

Meiji 17, die Auktion ist schon was her, habe die Münze damals natürlich gescannt. Im Scan ist die Fälschung eigentlich total offensichtlich, auf dem kleinen Auktionsbild war leider nicht genug zu erkennen. Nachdem der Verkäufer offenbar auf Münzhandel spezialisiert war, und ca. 8 Silberyen in Auktionen hatte, und der Verkäufer auf Nachfrage recht passende Gewichte und Masse nannte, habe ich gedacht "wird schon schief gehen" - Pustekuchen. Anbei mal ein Bild.

Wenn man bei Auktionen nachfragt, sollte man im Übrigen darauf achten, dass die Werte nicht zu exakt mit den Katalogdaten übereinstimmen. Ich kann bei keinem meiner Stücke exakte Katalogdaten messen, es gibt immer Abweichungen im Bereich von 0.5 bis 1 grain, bzw. 0.02-0.06mm. Letzteres mag an Temperaturunterschieden liegen, durch den Umlauf bedingt sein (Rand abgerieben etc.), oder an der eigenen Unzulänglichkeit. Wenn jemand also präzise Katalogwerte nennt, dann wird er sie auch dort her haben, und das fragliche Stück nicht nachgemessen haben -- dann ist Vorsicht geboten.

Preisfrage bei folgendem Bild also: Welches Detail fehlt auf der Aversen?

Gruss
- Jens
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Meiji 17 - 1 Yen, gefälscht.

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Beitrag von klaupo » Sa 12.01.08 20:07

Hallo,

dein Bild ist leider etwas zu klein geraten, um als Laie Unterschiede festzustellen. Ich hab es mal mit ein paar Stücken verglichen, und etwas Fehlendes fiel mir eigentlich nicht auf. Den einzigen für mich deutlichen Unterschied zu anderen Stücken habe ich auf deinem Bild unten rechts mal hervorgehoben. Vielleicht äußern sich ja noch ein paar Spezialisten dazu, oder du selbst läßt uns nicht dumm sterben!? :D

Gruß klaupo
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yen_x3n.jpg

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Beitrag von pingu » Mo 14.01.08 10:53

Hallo,

ich würde mal sagen die Flügelzeichnung über dem Kopf ist abweichend, der Schwanz und die Kralle im Bereich über "416.ONE" gefällt mir auch nicht - mal ganz abgesehen vom Randstab....
Auf der anderen Seite gefällt mir die Sonne nicht, da sie normalerweise auf einem runden Kreis ist der auch über das Münzbild erhaben ist.
Sollte reichen, ist aber bestimmt noch nicht alles...

Gruß
René
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Nicht schlecht

Beitrag von jenschn » Di 15.01.08 00:15

Hallo,

gar nicht mal schlecht, eine Menge Sachen gefunden, alles richtig. Das offensichtlichste mag im Bild ein wenig untergehen, aufgrund der Grösse, hier mal ein Zoom (unteres Bild). Dem Drachen fehlt an der markierten Stelle einfach der Bauch! Als ich die Münze in echt gesehen habe, habe ich gedacht ich spinne - da gibt sich also jemand so grosse Mühe, Gewicht und Radius hinzubekommen, zugegebenermassen stimmen viele kleinere Sachen nicht, das Material ist "irgendwie komisch", aber das kennt man ja von diversen Fälschungen. Aber hier fehlt einfach einmal der Bauch 8O

@klaupo: Ui, ist der mittlere schön getont...

