Geschichte des chinesischen Münzwesens

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Afrasi
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Re: Geschichte des chinesischen Münzwesens

Beitrag von Afrasi » Do 19.05.11 15:43

Bei den Deinen Fischen vermute ich die Verwendung als Blinker zum Angeln.
Ich könnte mich über Vieles aufregen, aber zum Glück bin ich nicht verpflichtet dazu. :-)

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pingu
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Re: Geschichte des chinesischen Münzwesens

Beitrag von pingu » Do 19.05.11 23:00

Hallo,

etwas OT - man verzeihe mir...

Beim lesen der Beiträge ist mir eine Kleinigkeit aufgefallen.:
Die Kauri von ischbirra müsste doch für Chinesen, Japaner und alle Esoteriker dieser Welt der absolute Inbegriff der Begierde sein....
noch mal das Bild:
Kauri_Yin_Yang_ischbierra.JPG
Kauri_Yin_Yang_ischbierra.JPG (27.8 KiB) 1557 mal betrachtet
was sehen wir? - die Urform von Yin und Yang !
Evtl. war dies ja auch ein Grund für die Auswahl ausgerechnet dieser Schnecke als Zahlungsmittel im alten China ? - grübel

Grüße
pingu
Wer sein Geld mit Konsum verschwendet, wird die wahren Freuden eines Numismatikers nie kennenlernen....

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ischbierra
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Re: Geschichte des chinesischen Münzwesens

Beitrag von ischbierra » Do 19.05.11 23:38

interessanter Gedanke, pingu

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Re: Geschichte des chinesischen Münzwesens

Beitrag von ischbierra » Sa 21.05.11 20:55

Hier noch zwei Spaten, von denen ich annehme das sie falsch sind. Warum? Ich habe sie auf dem Flohmarkt von Chinesen gekauft, sehr preiswert. Aber vielleicht können die Experten näheres sagen. Der obere wiegt 5,97 gr. und hat eine Höhe von 44,7 mm, der untere wiegt 14,79 gr. und hat eine Höhe von 57,3mm.
Gruß ischbierra
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Re: Geschichte des chinesischen Münzwesens

Beitrag von diwidat » So 22.05.11 21:35

Heiliger Kunfusios - lasse Spaten wachsen -
möglichst gleich auf dem chinesischen Markt - dann spart man sich die Umwege.
Spaten-Falsa-1.jpg
Spaten-Falsa-2.jpg
links 75 mm / 25,6 g
mitte 70 mm / 22,4 g
rechts 45 mm / 10,6 g

Der Chinese mit den braunen Schuhen hat für jeden etwas - ob alt, ob neu - er bietet alles an - alle ekte munzin aus brunze
Cash-Markt-02.jpg
Gruß diwidat

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Re: Geschichte des chinesischen Münzwesens

Beitrag von diwidat » Fr 27.05.11 23:31

Ungefähr zur gleichen Zeit gab es noch eine andere Form dieser archaischen Zahlungsmittel.
Es handelt sich um diese kleinen Bronze Klumpen mit Schtiftzeichen auf der Oberseite, die wie ein Gesicht aussehen.
Sie werden daher auch Geistekopf Geld genannt, auf chinesisch - Gui Lian Qian. Nach anderen Quellen heißen sie - Yi Bi Qian - was soviel wie Ameisen Nasen Geld heißt.
Die Mär, daß man sie den Toten in die Nasenlöcher gestopft hatte, damit sie Ameisen keinen Zugang finden - ist in das Reich der Fantasie zu verweisen.
Der Name Ameisen Nase bezieht sich auf das Erscheinungsbild der Inschrift.

Diese Stücke wurden eindeutig als Geld verwendet (ca. 400 - 220 v.Chr.), u.zw. südlich des Gelben Flusses im Staate Chu zur Zeit der Streitenden Reiche.
Ein Hortfund mit 16.000 Stücke bestätigt diese Aussage.
Das Gewicht und die Legierung haben eine variable Bandbreite. Es sind auch diverse Schriftvarianten bekannt.Am bekanntesten sind bei uns die Typen mit dem "Pi" ähnlichen Yüan Zeichen.
AntNose.jpg
Aus dem Katalog von David Hartill kann man ersehen, daß es doch einige verschiedene Schriftzeichen gibt:
Geisterkopf-Bilder.jpg
Es ist nicht eindeutig geklärt, was diese Schriftzeichen alles bedeuten, z.B.:
1 = Geister Gesicht
2 = oben kurze Linie
3 = oben lange Linie
4 = oben zwei kurze Linien
5 = großes Geister Gesicht
6 = wie vor
7 / 8 = unklar - evtl. ge liu zhu (sechs zhu Gewicht)?
9 = Jun
10 = Jin
11 = Jin (eine Gewichtseinheit)
12 = Xing
13 = Tao

