Numismatikforum

Moin, moin

Seit längerer Zeit bin ich am Rätseln bei einer kleinen napfförmigen Kupfermünze. Der kleine, aber tiefe "Napf" hat einige, für mich unlesbare Zeichen, außer in der Mitte, das könnte eine Acht (?) sein. Byzantinische Trachymünzen sind vom Stil m.E. ganz anders als dieser "Napf". Die kleine, sehr dünne Kupfermünze wiegt ca. 1,6 g, hat einen Durchmesser von 19,5 mm und die Tiefe des Napfes ( 4,5-4,7 mm) ist erstaunlich tief im Verhältnis zum Durchmesser.
Ob ich hier in dieser Rubrik richtig liege, weiß ich nicht, möchte es aber wegen der Schriftzeichen versuchen. Vielleicht kennt jemand von euch diesen Münzentyp, bzw. woher dieser "Napf" stammen könnte.

Erst schon mal vielen Dank für eure Mühe,
Gruß moneypenny

Vielleicht nur eine pivate Umarbeitung? Ich hatte soetwas mal aus dem osmanischen Raum.
Zeig doch bitte noch die Rückseite.

Gruß
Tilos

Das dürfte die ungarische Nachahmung einer islamischen Münze sein.

Vielen lieben Dank ihr Beiden

Ich kann nur euer Wissen bewundern!
Tatsächlich handelt es sich um die Münze von Atalayas Link und umgearbeitet wurde die Münze wohl auch ziemlich kräftig.
Die andere Seite ist völlig glatt, man erkennt kaum bestimmbare Spuren von irgendwelchen Buchstaben oder Zeichen. Wahrscheinlich wurde die Münze damals bis an den Rand des Möglichen über einen Metallknopf getrieben und dabei die andere Seite glattgehämmert. Jedenfalls ist es sehr interessant wie Münzen verändert oder für andere Zwecke verwendet wurden. Möglicherweise wurde die umgearbeitete Münze mit der extremen Napfform damals als Wiegeschale für z.B. Opium verwendet, im islamischen Raum wäre das nicht ganz ausgeschlossen, oder?

Nochmals vielen Dank für eure Hilfe,
Gruß monepenny

Ich würde in die Form nicht zu viel hinein interpretieren. Die einzige andere nachahmende, mittelalterliche, ungarische Kupfermünze ist von Natur aus schüsselförmig. Dein Stück hat halt viel erlebt.

Wie wahr, wieso und warum Münzen so abgeändert wurden das bleibt wohl im Dunkel der Geschichte verborgen. Ich finde es immer wieder interessant, auch in "Schrott-Lots" Münzen zu entdecken die nach Reinigung z.B. Gegenstempel freigeben, oder auch privat umgearbeitete Münzen zu allerlei Zwecken oder als technische Hilfsmittel für den Alltagsgebrauch. Einen mit Buchstaben punzierte Münze könnte z.B. als Spielstein o.ä. verwendet worden sein und eine alte Münze mit 3 durchbohrten Löchern als Verteilerplättchen für Schnüre. Das zentral gebohrte Loch in einer Münze erinnert an eine Unterlegscheibe.
Der Einfallsreichtum zur Umarbeitung war damals sicher sehr groß, schließlich konnte man nicht schnell mal etwas im Internet bestellen.
Anbei ein paar Beispiele von anderweitig verwendeten abgenutzten Münzen.

Gruß moneypenny

Absolut. (Identifizierbare) Münzen mit sichtbarer Geschichte sind mir die liebsten.