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Alte Münzen aus Siam

Verfasst: Sa 30.10.04 15:09
von antoninus1
Hallo,

ich bin vor ein paar Tagen aus Thailand zurückgekehrt und wollte Euch einfach mal ein paar interessante Münzen vorstellen, die ich dort erworben habe. Laut Verkäufer wurden sie alle, bis auf den Baht, in Ayuttaya gefunden.

Eine Rätselmünze ist auch dabei, vielleicht kennt sie jemand von Euch?
Eigentlich sammle ich ja Römer, aber südostasiatische Geldformen finde ich auch sehr interessant.

Das erste Bild zeigt sogenanntes Prakab aus Ayuttaya. Es wurde als Kleingeldersatz 1744 unter König Borommakot verwendet. Es besteht aus gebranntem Ton und zeigt auf einer Seite als Motive Löwen, Hühner, Hasen, Elefanten und Kinaree (und mehr?). Mehr darüber habe ich in der Literatur bis jetzt nicht finden können.

Das zweite Bild zeigt Bleimünzen der Khmer, also des Reiches von Angkor, aus der Zeit von 802 - 1369. Die rechte und linke sind wohl nicht selten. Die in der Mitte konnte ich bis jetzt nicht in der Literatur (Mitchiner) finden.

Die nächste Münze ist schon moderner. Ein Baht von Rama 5 von 1869. Interessant ist der chinesische Gegenstempel. Scheint auf thailändischen Münzen nicht häufig zu sein.

Die letzte Münze ist meine Rätselmünze. Sie soll auch in Ayuttaya gefunden worden sein. Für echt halte ich sie auf alle Fälle. Möglicherweise ist es keine Münze, sondern ein Token. Die Schrift kann ich auch nicht zuordnen. Kennt jemand von Euch dieses Stück?

Verfasst: Sa 30.10.04 15:12
von antoninus1
Khmer / Angkor

Verfasst: Sa 30.10.04 15:13
von antoninus1
Baht

Verfasst: Sa 30.10.04 15:14
von antoninus1
Rätselmünze mit Rind

Verfasst: Di 02.11.04 21:06
von rati
Die mittlere Münze ist keine khmer.Möglicherweise eine der Mon-Staaten(pre-thai)wenn sie keine Fälschung oder Fantasieprägung ist.
Die "rind" ist wahrscheinlich auch eine moderne Fantasieprägung.

gruß rati

Re: Alte Münzen aus Siam

Verfasst: Mi 03.11.04 13:22
von sambianer
antoninus1 hat geschrieben: Für echt halte ich sie auf alle Fälle.
Was veranlasst Du zu dieser Sicherheit? Wie viel hast Du für die Münzen bezahlt? Ich habe teilweise so meine Zweifel.

Verfasst: Mi 03.11.04 20:44
von klaupo
Das "Rind" erinnert entfernt an einige Typen der chinesischen "Horse and Orchid" Token. Bei Baldwin Hongkong, Kat. Nr. 35, wurde 2003 eine umfangreiche Serie dieser Stücke versteigert. Wenn das Stück in diese Richtung gehört, scheint es allerdings eher schlicht und nachempfunden.

Gruß klaupo

Verfasst: Mi 03.11.04 20:51
von antoninus1
Hallo rati und sambianer,

na, ich hoffe, ich bin da keinem Gauner aufgesessen :?
Mit Römern kenne ich mich ja einigermaßen aus, aber mit Asiaten nicht so.
Ich kann keine Anzeichen für eine Fälschung erkennen. Nur vom "Rind" weiß gar nicht, was ich davon halten soll.

Was macht Euch, bzw. Dich sambianer, stutzig?

Die Preise lagen übrigens im Bereich dessen, was man in Thailand dafür im Schnitt verlangt (Betriebsgeheimnis), wie ich bei mehreren Händlern vergleichen konnte.

Verfasst: Mi 03.11.04 21:40
von sambianer
antoninus1 hat geschrieben: Was macht Euch, bzw. Dich sambianer, stutzig?
Tja, das ist schwer festzumachen. Die Baht Münze von 1869 (1868?) kommt mir sehr komisch vor. Der Gegenstempel macht auch wenig Sinn. Ausserdem ist es eine der am häufigsten gefälschte Münzen. Wenn die in Thailand nicht mindestens 30-40 Euro gekostet hat, ist etwas faul an ihr.

Bei den anderen kenne ich mich nicht so aus, dafür ist die Qualität der Münzen für mich verdächtig. Und dann gibt es in Thailand sehr strenge Vorschriften, was den Export von Kulturgütern betrifft. Dazu zählen auch diese alten Münzen.

Verfasst: Mi 03.11.04 22:41
von antoninus1
Mit Deiner Schätzung von 30 - 40 Euro liegst ganz gut :) Sie hat 35 Euro gekostet.
Das Gewicht passt wohl, sie wiegt 15,3 g. (15,4 g wäre glaube ich Sollgewicht).
Ich werde wohl bis zur Numismata nächstes Frühjahr warten. Dann kann ich sie mal einem Spezialisten vorlegen.
Und mal sehen, ob ich einen Chinesen finden kann, der mir den Gegenstempel übersetzen kann.
Der Sinn ist mir auch nicht ganz klar. Gegengestempelt hat man ja, um eine Münze als guthaltig zu kennzeichnen. Das taten die chinesischen Händler ja eigentlich nur mit ausländischen Münzen (Mexico z.B.).
Den thailändischen Münzen konnte man ja eigentlich vertrauen.
Allerdings habe ich in einem anderen Forum eine Kugelmünze von Rama II gesehen, die ebenfalls chinesische Gegenstempel trug. Vorgestellt wurde sie von einem Fachmann für thailändische Münzen.
Gegeben hat es so etwas also.

Es bleibt also spannend 8O