Keeling Cocos Islands 1913

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antisto
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Keeling Cocos Islands 1913

Beitrag von antisto » Do 02.12.21 11:23

Liebe Forumsmitglieder!
Ich bin schon längere Zeit auf der Suche nach einer von diesen interessanten durchnummerierten "Plastik" / "Elfenbein" / "Celluloid Bone" Münzen von 1913 der Cocos Islands / Keeling.
Auf dem deutschen Markt, ja, in der ganzen EU sind diese kaum zu bekommen, sondern meist nur zu astronomischen Festpreisen über die US.
Vor wenigen Tagen wurden über Ebay zwei Stücke zu vernünftigen Preisen versteigert, dieses hier: https://www.ebay.de/itm/Seltene-1913-Ke ... 7675.l2557
und noch etwas günstiger (umgerechent gut 100 €) ein 25 Cent Stück. Da die Münzen aus England kommen und ich keine Lust auf den Zollstress habe, habe ich darauf nicht geboten.
Sollte daher jemand so ein Stück haben und sich davon trennen wollen oder eine gute "Quelle" weiß, würde ich mich über eine PN freuen.
Und vielleicht kann mich noch jemand aufklären, um welches Münzmaterial es sich hier wirklich handelt.
Danke!
AS
Zuletzt geändert von antisto am Sa 15.01.22 17:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Suche Keeling 1913

Beitrag von KarlAntonMartini » Do 02.12.21 12:15

Schwierig zu bekommen, ich habe auch nur zwei Stücke in meiner Sammlung. Die heute gefragten Preise würde ich nicht zahlen wollen, zudem sind Fälschungen unterwegs. Zum Material melde ich mich noch, ich vermute eher Kunststoff. - Seit einiger Zeit werden auf ebay Geldscheine angeboten, die 1902 herausgegeben sein sollen. Eine plumpe Fälschung, die Fälscher haben für Stücke mit verschiedenen Werten die gleiche Seriennnummer vergeben. https://www.ebay.de/itm/234307841637?ha ... SwbhJhopdp - Auch in der Dose zu haben, kostet aber und ist trotzdem ein Phantasieprodukt: https://www.ebay.de/itm/142402489149?ha ... SwlMFZJafz
Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Suche Keeling 1913

Beitrag von antisto » Fr 03.12.21 16:07

Ich habe den Verkäufer der Scheine mal angeschrieben, nach seiner Aussage haben alle diese Scheine diese Nummer.
Das kann wohl sein, spricht aber nicht gerade für die Echtheit ...
Danke für die Rückmeldung.
Meine Anfrage bleibt: Wenn jemand so ein echtes Kunststoff oder was auch immer Keeling-Stück hat und bereit ist, sich davon zu trennen, hätte ich Interesse. Das, was bei dieser englisch-Australischen Auktion herausgekommen ist (siehe Link), wäre ich auch bereit zu zahlen. Und natürlich wäre auch ein Tausch drin. Vielleicht ein weiteres seltenes Stück für die Weltmünzensammlung, etwa 20 Kopeken Tannu Tuva in vz oder was auch immer ...
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Re: Keeling 1913

