Münzstätten

Wie zahlten unsere Vorfahren? Was war überhaupt das Geld wert? Vormünzliche Zahlungsmittel

Moderator: Locnar

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Quentchen
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Münzstätten

Beitrag von Quentchen » Mi 12.08.09 17:58

Hallo allerseits,

gibt es einen bestimmten Grund, warum die Münzstätten (sehr) oft in klitzekleinen Ortschaften waren ("Poppelsdorf" habe ich eben gelesen), und nicht in den Residenzstätten oder dort, wo die entsprechenden Amtsträger ansässig waren, oder wenigsten in deren Nähe?
Das hätte doch einige Dinge, wie die Probationstage, erheblich erleichtert. Erinnere mich, in dem eBuch über die deutschen Reichskreise gelesen zu haben, dass der Münzmeister die Nicht-Anreise zum Probationstag damit begründet hatte, dass es "unterwegs zu viel Gesindel gäbe und er um Leib und Leben fürchten müsse" 8O
Schöne Grüsse
Ralf
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Gerhard Schön
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Re: Münzstätten

Beitrag von Gerhard Schön » Mi 12.08.09 18:46

Quentchen hat geschrieben:gibt es einen bestimmten Grund, warum die Münzstätten (sehr) oft in klitzekleinen Ortschaften waren ("Poppelsdorf" habe ich eben gelesen), und nicht in den Residenzstätten oder dort, wo die entsprechenden Amtsträger ansässig waren, oder wenigsten in deren Nähe?
Poppelsdorf liegt in der Nähe der Residenzstadt Bonn der Kurfürsten von Köln.
Gruß,
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Re: Münzstätten

Beitrag von Gerhard Schön » Mi 12.08.09 18:51

Quentchen hat geschrieben:Das hätte doch einige Dinge, wie die Probationstage, erheblich erleichtert. Erinnere mich, in dem eBuch über die deutschen Reichskreise gelesen zu haben, dass der Münzmeister die Nicht-Anreise zum Probationstag damit begründet hatte, dass es "unterwegs zu viel Gesindel gäbe und er um Leib und Leben fürchten müsse".
Mit den Probationstagen sind münzstandübergreifende Veranstaltungen gemeint, die Münzräte mussten also häufig durch fremde Territorien reisen. Die räumliche Distanz zwischen Prägebetrieb und Schloss im eigenen Land hat damit nichts zu tun.
Gruß,
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Beitrag von Gerhard Schön » Mi 12.08.09 18:58

Hierzu gibt es einen neueren Aufsatz:

Schön, Gerhard: Die Münzprobationstage im Alten Reich,
in: Abhandlungen der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft 61 (2008) 465–496.

Gruß,
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Beitrag von Quentchen » Mi 12.08.09 21:35

Hallo Herr Schön,

vielen Dank für die Hinweise und Infos :)

"Poppelsdorf" war ja dann ein Schuss in den Ofen ... ;)

Als "eBook" gibts diese interessante Abhandlung wohl nicht ... :roll:


Für die "Reichskreis"-Fans hatte ich mal dieses aufgetan:

http://books.google.de/books?id=nivgmct ... q=&f=false
Schöne Grüsse
Ralf
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Beitrag von Gerhard Schön » Mi 12.08.09 21:47

Quentchen hat geschrieben:Als "eBook" gibts diese interessante Abhandlung wohl nicht ... Für die "Reichskreis"-Fans hatte ich mal dieses aufgetan ... Die deutschen Reichskreise (1383-1806)
Das ist die stark erweiterte zweite Auflage (1998) des Dotzauer. Um dieses Werk kommt man nicht herum, wenn man sich mit den Reichskreisen befasst. Es ist doch eigentlich kein eBook, sondern ein ganz normales Buch von Papier und Druckerschwärze, welches nur von Google eingescannt wurde.
Gruß,
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