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Silberlegierungen
Verfasst: So 19.05.13 19:03
von Muenzneuling
Hallo zusammen,
angenommen ich vergrabe eine Silbermünze in der Erde und jemand holt sie nach 200 Jahren wieder raus. Wie ist dann der Erhaltungszustand bei verschiedenen Legierungen? Sind Münzen aus 100 % Silber komplett erhalten und Münzen aus 50 % Silber nur zur Hälfte oder wie muss ich mir das vorstellen?
Danke und Grüße!
Re: Silberlegierungen
Verfasst: So 19.05.13 21:19
von fareast_de
Tja, das ist eine äußerst komplexe Fragestellung. Die Erhaltung nach 200 Jahren richtet sich nämlich nicht nur nach der Legierung der Münze, sondern auch nach der Bodenbeschaffenheit, den darin enthaltenen Substanzen, den Niederschlagsmengen und und und. Viele heute noch aus dem Boden geholte Fundmünzen sollen darüber hinaus durch den Einsatz von Kunstdünger mehr oder weniger stark "angefressen" sein.
Eine genauere Antwort überlasse ich den Chemikern und Geologen unter unseren Forumsteilnehmern.
Re: Silberlegierungen
Verfasst: Mo 20.05.13 13:48
von platinrubel
je mehr fremdmetalle in einer silbermünze sind, um so mehr leidet sie in der erde.
billonmünzen enthalten sehr viel kupfer und wenig silber, das verhält sich ähnlich wie mit den römischen silbersudmünzen oder auch subaeraten.
und wie mein vorschreiber schon erwähnte: die chemische zusammensetzung und der ph-wert des bodens spielt natürlich eine grosse rolle. ebenso düngemittel, (saurer) regen, pflanzenschutzmittel wie pestizide und insektizide aller art. viele stoffe allein sind sind für eine silbermünze nicht schädlich. zusammengemischt können sie allerdings chemische prozesse auslösen, und verbindungen eingehen, welche das silber angreifen. die meisten chemischen prozesse betreffen allerdings die fremdmetallanteile.
grüsse
Re: Silberlegierungen
Verfasst: Di 21.05.13 15:18
von Numis-Student
Und allgemein lässt sich feststellen, dass auch antike Kupfermünzen sich in 2000 Jahren nicht zwangsläufig aufgelöst haben müssen
Aggressive Böden greifen von Kupfer bis zu legiertem Silber alles an, aber es gibt auch genug Böden, wo auch reine Kupfer-/Bronzemünzen stabil bleiben.
Schöne Grüße,
MR