Gruss
- Jens
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Meiji28 - 1 Yen Gin right_zoom.jpg
Meiji28 - zoom
Meiji17 - 1 Yen fake_zoom.jpg
Zoom auf falschen Yen, Meiji 17

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Beitrag von pingu » Mi 16.01.08 07:34

Hallo,

Der Fehler ist so grob, den habe ich glatt übersehen :crazyeyes: ....
Aber wie schun geschrieben...:
Sollte reichen, ist aber bestimmt noch nicht alles...
und wo ist eigentlich der Preis zur Preisfrage?? :?: :P :?:

Grüße
René

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Beitrag von pingu » Mi 16.04.08 08:40

Hallo,

aus gegebenem Anlass hole ich den Beitrag mal aus der Versenkung.
Momentan tauchen bei Auktionshäusern Fälschungen eines mir bis jetzt unbekannten Typ auf! Die Stücke haben sehr saubere Prägebilder und sind optisch kaum vom Original zu unterscheiden.
Die Gewichte liegen bei 23,2-23,8g (Verkäuferangabe). Zum Material kann ich nichts sagen, da ich so ein Stück noch nicht in der Hand hatte. Ich tippe jedoch auf eine dickere Münzplatte oder eine Metallegierung mit sehr hoher Dichte. Das übliche Messink versilbert scheidet wohl aus, auch ein Guß der Stücke schließe ich aus. Die Stücke sind eindeutig geprägt.
Auffällig waren mir Stücke der 1-Yen- Münzen, des Handelsdollars so wie chinesische Münzen in Dollar-Größe.

Grüße
pingu
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Beitrag von allal » Fr 25.04.08 17:54

Hallo,
Kann das sein, dass 1 Yen (Mutsuhito), 1894 nur 38 mm Durchmesser hat?
Ich glaube, ich habe eine Fälschung gekauft.
Grüsse an alle.
allal

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Beitrag von pingu » Mo 28.04.08 19:22

Hallo allal,

bei 1/10mm Abweichung im Durchmesser würde ich mir noch keine großen Sorgen machen. Der Randstab (Rändelung) kann etwas abgenutzt sein, so das schnell etwas Abweichung nach unten möglich ist. Original waren es 38,1mm bei deinem Jahrgang. Wenn Untergewicht oder ein undeutliches Prägebild dazu kommen solltest du dir allerdings Sorgen wegen dem Stück machen.
Gib doch bitte mal das Gewicht und die Dicke der Münzplatte an. Wenn möglich stelle noch ein Bild (Scan) der Münze ein, dann kann schon eher eine Aussage getroffen werden. Ohne diese Angaben zweifel ich jede 1-Yen Münze vor 1914 in der Echtheit an....

Grüße
pingu
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Beitrag von allal » Di 29.04.08 18:50

Hallo pingu,
Vielen, vielen Dank für die Hinweisungen . Ich habe die Münze noch ein Mal abgemessen. Dies mal mit richtigen Werkzeugen.
Durchmesser beträgt genau 38,2 mm.
Die „dicke“ ist exakt 2,7 mm. Am Rand.
Gewicht – 26,95 g.
Erhaltungsgrad - ? ( ss/vz )

Hier das Bild dieser Münze

http://c.wrzuta.pl/wi8061/5d3ba38100211 ... nJBRs&ft=f


Viele Grüsse
allal

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Beitrag von pingu » Mi 30.04.08 11:46

Hallo,

von den Werten her sieht es schon mal Gut aus, leider kann ich den Link nicht öffnen. Mit dem I-Ex. bekomme ich eine Meldung das ich nicht für die Seite berechtigt bin, mit F-Fox bekomme ich eine leere Seite.

Bei den Werten gehe ich mal davon aus, das das Material dem Original entspricht. (Silber900/Kupfer100) Die Werte liegen in dem Limit das auch von den japanischen Händlern tolleriert wird.
Die Wahrscheinlichkeit das die Münze echt ist, ist somit relativ hoch. Eventuell mal ein Bild hier direkt einstellen, nicht verlinken.

Grüße
pingu
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1 Yen

Beitrag von allal » Do 01.05.08 13:19

Hallo pindu,
ich versuche´s.

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Versuch Bilder einzustellen.

Beitrag von allal » Do 01.05.08 13:47

1 Yen,
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