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Silbermünze aus Burma

Verfasst: Mo 07.03.11 19:58
von Scharbil
Hallo liebe Numismatikfreunde,

ich besitze die auf den Fotos abgebildete Münze und hätte einige Frage dazu.

Ich habe vom Thema "Asien" keine Ahnung, weiß also nicht einmal, um was für eine Münze es sich handelt (gab es seinerzeit schon den Kyat?). Die Münze ist aus Silber, Durchmesser 16 mm. Eine Burmesin hat mir zu den Schriftzeichen mitgeteilt, dass das burmesische Jahr 1214 bezeichnet ist (entspricht 1853). Ferner ist der Name Amarapura angegeben, was 1853 die Hauptstadt des birmanischen Reichs war. Die Schriftzeichen um den Pfau (soll Königssymbol sein) sollen bedeuten "hat geprägt" + den Namen des Münzmeisters.

Weiß jemand vielleicht, ob das so stimmt und hat evntl. ergänzende Informationen? Besten Dank bereits im voraus.

Re: Silbermünze aus Burma

Verfasst: Mo 07.03.11 20:22
von pingu
Hallo,

zuerst mal willkommen im Forum!

Nur mal auf die schnelle Google bemüht:
http://www.google.de/search?client=fire ... ogle-Suche

der 1. Link befindet das es sich um besagte Münze handelt - beim Jahr bin ich mir nicht sicher, auf deiner sind z.T. andere Zeichen.
Dazu gibt es gleich noch ein paar Info's. Überprüfe doch bitte das Gewicht der Münze, bei solch alten Asiaten werde ich in letzter Zeit immer misstrauisch da die Chinesen so ziemlich alles nachmachen. Dazu kann aber jemand schreiben der von dem Gebiet etwas Ahnung hat - denn ich habe mich damit noch nicht befasst.

hier findest du einige Vergleichsstücke:
http://www.zeno.ru/showgallery.php?cat=876

Grüße
pingu

Re: Silbermünze aus Burma

Verfasst: Mo 07.03.11 23:09
von Afrasi
Moin!

Den Kyat gab es schon, aber bei einem Durchmesser von 15 mm handelt sich um 1 Mu, was auch die von Pingu erkannten abweichenden Zeichen erklärt. Das Jahr ist richtig gelesen CS 1214, was AD 1852/1853 entspricht (CS = Chula-Sakarat-Zeitrechnung). Es handelt sich um das Regierungsantrittsjahr des Königs Mindon (AD 1853 - 1878).
Um den Pfau herum steht: Tazeik taw (Königlicher Stempel)
Um den Kranz herum steht die Münzstätte: Yadanabon Nepyidaw (Mandalay, die königliche Residenz)
Über der Jahreszahl steht: t'mù thon (als 1 Mu zu verwenden)
Die Stempel wurden in Birmingham bei Ralph Heaton and Sons hergestellt.

Soweit man das auf so einem schlechten Bild erkennen kann, halte ich die Münze für echt.

Tschüß, Afrasi

Re: Silbermünze aus Burma

Verfasst: Di 08.03.11 12:01
von KarlAntonMartini
Das Sollgewicht der Münze gibt Clermont/Wheeler mit 1,46 g an. Das Stück auf Zeno wiegt 1,48 g. 1 Mu = 1/8 Rupee = 2 Annas. Die technischen Daten der Münze entsprechen dem indischen silbernen 2-Anna-Stück. Allerdings kam die Münze in Mandalay nicht an die Qualtät der indischen und britischen Münzstätten heran. Grüße, KarlAntonMartini

Re: Silbermünze aus Burma

Verfasst: Di 08.03.11 21:05
von Scharbil
ganz herzlichen Dank für Eure schnellen und ausführlichen Antworten! Die Münze ist m.E. ohne Frage echt. Kann man in etwa sagen, was sie wert ist?

Re: Silbermünze aus Burma

Verfasst: Di 08.03.11 21:22
von KarlAntonMartini
Bei nicht so häufigen exotischen Kleinmünzen gibts keinen fixen Katalogwert, der Markt ist halt sehr klein. Gefühlsmäßig würde ich das Stück im mittleren zweistelligen Eurobereich sehen. Grüße, KarlAntonMartini

Re: Silbermünze aus Burma

Verfasst: Di 08.03.11 21:57
von Afrasi
Ach ja! Eine weitere Referenz: Robinson/Shaw #11.4

Meine Exemplare habe ich im unteren zweistelligen Bereich erwerben können. Sie sind allerdings auch etwas schlechter in der Erhaltung. Generell sind die großen Kyats recht häufig, je kleiner die Nominale werden, desto seltener ist die Münze.

Re: Silbermünze aus Burma

Verfasst: Mi 09.03.11 09:27
von Scharbil
danke nochmal!