Indien: Fanam's

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schulz
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Indien: Fanam's

Beitrag von schulz » So 30.05.10 22:27

Fanam, ab 9. bis 11. und 12. bis 14. Jahrhundert

Fanam auch Panam ist die Bezeichnung einer Münze, die in weiten Teilen von Südindien und Ceylon/Sri Lanka verbreitet war. Der Ursprung der Münze liegt etwa im 9. Jahrhundert. Sie ist winzig und wurde in Gold geprägt. Ihr Gewicht betrug circa 0,35 g, was dem Gewicht eines Samenkorn des roten Sandelholz-Baums (tamilisch Manjadi, lateinisch Adenanthera pavonina) entspricht. Der Höhepunkt der Verbreitung der Münze lag etwa im 16. Jahrhundert. Ab dieser Zeit wurde sie auch in Silber, teils mit Kupfer und geringem Anteil an Gold legiert geprägt. Auch die dort engagierten europäischen Kolonialmächte wie England, Frankreich (in Pondichéry, dort Fanon genannt), die Niederlande und Dänemark (in Tranquebar, Fano bezeichnet) prägten die Münze in Silber. Erst mit der 1835 durchgeführten Vereinheitlichung des indischen Münzsystems durch die englische Kolonialverwaltung verlor der Fanam seine Bedeutung und wurde durch die Indische Rupie verdrängt. Bis 1946 wurden in Travancore noch silberne Fanams geprägt.

Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Fanam
Fanam
Alte indische Münzeinheit, die vermutlich schon seit dem 9. Jh. als Goldfanam in den südindischen Tamilstaaten, Travancore und an der Malabarküste vorkommt, gesichert ist ihre Verbreitung im 14. Jh. auf Ceylon (heute Sri Lanka). Der Fanam war sowohl die kleinste Gold- als auch die größte Silbereinheit. Der Ausdruck geht wohl auf das Hindi-Wort "Panam" zurück, was - ähnlich wie das griech. "Drachmon" - soviel wie "eine Handvoll" bedeutet, nämlich 80 Rati-Samenkörner, die einem Gewicht von etwa 9 1/2 g entsprachen. Dieses Gewicht bezieht sich allerdings auf Kupfer, sodass der Gegenwert in Gold entsprechend gering ausfiel. Die goldenen Fanams waren im 14. Jh. geradezu winzige Goldstückchen im Durchmesser bis zu 5 mm und mit einem Gewicht von etwa 0,3-0,4 g.
Im 16. Jh. erlebte der Fanam seine Blütezeit. Im Königreich Vijayanagar galten 20 Pagoda einen Fanam. Er wurde in Gold und Silber in großer Typenvielfalt im gesamten südindischen und tamilischen Bereich ausgegeben. Die ostindischen Kolonialgesellschaften bzw. die europäischen Staaten übernahmen im 17. Jh. die Prägung des silbernen Fanam. Die ersten englischen Stücke wurden in der 2. Hälfte des 17. Jh.s geschlagen. Sie zeigen die Gottheit Swami und das Monogramm König Charles' II. (1660-1685), das doppelte C auf der Vs. und hinduistische Beschriftung auf der Rs. Die Dänen prägten in Tranquebar als Fano, die Franzosen in Pontdichery als Fanon bezeichnete kleine Silbermünzen bis ins 19. Jh. Silberne Fanams wurden in Travancore noch bis 1946 geprägt.
Als Beispiel ein Fanam (Beginn) in Au und später in Cu.
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Au Rv  Cu Rv  1,18 Mb komp.jpg
Au 0,7 g Cu 3,7 g  1,18 Mb komp.jpg

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Re: Indien: Fanam's

Beitrag von KarlAntonMartini » So 30.05.10 22:47

Danke für den Beitrag. (Nur die Fotos sind nicht so toll.) Grüße, KarlAntonMartini
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