Chinesische Amulette !

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chinamul
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Beitrag von chinamul » Do 28.08.08 15:08

Rundamulett (Ø 77 mm) mit quadratischem Mittelloch
Av.: 天下太平 „tian xia tai ping“ = „Das Reich im Frieden“
Rv.: Spielende Kinder

Die Formel „tian xia tai ping“ wird auf Amuletten häufig verwendet. Sehr oft findet sie sich auch auf der Rückseite von sogenannten Palastmünzen, die auf dem Avers wie Umlaufmünzen gestaltet sind mit dem Nian hao des Kaisers und dem Gültigkeitsvermerk.

Gruß

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Beitrag von chinamul » Mo 01.09.08 11:37

Die daoistischen acht Unsterblichen sind:
钟离权 Zhongli Quan mit einem Fächer, mit dem er Tote zum Leben wiedererwecken kann
吕洞宾 Lü Dong-bin mit dem dämonentötenden Schwert „Grüne Schlange“ und einem Fliegenwedel
何仙姑 He Xian-gu, die einzige Frau unter den Unsterblichen, mit einer Lotosblume
韩湘子 Han Xiang-zi mit einer Flöte
曹国舅 Cao Guo-jiu mit Klapper (auch als Kastagnetten bezeichnet)
蓝采和 Lan Cai-he mit einem Blumenkorb, den er an einem geschulterten Stab trägt; mitunter wird er auch als Hermaphrodit dargestellt.
李铁拐 Li Tie-guai mit einer eisernen Krücke und einem Flaschenkürbis
张国老 I Zhang Guo-lao mit einer „Fischtrommel“ (鱼鼓 „yu gu“), einem Lärminstrument aus einem dicken Bambusrohr, in dem zwei Stäbe mit Krückengriffen stecken

Auf dem folgenden Amulett (Ø 56 mm) sind mal alle acht vereint.

Gruß

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Beitrag von chinamul » Fr 05.09.08 12:37

Der Unsterbliche Li Tie-guai mit seiner eisernen Krücke und dem Flaschenkürbis, aus dem bisweilen eine Fledermaus aufsteigt
Li erhielt seine Gestalt dadurch, daß er im Schlaf seine Seele umherschweifen ließ. Als seine Schülern ihn scheinbar leblos auffanden, hielten sie ihn für tot und verbrannten seinen Körper. Lis Seele kehrte von ihrer Wanderung zurück, fand aber seinen Körper nicht mehr vor. Auf der Suche nach einem neuen Körper fand sie nur den eines Bettlers mit einem lahmen Bein. Seither geht Li in Lumpen und benötigt eine Krücke.

Rundamulett (Ø 56 mm)
Av.: 李铁拐仙 „li tie guai xian“ = „Der Unsterbliche Li Tie-guai“; durch eine quadratische Randmauer angedeutetes Mittelloch und Mäanderrand
Rv.: Der Unsterbliche mit eiserner Krücke und Flaschenkürbis

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Beitrag von chinamul » Di 09.09.08 19:08

Das heutige Amulett zeigt eine der häufigsten chinesischen Wunschformeln. Sie richtet sich auf das, was - neben reichlichem Kindersegen - dem Chinesen besonders wichtig ist.

Rundamulett (Ø 93 mm) mit quadratischem Mittelloch
Av.: 长命富贵 „chang ming fu gui“ = „Ein langes Leben, Reichtum und Ehre“; zwischen den Schriftzeichen Lotosblüten; zweifacher Kordelrand
Rv.: Drache und Fengvogel; Rand wie Av.

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Beitrag von Wurzel » Di 09.09.08 22:26

Dieses Amulett finde ich sehr schön !

Irgendetwas an der Gestaltung spricht mich besonders an, danke für das Zeigen.

Micha
http://www.wuppertaler-muenzfreunde.de/

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Beitrag von chinamul » Di 16.09.08 11:30

Heute möchte ich Euch einige der sehr reizvollen Drachenamulette in Durchbruchtechnik ("openwork") vorstellen. Sie sind auf der Rückseite prinzipiell spiegelbildlich gleich mit der Vorderseite. Man kann es daher in der Regel bei der Abbildung einer Seite belassen.

a) Rundamulett (Ø 60 mm) in Durchbruchtechnik ohne Mittelloch
b) Rundamulett (Ø 62 mm) in Durchbruchtechnik mit rundem Mittelloch; Rückseite flach
c) Rundamulett (Ø 75 mm) in Durchbruchtechnik mit quadratischem Mittelloch

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Beitrag von chinamul » So 21.09.08 11:51

Amulett in Form einer Gläfe, einer besonderen Hellebardenform, die in China wegen ihres Aussehens auch „Mondmesser“ (月刀 „yue dao“) genannt wurde; mit würfelförmigem Knauf am Griffende; Länge 128 mm. Wahrscheinlich hatten diese waffenförmigen Amulette eine apotropäische Funktion, also eine der Abwehr böser Geister und Einflüsse.
Häufig tragen diese Amulette im Gegensatz zu dem vorliegenden Stück auch beidseitige Inschriften.