Beitrag von antisto » Sa 15.01.22 17:26

Liebe Forumsmitglieder!
Ich ergänze meine großbritischen Ebay-Erfahrungen eines aktuellen Keeling-Kaufes, die vielleicht auch für andere Käufe mit Ebay auf der Insel hilfreich sein können:
Ich konnte diese Münze für wie ich finde günstige gut 98 Pfund ersteigern.
Da ich Freunde in England habe und wir uns regelmäßig sehen, sah ich kein Problem damit, diese Lieferadresse anzugeben. Der Verzollung bei Versendung traue ich mittlerweile nicht, nachdem ich jüngst schlechte Erfahrungen bei einer Sendung aus der Schweiz machen musste. Und wenn die Freunde das gute Stück beim nächsten Besuch verzollen (werden oder würden), wäre die Investition von vielleicht 8 € (ermäßigter Einfuhrumsatzsteuersatz, da historische Münze) auch verkraftbar gewesen.
Der ersteigerte Betrag wird übrigens als "inklusive Mehrwertsteuer" ausgewiesen.
Bei der Kaufabwicklung kam ich aber nicht weiter; die englische Lieferadresse wurde nicht angenommen, und auch nicht, als ich meinen eigenen Namen davor gesetzt habe und es über Ebay.UK versucht habe.
Möglich war nur ein Versand nach Deutschland, und hier werden automatisch 19 % (also der erhöhte und damit nicht korrekte Mwst.-Satz) auf den Kaufpreis und die Versandkosten draufgeschlagen. Ich müsste also die britischen Mwst. durch die Ersteigerung mitzahlen, und dann zusätzlich noch die deutschen Mwst., die erhöht und damit falsch berechnet werden. Wenn man nun noch den schlechten Umtauschkurs von PayPal hinzuzieht, wird aus 98 Pfund + 8 Pfund Versand auf einmal gut 160 Euro!!!
Für mich jedenfalls ein Grund, ernsthaft in Erwägung zu ziehen, den Kauf zu stornieren, was möglich ist.
Vielleicht mag sich ja jemand mit seinen Brexit-Erfahrungen hierzu äußern.
Und hilfreich wäre auch eine Einschätzung, ob ihr 160 € für solch eine Münze noch für angemessen haltet, denn eine gangbare Alternative sehe ich hier leider nicht.
AS
Dateianhänge
keeling1.jpg
keeling2.jpg
Zuletzt geändert von antisto am Sa 15.01.22 22:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Keeling 1913

Beitrag von Zwerg » Sa 15.01.22 17:51

Ich war nur neugierig, kenne mich nun gar nicht aus.
Da ich aber Zugriff auf coinarchives habe - hier einmal ein Link
https://www.coinarchives.com/w/openlink ... 4d7f9960cf
erzielt 3.200 HKD = 363 Euro
https://www.coinarchives.com/w/openlink ... f0d164d82b
erzielt 4.200 HKD = 480 EUro

Schlechtere Exemplare sind preiswerter
https://www.coinarchives.com/w/openlink ... 41430e0c5e
erzielt 170 AUD = 105 Euro

Eigentlich ist Dein Exemplar viel zu billig, wenn ich die Ergebnisse auf CA mir ansehe
Oder übersehe ich etwas?

Grüße
Klaus
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Re: Keeling 1913

Beitrag von antisto » Sa 15.01.22 18:18

Danke!
Der Händler macht einen seriösen Eindruck, seine sonstigen Angebote lassen keine Zweifel aufkommen, er garantiert auch die Echtheit und räumt ein 30tägiges Umtauschrecht ein. Und es war eine Auktion, das heißt, der Preis wurde durch die Nachfrage geregelt.
Ich bin hier auch kein Profi, aber auf mich wirkt die Münze auch optisch authentisch.
Umgekehrt wird ja alles mit immer besseren Methoden gefälscht, Münzen wie diese wohl noch etwas mehr…
Hieße dann also: behalten?! Trotz der unerwarteten und teils ungerechtfertigten Nebenkosten?
Und - ach ja - die „Römer“ haben darüber mal ausführlichst diskutiert: Zu viel bezahlte Einfuhrumsatzsteuer soll man sich ja wiederholen können. (Wenn es den Aufwand rechtfertigt…)
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Re: Keeling 1913

Beitrag von Numis-Student » Sa 15.01.22 18:25

Na ja, wenn Du für 160 € ein Objekt bekommst, was sonst immer über 400€ kostet, kannst Du dich über ein großes Schnäppchen freuen.

Umtausch wäre in der Situation doch unsinnig.

