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Rohlingherstellung in vergangenen Zeiten
Verfasst: Mi 30.05.07 13:54
von Pflock
Hallo,
wie wurden Münz-Rohlinge eigentlich in der Vergangenheit (Antike - Mittelalter) hergestellt? Heute werden sie ja aus sogenannten Zainblechen gestanzt, wenn ich mich nicht irre. Daher haben wir ja auch den schönen Fehler der Zainende.
Verfasst: Mi 30.05.07 15:52
von Pflock
Re: Rohlingherstellung in vergangenen Zeiten
Verfasst: Mi 30.05.07 17:07
von Dietemann
KW hat geschrieben:wie wurden Münz-Rohlinge eigentlich in der Vergangenheit (Antike - Mittelalter) hergestellt?
Auch früher wurden die Rohlinge (außer den Brakteaten) aus Zainmetall gewonnen, nur eben mit einer speziellen Schere ausgeschnitten.
Gib mal als Suche Zain ein, da findest Du einige interessante Artikel
Verfasst: Do 31.05.07 08:20
von Susat
hallo kw,
hier gibt es schon eine diskussion darüber, schau mal rein:
Genaue Anzahl von Münzen bei einem Karolingischen Pfund
Verfasst: Do 31.05.07 15:14
von Pflock
Ach so, hätte vielleicht mal mehr erklären sollen.
Mein 2. Posting war im Prinzip schon die Antwort auf meine Frage.
Dieser Link wurde mir bei der Beantwortung einer anderen Frage genannt und dort bin ich auch über Antworten zu diese Frage gestolpert.
Trotzdem Danke an Euch.
Um es für alle lesbar zu machen, ohne wild in der Gegend rumklicken zu müssen:
Früher gabs auch Zainbleche. Nur daß diese händisch platt gekloppte Silberbarren waren.
Verfasst: Do 31.05.07 19:06
von mumde
Neulich bekam ich eine kleine Bronzemünze von Syrakus in die Hand, die mir aussieht, als wäre der Schrötling ein Stück abgeknipster Draht gewesen.
Verfasst: Do 31.05.07 21:00
von wpmergel
mumde hat geschrieben:Neulich bekam ich eine kleine Bronzemünze von Syrakus in die Hand, die mir aussieht, als wäre der Schrötling ein Stück abgeknipster Draht gewesen.
Na, Du wirst Dich doch nicht an Deinem Computer vergriffen haben?

Verfasst: Do 31.05.07 22:01
von mumde
Lieber Wolfgang!
An die Drähte in meinem Computer traue ich mich gar nicht heran. Ich benutze den Computer nur als Schreibmaschine.

Draht oder doch gußmünze
Verfasst: Fr 01.06.07 08:08
von Susat
hallo mumde,
wenn ich es richtig sehe bei dem octopus, verdickt sich der abschnitt. dies deutet auf einen Gußanschnitt hin. ich habe dir mal einige gußansätze von mir fotografiert.
übrigens was sagst du von dem koblenzer fenster mit der zainstanze? die ich ins forum unter "Genaue Anzahl von Münzen bei einem Karolingischen Pfund" eingestellt habe.
Re: Draht oder doch gußmünze
Verfasst: Fr 01.06.07 13:45
von tournois
Susat hat geschrieben:
übrigens was sagst du von dem koblenzer fenster mit der zainstanze? die ich ins forum unter "Genaue Anzahl von Münzen bei einem Karolingischen Pfund" eingestellt habe.
Du meinst sicherlich das "
Konstanzer Fenster"!?
http://www.numismatikforum.de/ftopic5216-15.html
Verfasst: Fr 01.06.07 14:07
von Susat
hi tournois,
hast ja recht, schuldigung

Verfasst: Fr 18.01.08 19:32
von hotzenplotz
Hallo Pflock,
anbei das Bild einer Gussform für die Ronden und eines Stempels, beides aus römischer Zeit, fotografiert im Museum der Ausgrabungsstätte Aphrodisias.
Gruß
hotzenplotz
Verfasst: Sa 19.01.08 08:41
von Susat
hallo hotzenplotz,
weißt du zufällig auch aus welchem material die gussform besteht?
Verfasst: Sa 19.01.08 17:11
von hotzenplotz
Hallo Susat,
tut mir leid, die Form lag in einer Vitrine. Ich denke aber dass es ein Stein ist.
Gruß
hotzenplotz
Verfasst: So 20.01.08 12:29
von chinamul
Vielleicht interessiert in diesem Zusammenhang, wie die alten Chinesen die Tonformen für den Guß ihrer Münzen hergestellt haben.
Dazu benutzte man die unten abgebildete Patrizenform, in die die weiche Tonmasse hineingedrückt wurde und so einen Negativabdruck der zu gießenden Münze ergab. Das wurde noch einmal wiederholt und die beiden Tonabdrücke ergaben, getrocknet und um 180 Grad gegeneinander verdreht, zusammen die fertige Gußform zur Herstellung von vier Münzen des Typs "bu quan". Damit die Formhälften zum Guß genau aufeinanderpaßten, hat die abgebildete Patrizenform links eine runde Vertiefung und rechts ein rundes, genau in die Vertiefung passendes positives Gegenstück. So wurde sichergestellt, daß auch die eigentlichen Münzformen einander präzise ergänzten, wenn man nun die Formhälften zum Guß aneinanderlegte. Die flüssige Bronze wurde durch den dicken Gußkanal in der Mitte eingefüllt und floß von dort durch die feineren Kanäle in die vier Hohlräume.
Abgebildet ist außerdem noch eine Münze des Typs "bu quan" des Usurpators Wang Mang (7 - 22 n. Chr.), die unter Verwendung einer solchen Form gegossen wurde.