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Beitrag von chinamul » Do 02.10.08 13:13

Rundamulett (Ø 75 mm) mit quadratischem Mittelloch
Av.: Die Regierungsnamen der ersten vier Kaiser der Qing-Dynastie 顺治 (Shun-zhi, 1644 - 1661), 康熙 (Kang-xi, 1662 - 1722), 雍正 (Yong-zheng, 1723 - 1736) und 乾隆 (Qian-long, 1736 – 1796); dazwischen 大清通宝 „da qing tong bao“ = „Die große Qing(-Dynastie), gültige Währung“
Rv.: Die acht Trigramme

Die Trigramme auf der Rückseite dieses Amuletts werden auch als Orakelzeichen oder Diagramme bezeichnet. Sie stellen den Versuch einer Weltformel dar, die die Basis aller Erscheinungen darstellt und der das duale Prinzip des Yin-Yang zu-grundeliegt. Die Zeichen bestehen aus je drei übereinanderliegenden Linien, die in unterschiedlichen Anordnungen durchgezogen (Yang-Linie) oder in der Mitte geteilt (Yin-Linie) sind, wodurch sich die oben aufgeführten acht Variationsmöglichkeiten ergeben. Diese acht Zeichen sollen nach einer Legende um 3000 v. Chr. von Fu-xi, nach einer anderen aber erst um den Beginn der Zhou-Dynastie herum (ca. 1050 v. Chr.) entwickelt worden sein und erscheinen seither in den verschiedensten Zusammenhängen, besonders auch auf Amuletten. Im „Buch der Wandlungen“ (I-Ging) werden die Trigramme durch Verdoppelungen erweitert zu 64 Hexagrammen (= Zeichen aus je sechs Linien). Auch in unserem Kulturkreis versuchen in letzter Zeit immer mehr Menschen, mit dem im I-Ging beschriebenen sogenannten Münzorakel zu verborgenen Erkenntnissen zu gelangen.

Gruß

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Beitrag von chinamul » Fr 17.10.08 17:55

Konfuzius (孔子) 551 - 479 v. Chr.
Dieser Name des Begründers der nach ihm benannten Lehre ist latinisiert. Er hieß eigentlich Kong Qiu, aber seine Schüler nannten ihn „Meister Kong“ (Kong zi). Seine Vorstellungen von Moral und Gesellschaft beeinflussen das chinesische Leben teilweise noch heute, ohne daß die Chinesen sich dessen immer bewußt sind.
Zu den von Konfuzius geforderten Werten gehörte auch „xiao“ (), ein Begriff, der in erster Linie die kindliche Liebe und den Respekt gegenüber den Eltern meint. Er ist aber wohl ähnlich umfassend wie das lateinische Wort pietas, das vereinfachend meist mit „Frömmigkeit“ übersetzt wird. Beide Begriffe bezeichnen jedoch eine tiefempfundene und von ihm akzeptierte moralische Verpflichtung des Menschen gegenüber seinen Eltern und Ahnen, den Gesetzen, den Mitmenschen und schließlich auch gegenüber den Göttern.

Das folgende Amulett (Ø 67 mm) illustriert eine der 24 für pietätvolle Kinder gedachten Lehrgeschichten des Konfuzius, der damit seine Lehre schon den Jüngsten nahebringen wollte :
Av.: 孟宗哭竹 „meng zong ku zhu“ = „Meng Zong weint im Bambus(hain).“
Rv.: Meng Zong im Bambushain sitzend
Die kranke Mutter des Meng Zong wünschte sich, um wieder zu Kräften zu kommen, eine Suppe aus Bambussprossen. Man hatte aber kein Geld, um welche zu kaufen, und außerdem war Winter. Meng Zong ging daraufhin in den Bambushain und weinte heiße Tränen, bis die Bambuswurzeln neu ausschlugen und er seiner Mutter die gewünschte Suppe kochen konnte.