In meinem nächsten Leben könnte ich mich etwas mehr damit beschäftigen 8)

Gruß diwidat

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chinamul
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Re: Geschichte des chinesischen Münzwesens

Beitrag von chinamul » Do 02.06.11 12:09

Hier zeige ich auf der obersten Abbildung sechs verschiedene Geisterkopf- bzw. Nasen- oder Ameisenmünzen aus meiner Sammlung. Bezüglich der Lesung einiger Zeichen gehen die Meinungen der Sinonumismatiker teilweise so weit auseinander, daß es hier wohl zu weit führen würde, sie hier im Einzelnen darzustellen.

Nr. 1:
Coole 127

Nr. 2:
Coole 88ff.

Nr. 3:
Coole 124ff.
"xin" = "Freude"

Nr. 4:
Coole 116ff.
"jun" = "Herrscher"

Nr. 5:
Coole 98ff.
Wilhelm Kempgen liest wuzhu = 5 Zhu

Nr. 6:
Coole 129
"jin" = "Gold, Metall"

Die folgenden Exemplare haben gewissermaßen "Jumbo"-Format. Das linke Stück wiegt 24,12 g bei einer Größe von 33 x 21 mm, das rechte wiegt 20,41 g und ist 27 x 22 mm groß. Einer jedoch ungesicherten Information zufolge zeigt ein Museum in Beijing vergleichbare Stücke.

Schließlich sei noch eine aufwendige Fälschung einer Ameisenmünze vorgestellt, auf die ich vor etlichen Jahren hereingefallen bin. Eine Hülle aus einem undefinierbaren Material hatte einen Blei- oder Zinnkern, um eine Bronzemünze vorzutäuschen. Das ganze sah so überzeugend aus, daß ich überhaupt nicht mißtrauisch wurde.

Gruß

chinamul
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ameisen - geister.jpg
riesennasen.jpg
fake ameisengeld.jpg
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Re: Geschichte des chinesischen Münzwesens

Beitrag von diwidat » Mo 06.06.11 18:24

Was ein Glück, daß hier noch keiner weiter gemacht hat - dann werd ich meine Posts wenigstens los -

damit es nicht langweilig wird und der Überblick nicht verloren geht
zeige ich einen Querschnitt der chinesischen Numismatik der letzten 2000 Jahre.
Wir könnten auch ein Rätsel daraus machen, aber das wäre unfair, da sich einige schon ganz gut auskennen - und wer nicht, darf fragen.
China-Currency-Übersicht.jpg
Ein ganz kurzes Inhaltsverzeichnis des Bildes - die Teile werden (oder sind) alle separat erklärt.

1 Hohlkopf Spaten
2 Flachkopf Spaten
3 großes Messer für den Fernhandel
4 Ming Messer
5 Messer mit langer Spitze
6 Geisterkopf oder Ameisennase
7 Yüan Münze Chou Dynastie - ca. 900 - 250 v.Chr.
8 Fischgeld (uncertain)
9 Pan Liang der westlichen Han Dynastie
10 Biscuit Münze des Wang Mang
11 Ta chüan Münze des Wang Mang (6 - 8 n. Chr.)
12 Huo chüan des Wang Mang (ca. 14 - 22 n.Chr.)
13 Hu Pu eisene Spaten Münze des Wang Mang
14 Münze Wert 1000 Cash des Kaisers Hsien Feng (1851 - 1861) aus Peking
15 "Packsattel" Silberbarren im Wert von Ca. 5 Tael (ca. 5 Uncen)
16 "Seidenschuh" Sycee Silberbarren, Gewicht ca. 1 Unce
17 200 Cash Kupfermünze der Republik nach 1911
18 Silberdollar des Kaisers Kuang hsü ca. 1908
19 Mexiko 8 Reales (ca. 1870) mit chinesischen Gegenstempeln (Chopmarks)
20 10 Dollar moderne chinesische Panda Münze
21 sogen. Brückengeld oder Plangplatte (alter Guss)
22 durchbrochenes Drachen Amulett

