Indonesische Fälschungen?

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vMadai
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Indonesische Fälschungen?

Beitrag von vMadai » Sa 08.01.05 21:18

Liebe Münzfreunde!
Von einem Bekannten erhielt ich neulich 3 Silbermünzen, die er voriges Jahr auf Bali für je ca.3 $ von Straßenhändlern gekauft hat:
2 ½ Gulden von 1863 (extrem seltener Jahrgang, Katalogwert: 1300,-), 2 ½ Gulden 1898 (1000,-) und einen amerikanischen Trade-Dollar 1876 (130,-). Nachdem ich den Katalogwert gesehen hatte, keimte in mir ein fürchterlicher Verdacht auf, der bei näherer Betrachtung auch weitere Nahrung fand. Die 2,5 fl von 1863 haben kleine "Hubbelchen" (=umgekehrte Löcher), die laut Katalogbild nicht zum Original gehören. Das tatsächliche Gewicht (25 Gramm, eine Feinwaage besitze ich nicht) stimmt aber mit dem Kataloggewicht (25,000gr.) einigermaßen überein.
Die 2,5 fl. von 1898 sind auffallend hell gefärbt (chemisch behandelt oder aufgesprühter Lack?), alle drei Münzen sehen ziemlich abgenutzt aus (zwischen S und SS) und haben leichte Abflachungen am Rand , d.h. an je einer Stelle ist der Rand einseitig ein bißchen niedriger. Der Rand selbst sieht perfekt aus mit deutlicher Randschrift bzw. Riffelung – ich entdecke keine Spuren von Gußgraten o.ä.
Der Trade-Dollar hat eine Macke am Rand, an deren Kante es unter der Lupe rötlich glänzt – oder verkuck ich mich da?
Hat vielleicht jemand Erfahrung mit indonesischen Produkten dieser Art? Sind das Prägungen mit nachgemachten Stempeln? Oder lassen sich mein Beobachtungen vielleicht sogar zugunsten der Echtheit der Münzen erklären??
Übrigens: als mein Bekannter sich bereit zeigte, Münzen zu kaufen, umlagerten ihn gleich mehrere Verkäufer, die ihm Münzen anbieten wollten. Leider schaute er nicht, was sie feil boten. Ist dergleichen dort Massenware?
Auf Eure Hilfe hofft Euer im voraus dankbarer
Corbulo

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Zwerg
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Beitrag von Zwerg » Sa 08.01.05 21:24

Hallo Corbulo,

auch ohne Scans oder Fotos

Es sind die üblichen Touristenfälschungen, bekannt bei ebay unter "leider kenne ich mich mit Münzen nicht aus" oder "als Privatauktion leider keine Garantie"

Beste Grüße
Zwerg
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Beitrag von Lutz12 » Sa 08.01.05 21:55

Leider hat Zwerg mit Sicherheit recht, es wird alles gefälscht, was irgendwie selten ist, machmal aber auch Massenware. Die Fälscher nehmen meist großformatige Münzen als Vorlage (Dollargröße). Angesichts der dort verlangten Preise ist der Begriff "Fälscher" wohl aber auch nur bedingt anwendbar. Das Problem sind da eher die Abnehmer, die den Markt ankurbeln und die diese Stücke dann erst in den echten "Fälscherkreislauf" bringen.
Die einfachen Unterscheidungen wie Gewicht und Gußspuren reichen bei besseren Fälschungen nicht immer aus. Wenn Du Bilder einstellen kannst, wird es klarer einschätzbar. Anderseits ist Deine Beschreibung geradezu typisch für diese Touristen-Anfertigungen.
Gruß Lutz12
"Wenn Sie glauben, mich verstanden zu haben, dann habe ich mich falsch ausgedrückt" ( Alan Greenspan)

vMadai
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Beitrag von vMadai » Di 11.01.05 21:25

Habt herzlichen Dank,
Bilder kann ich leider zur Zeit nicht einstellen, da mein Scanner kaputt ist!
MfG
Corbulo

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