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Beitrag von chinamul » Fr 24.10.08 15:07

Wie bereits angekündigt, soll es heute um den chinesischen Kalender gehen.

Kalender (日历 ri li)
Der chinesische Kalender rechnet in Zyklen von jeweils 60 Jahren. Die Jahre innerhalb dieses Zeitraums werden dabei definiert durch die Kombination zweier Zeichen, nämlich einem der zehn „Himmlischen Stämme“:

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
甲 乙 丙 丁 戊 己 庚 辛 壬 癸
jia yi bing ding wu ji geng xin ren gui

und einem der zwölf „Irdischen Zweige“, denen zwölf Symboltiere zugeordnet sind:
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
子 丑 寅 卯 辰 巳 午 未 申 酉 戌 亥
zi chou yin mao chen si wu wei shen you xu hai
Ratte Ochse Tiger Hase Drache Schlange Pferd Schaf Affe Hahn Hund Schwein

Ein Zyklus beginnt mit der Kombination der beiden ersten Zeichen, also mit dem „jia“ der „Himmlischen Stämme“ und dem „zi“ der „Irdischen Zweige“. Das zweite Jahr wäre dann 乙丑, das dritte 丙寅 und so fort. Dadurch, daß es zwölf „Irdische Zweige“, aber nur zehn „Himmlische Stämme“ gibt, verschieben sich zum Beginn des zweiten Zehnjahreszeitraums beide Zeichenserien gegen-einander. Neben das erste Zeichen der „Himmlischen Stämme“ tritt jetzt das elfte Zeichen der „Irdischen Zweige“, und man erhält als Bezeichnung des elften Jahres im sechzigjährigen Zyklus die Kombination 甲戌. Das zwölfte Jahr wäre 乙亥 , das dreizehnte 丙子 . Durch dieses Verfahren ergibt sich für jedes der sechzig Jahre eines Kalenderzyklus eine eindeutige Bezeichnung. Mit der Zahl 60 ist dann das kleinste gemeinsame Vielfache der Zahlen zehn und zwölf erreicht, die Zeichenpaare sind wieder an ihrer Ausgangskonstellation angekommen, und das Verfahren kann neu beginnen. Das Jahr 2000 etwa wäre, da mit dem Jahr 1984 ein neuer Zyklus begonnen hat, mit 庚辰 „geng chen“ zu bezeichnen gewesen. Auch wenn solche Jahresangaben heute in China offiziell nicht mehr verwendet werden, ist die Benennung der Jahre nach den Symboltieren parallel zur europäischen Zeitrechnung im Bewußtsein der Chinesen doch immer noch fest verankert, und Kalendern werden ganz allgemein magische Kräfte zugeschrieben.
Auch der Tagesverlauf wird durch die Symboltiere in zwölf Abschnitte von je zwei Stunden gegliedert, und auch hier beginnt die Zählung um Mitternacht mit der Ratte.

Amulett oben:
Rundamulett (Ø 47 mm) mit rundem Mittelloch
Av.: Die zwölf Symboltiere außen und die ihnen entsprechenden Schriftzeichen innen um das Mittelloch herum angeordnet
Rv.: Die acht Trigramme außen und die ihnen entsprechenden Schriftzeichen innen um das Mittelloch herum angeordnet

Amulett unten:
Rundamulett (Ø 55 mm) mit rundem Mittelloch
Av.: 子生 „zi sheng“ = „Geboren im Jahre der Ratte“; Amulett für einen im Jahr der Ratte Geborenen; links und rechts je ein Silberbarren
Rv.: Rechts der Xing Guan, der Sternenbeamte; oben das Siebengestirn (auch „Nördlicher Schöpflöffel“ genannt); links eine Ratte vor einem Zaun

Gruß

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Beitrag von pingu » Mi 26.11.08 20:15

Hallo,

ich möchte diesen Thret nutzen um euch heute 2 Neuerwerbungen vorzustellen, die mir einfach ins Auge stachen und günstig zu haben waren.
Ich hoffe auch darauf von chinamul eine kleine Erklärung zu den Stücken zu bekommen, da dies eigentlich absolut nicht mein Gebiet ist - aber kann ja noch werden :wink:
Beide Stücke haben einen Durchmesser von etwa 7,3cm.