So gesehen läßt sich das chinesische Münzwesen in folgende Hauptgruppen unterteilen:
A frühes archaisches Gerätegeld
B frühe Münzen mit rundem Loch
C sogen. gegossene Cash Münzen mit quadratischem Loch
D geprägte Silber Münzen der Kaiserzeit
E Republik Münzen ab 1911
F gegossene Silberbarren ohne Nominalwert
G Amulette (keine Münzen)
H außer Konkurenz -> Fälschungen

wer noch nicht angefangen hat zu sammeln und Spass daran finden könnte, kann sich hier einen Lieblingsbereich aussuchen - viel Glück

Gruß diwidat

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Re: Geschichte des chinesischen Münzwesens

Beitrag von Afrasi » Mo 06.06.11 20:43

Moin!

Da fehlen noch drei Rubriken, die bei mir recht häufig vertreten sind:
- geprägte Kupfermünzen der Kaiserzeit
- Münzen der japanischen Besatzungszeit (Mandschukuo, Meng Chiang, und andere)
- Münzen der europäischen Pachtgebiete (Hong Kong, Macao und Kiautschou)
Ich könnte mich über Vieles aufregen, aber zum Glück bin ich nicht verpflichtet dazu. :-)

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Re: Geschichte des chinesischen Münzwesens

Beitrag von chinamul » Mo 06.06.11 20:49

diwidat hat geschrieben: ... wer noch nicht angefangen hat zu sammeln und Spass daran finden könnte, kann sich hier einen Lieblingsbereich aussuchen - viel Glück
Diesem Wunsch kann ich mich nur aus vollem Herzen anschließen! Und wer sich dabei zunächst auf die Lochmünzen der letzten Dynastie, der Qing, oder auch die der Song konzentriert, ist schon mit verhältnismäßig geringem Mitteleinsatz dabei, meist sogar unter einem Stückpreis von 10 €. Und wenn man dann auf diese Weise Blut geleckt hat, kann man ja später seine Sammlung immer noch auf die etwas kostspieligeren Münzsorten ausweiten.
Ich bin Euch beim Aufbau einer Sammlung mit meinen Kenntnissen gern behilflich, und ich nehme an, daß auch diwidat Euch dabei zur Verfügung stehen wird.

Gruß

chinamul
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Re: Geschichte des chinesischen Münzwesens

Beitrag von diwidat » Di 07.06.11 00:05

Danke Afrasi - das ist genau die Mitarbeit, die sich chinamul gewünscht hat.

Über das Thema habe ich aber nicht promoviert, sondern wie der uns bekannte Herr G., es in einer Stund' einfach so hingehauen. Arbeit ist mir ein Greuel (genau wie PinYin).
Im Laufe des Freds kommt sicherlich noch viel mehr an die Oberfläche - erwarten wir,
wie z.B. die Tallies, die Chopmarks, Mini Cashes und andere Dinge -> aber Eins nachdem Anderen.

Gruß diwidat

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Re: Geschichte des chinesischen Münzwesens

Beitrag von diwidat » Mi 08.06.11 15:13

Die Formen- und Typenvielfalt des frühen chinesischen Geldes ist fast so groß wie die der Euro heute - es hat nur etwas länger gedauert, nämlich rund 650 Jahre.

(wenn man heute einen zyprischen Euro in Paris als Wechselgeld beim Kaffeetrinken heraus bekommt, ist niemand erstaunt)

In der Zeit der Chou Dynastie (1122 - 255 v.Chr.) konzentrierte sich alles was chinesisch hieß um die nördliche Bucht (Po Hai) des Gelben Meeres.
Es herrschte eine Kleinstaatelei wie in Deutschland vor Eingreifen Napoleons. Das Großreich entstand erst viel später
China-Karte-Streitende-Reic.jpg
Wie zu erwarten war, hatte das Geld auch viele verschiedene Formen.
Die großen und die kleinen Spaten haben wir ja schon kennen gelernt, genau so wie die kleinen Messer.
Hier jetzt ein Beispiel der großen Messeraus dem Staate Qi:
China-Qi-Messer-3.jpg
China-Qi-Messer-4.jpg
die Schrift wird senkrecht von der Spitze zum Griff gelesen.
Die grobe Unterscheidung ist die Anzahl der Schriftzeichen auf der Klinge. Es gibt Messer mit 3 - 4 - 5 und mehr Schriftzeichen und darin viele Varianten.
Die physikalischen Daten sind: Länge über alles = ~ 180 mm / Gewicht = ~ 48 g.