Schöne Grüße
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
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Re: Keeling 1913

Beitrag von KarlAntonMartini » Sa 15.01.22 22:35

Schönes Stück! Preis ist m.E. akzeptabel. Den Ärger mit den explorierenden Nebenkosten bei Sendungen aus GB kenn' ich leider zu gut. Dazu kommt ja noch die Postpauschale von 6 €. Ich habe mal wegen des Steuersatzes einen Einspruch versucht. Da wird soviel an Nachweisen gefordert, daß ich es dann aus Zeitgründen gelassen hab. - Zum Material bin ich nach meinen Stücken noch zu keiner endgültigen Erkenntnis gekommen. Wegen seiner Gleichmäßigkeit vermute ich einen Kunststoff. Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Keeling 1913

Beitrag von Zwerg » Sa 15.01.22 22:45

KarlAntonMartini hat geschrieben:
Sa 15.01.22 22:35
Wegen seiner Gleichmäßigkeit vermute ich einen Kunststoff.
Die "besseren" Auktionshäuser schreiben "Elfenbein" oder "Bein". Die neueren Token von 1968 sollen Kunststoff sein.
Könnte man mit einem Feuerzeug überprüfen :P
Gibt die Literatur da wirklich nichts her?
https://www.coinarchives.com/w/openlink ... b757b843dd
https://www.coinarchives.com/w/openlink ... 8f35edb12a
https://www.coinarchives.com/w/openlink ... 41cd32edb3

Grüße
Klaus
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Re: Keeling 1913

Beitrag von KarlAntonMartini » Sa 15.01.22 23:16

Ja, das weiß ich. Aber der KM von 1980 schreibt "Plastic "ivory" tokens". Seit Clermont/Wheeler heißt es "Ivory tokens", klingt natürlich besser. Und eine zerstörungsfreie Untersuchung ist leider nicht möglich. Eine ältere Literaturangabe kenne ich nicht. Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Keeling 1913

Beitrag von antisto » So 16.01.22 00:29

Jedenfalls sieht das letzte von Zwerg verlinkte Stück für 170 AUD unten links so aus, als hätte es da schonmal ne Feuerprobe gegeben, mit dem Ergebnis, dass es kein Elfenbein ist… 😉
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Re: Keeling 1913

Beitrag von Chippi » So 16.01.22 16:28

Elfenbein hat eine gut sichtbare und auch fühlbare Rasterstruktur, die hier nirgends zu sehen ist. Daher bliebe nur noch einfach Bein oder Kunststoff. Letzteres ist zu der Zeit auch keine Seltenheit mehr, da ich selber eine Kleiderbürste au der Zeit um 1880-90 besitze, die zwar farblich an Elfenbein rankommt, aber aus Zelluloit besteht.
Absolute Sicherheit bringt nur der Nadeltest (Feuerprobe), einfach Nadelspitze glühend heiß machen und am Rand eine unauffällige Stelle wählen und reinstecken.

Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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Re: Keeling 1913

Beitrag von shanxi » So 16.01.22 17:25

Laut ANA ist das Material "Ivorine". Das ist ein anderer Name für Celluloid.

https://www.money.org/ana-blog/cocos


Wenn du Sicherheit habe willst such die jemand mit einem Raman Spektrometer. Das geht dann ohne Kokeln.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor shanxi für den Beitrag (Insgesamt 3):
Zwerg (So 16.01.22 17:30) • KarlAntonMartini (So 16.01.22 18:57) • Numis-Student (So 16.01.22 18:59)

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Re: Keeling 1913

Beitrag von KarlAntonMartini » So 16.01.22 18:58

Danke für den Link. Interessant, daß die Katalogpreise umgekehrt proportional zu den Auflagehöhen der Nominale sind. Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Keeling 1913

Beitrag von antisto » So 16.01.22 21:43

Ja, danke für die interessanten Infos.
Elfenbein wäre für eine historische Münze schon cool gewesen, aber auch so wirklich interessante Objekte. Und als Ausdruck imperialistischer ökonomischer Kontrolle am ehesten mit den Prägungen aus Litzmannstadt zu vergleichen.
Frage zu den „Katalogpreisen“: Welche meinst du? Wenn ich den KM zugrundelege, wo diese Münzen deutlich unterbewertet sind, schlägt nur die 50 Cent Münze und mit Abstrichen die 5 Cent nach oben aus, ansonsten steigen die Preise mit dem Nominal und damit der Auflage.
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