Grüße und schon mal Danke
pingu
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Beitrag von chinamul » Fr 28.11.08 11:45

Es ist leider so, daß schriftlose Amulette oft besonders schwer zu deuten sind. Das gilt vor allem, wenn die dargestellten Tiere, Pflanzen und Gegenstände nicht genau zu identifizieren sind. Auch Deine beiden Amulette in der sogenannten Durchbruchtechnik sind zwar außerordentlich reizvoll, entziehen sich aber weitgehend der Deutung. Auch Chinesen tun sich da meist sehr schwer.
Vielleicht geben Dir die nachfolgenden Passagen aus meinem Katalog einige nützliche Hinweise.

Zu Amulett 1:
Elster ( que)
Die Bezeichnung für die Elster enthält das Wort „Freude“, da sie gewöhnlich 喜鹊 „xi que“ = „Freudenelster“ genannt wird, weshalb eine Abbildung der Elster immer einen entsprechenden Wunsch ausdrückt. Zwei Elstern auf einem Bild bedeuten außerdem noch: „Möget ihr in Freude einander treffen!“, stehen also gleichzeitig auch für Hochzeitsglückwünsche (nach Eberhard).

Hirsch (鹿 lu)
Der Hirsch wird häufig zusammen mit Shou Xing (寿星), dem Gott der Langlebigkeit, einem alten Mann mit einem hohen kahlen Schädel und einem knorrigen Knüppel, abgebildet. Die chinesischen Wörter für „Hirsch“ und „Einkünfte als Beamter“ () sind homonym, und so drückt das Bild den Wunsch nach einem langen Leben und einer profitablen Beamtenkarriere aus. Weil der Hirsch alljährlich sein Geweih abwirft, das ihm im folgenden Jahr umso kräftiger wieder nachwächst, gilt er dazu noch als Sinnbild der Vitalität und Potenz.

Zu Amulett 2:
Der Baum könnte ein Pflaumenbaum sein, und seine Blüte hat die vielfältigsten symbolischen Bedeutungen. U. a. stehen die fünfblättrigen Blüten für ein fünffaches Glück (五福 „wu fu“). Den Vogel kann ich leider nicht identifizieren, aber auch er ist mit Sicherheit symbolisch gemeint.

Gruß

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Beitrag von pingu » Sa 29.11.08 09:39

Hallo,

vielen Dank für die Erläuterungen, das hilft mir sehr weiter.
Ich bin sozusagen durch dein eingestelltes Amulett in "Durchbruchtechnik" etwas angesteckt worden und als ich die 2 sah konnte ich nicht wiederstehen. Für japanische Amulette besitze ich einen Katalog (Dr. A.Fohnahn - Japanische Bildermünzen), jedoch kein einziges Stück - bei China ist es nun andersherum.

Ich habe noch mal die Englische Beschreibung des Verkäufers herausgesucht und er beschreibt die die Stücke folgendermaßen:

Stück 1:
Chinese folk hollowing coin:Patterns of deer, AD.1645,Diameter:74mm.Thinckness:2.3mm.

Stück 2:
Chinese folk hollowing coin:Magpie, plum design AD.1625,Diameter:75mm.Thinckness:2.6mm.

Leider ist da auch kein Wissenszuwachs herauszuholen.

Grüße
pingu

(pS: beide Stücke zusammen waren incl. Versand für 22,59€ zu haben.)
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Beitrag von chinamul » Sa 29.11.08 13:52

Die genauen Jahresangaben sind natürlich Unsinn. Man kann solche Amulette allenfalls ganz grob einer Epoche zuordnen (Ming-Dynastie könnte hinkommen). Aber man muß immer noch damit rechnen, daß man eine gut gemachte moderne Anfertigung erwischt. Meiner Erfahrung nach neigen die Chinesen dazu, alles, was nach einem antiken Vorbild und mit herkömmlichen Methoden gefertigt worden ist, in aller Unschuld als antik zu bezeichnen. Viele meiner Amulette sind da ebenfalls verdächtig, aber soll man deswegen aufhören, diese reizvollen Dinge zu sammeln?
Der Verkäufer erwähnt wie ich Hirsch, Pflaume und Elster, sagt aber nicht, was damit ausgedrückt werden soll. Das ist auch das Hauptmanko fast aller Kataloge über Amulette, und das habe ich zum Anlaß genommen, selbst einen solchen mit reichlichen Hintergrundinformationen zu verfassen.

Gruß

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Beitrag von diwidat » Mi 10.12.08 20:00

In meiner China Sammlung ist mir noch ein Amulett aufgegefallen, dass ganz nach einem China / Tibet Grenzfall aussieht.
Das Material könnte Zinn sein. Der Durchmesser beträgt 38 mm. Nach dem Erscheinungsbild ist das Alter nicht zu ermitteln.
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