Fälschungen gibt es in großen Mengen, mehr als die Sammler verkraften können - daher hat auch mancher Nichtsammler so ein Ding.

Gruß diwidat

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Re: Geschichte des chinesischen Münzwesens

Beitrag von chinamul » Mi 08.06.11 17:20

Dann will ich auch noch einige große Messermünzen des Typs qidao zeigen, die wohl zu den eindrucksvollsten und auch gesuchtesten Geldformen der Chinesen zählen.
Ganz oben ein Exemplar mit fünf Zeichen aus der Stadt Jimo, darunter eines von Anyang, ebenfalls mit fünf Zeichen, und schließlich ganz unten ein Messer des Staates Qi mit drei Zeichen, das ich vor allem wegen seiner interessanten Patina ausgewählt habe.
Originale Messer mit drei Zeichen werden heute noch bisweilen angeboten, sind aber im Preis enorm gestiegen, während solche mit vier und mehr Zeichen fast überhaupt nicht mehr im Handel auftauchen und dann fast unerschwinglich sind.
Zu datieren sind solche frühen Messer auf das 7. bis 5. Jahrhundert v. Chr.

Gruß

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gr. Messer jimo.jpg
gr. Messer anyang.jpg
gr. Messer qi.jpg
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Re: Geschichte des chinesischen Münzwesens

Beitrag von diwidat » Mi 08.06.11 21:48

Ein Ruf nach den Bildern der Fälschungen ist bei mir angekommen.
Da ich mir als Rentner die originale auch nicht mehr leisten kann - oder will - haben sich ein paar Fälschungen eingenistet.
Bei den Angeboten im Web, bei denen man nur Bilder zum Vergleichen hat, ist es sehr schwierig eine Fälschung von einem Original zu unterscheiden -
das traue ich mir nicht zu - man muß das Stück schon in der Hand haben um den Unterschied zu fühlen.
China-Qi-Messer-Falsa.jpg
Das mittlere Stück gibt mir Rätsel auf. Auf der normalen Schriftseite sind keine Zeichen zu erkennen, Der Ring weicht völlig vom normalen ab und auf der anderen
Seite sind nur die gewöhnlichen beiden Linien. Es ist auch nicht ganz so klobig wie die anderen Fälschungen :roll:

trotzdem kann ich gut schlafen

Gruß diwidat

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Re: Geschichte des chinesischen Münzwesens

Beitrag von chinamul » Do 09.06.11 11:30

Um ein Merkmal zu zeigen, an dem man u. a. die Echtheit eines Vier- bis Sechszeichenmessers erkennen kann, habe ich hier einmal zwei Detailaufnahmen der Exemplare aus meinem letzten Posting eingestellt. Sie zeichen deutlich, daß dort der Rückenrand nicht lückenlos vom Griff in die Klinge übergeht, sondern daß es an dieser Stelle einen Absatz gibt, an dem der verhältnismäßig schwach ausgeprägte Rückenrand des Griffes beim Übergang in die Klinge unvermittelt sehr viel kräftiger wird.
Ganz anders verhält es sich bei den Dreizeichenmessern, bei denen der Rückenrand ohne Unterbrechung gleichförmig über die gesamte Messerlänge verläuft. Zu Vergleichszwecken habe ich mein besterhaltenes Messer dieses Typs, das zudem noch einen ganz besonders markanten Rückenrand aufweist, ebenfalls zusammen mit einer Detailaufnahme angefügt. Es ist verblüffend, wie der dreieckige Querschnitt der Ränder auf der Vorderseite das Messer dort deutlich schlanker erscheinen läßt als auf der fast gänzlich flachen Rückseite.

Gruß

chinamul
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rückenrand 5-zeichen-messer.jpg
rückenrand 3-zeichen-messer detail.jpg
rückenrand 3-zeichen-messer.jpg
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