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Löhne 1824

Verfasst: Fr 18.10.02 16:56
von payler
Bis 1645 findet man noch die Unterteilung des Guldens (fl.) in Schillinge (ß) und Pfennige (d) oder Denare. Es galt folgende Umrechnung: 1 fl. = 8 ß = 30 Pfennige. Wobei der Schilling nur Zähleinheit war und es keine Münze davon gab. Die Pfennige waren sogenannte Scheidemünzen, das sind unterschiedlich ausgeprägte dünne Silberplättchen. 4 Pfennige galten als 1 Kreuzer, daher auch 60 Kreuzer = 1 fl. Auch der Reichstaler wird in den Verträgen öfters angeführt. Vor allem der Pön (= Strafe), bei Nichteinhaltung eines Vertrages. Der Reichstaler bezifferte einen Wert von 1 1/2 - 2 fl. Seit 1524 war er im Österreichischen Währungssystem eingebunden. Um den Wert des Geldes anzuführen, kann man, da es keinen Umrechnungsmodus zur heutigen Währung gibt nur einige Beispiele anführen:

1824 bekam ein Knecht an Lohn:

Jahreslohn 26 fl ---
Darangabe 2 fl. ---
Tendelpaß 1 fl. ---
Schnittgeld 2 fl. ---
Mahdengeld --- 30 ß

Gesamt 31 fl. 30 ß

An Naturalien bekam er abgereicht:


1 Hemd aus harbernem Leinen a 4 Ellen 18 ß 1 fl. 12 ß
1 Hemd aus weichernem Leinen a 3 1/2 Ellen 14 ß 49 ß
1 Hemd aus rupfernem Leinen a 3 1/2 Ellen 10 ß 35 ß

Eine Dienstmagd bekam:

Jahreslohn 10 fl. ---
Darangabe 2 fl. ---
Marktgeld 4 fl. ---
Tendelpaß --- 48 ß
Schnittergeld 2 fl.
Mähergeld --- 30 ß

Gesamt 19 fl. 18 ß

An Naturalien erhielt sie:

4 Ellen harbernes Leinen a 18 ß 1fl. 12 ß
10 Ellen werchernes Leinen a 15 ß 2 fl. 30 ß
10 Ellen rupfernes Leinen a 12 ß 2 fl.
1 Pfund Flachs gebrechelt 1 fl. 36 ß

Die Viehpreise im Laufe der Jahrhunderte:


1684 1726 1786 1806
1 Paar Ochsen 28 fl. 44 fl. 60 fl. ----
1 Kuh 7 fl. 10 fl. 14 fl. 70 fl.
1 Dreijähriger Stier 6 fl. 6 fl. 11 fl. 40 fl.
4 Schweine 7 fl. 10 fl. 26 fl. 86 fl.

Die Getreidepreise im Laufe der Jahrhunderte:


1684 1726 1786 1806
1 Metzen Korn 1 fl. 2 ß 1 fl. 4 ß 1 fl. 30 ß 6 fl. 30 ß
1 Metzen Hafer 6 ß 40 ß ---- 3 fl.
1 Metzen Weizen 56 ß 2 fl. 2 fl. ----

Verfasst: Sa 19.10.02 09:20
von Susat
Hallo payler,
das ist aber ein mühseliges Geschäft was du da anfängst. Ich sammel ja Soester Rechnungen und kann dir sagen das sich die Löhne jährlich ändern, je nach Wirtschaftslage. Zu berücksichtigen ist immer auch das Wetter zu den einzelnen Jahren, da die Ernte im direkten Lohnnivau stand. Ganz geschweige von Seuchen und Krieg. Ich weiß nicht wie es bei euch in Österreich war aber hier in Soest war die Wertigkeit eines Talers zB ganz anders wie in den Nachbarstätten Dortmund, Lippstadt oder Münster. Ich hätte gerne einen Plan wie man die Wertigkeit der Münzen anderen Menschen leicht verständich vermitteln könnte. Wenn dir da was einfällt, lass es mich bitte wissen.

Verfasst: Sa 19.10.02 10:10
von payler
@ Susat!

Werde mir einmal darüber Gedanken machen! Momentan beschäftigen mich die Prägemaschinen! Muss die Hompage aufmotzen!

Verfasst: Sa 19.10.02 10:19
von Susat
fleißig, fleißig, nur weiter so. :lol: