Bestimmungshilfe b. alten Chinesen

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gustavus
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Bestimmungshilfe b. alten Chinesen

Beitrag von gustavus » Mi 30.10.24 12:00

Hallo Freunde der Cash-Münzen
Da ich mich mit der chinesischen Münzgeschichte befassen will, habe ich 11 erworben.
Der Sammler, ein Pfarrer, hatte sie zwar bestimmt, aber in den 7 Holztäfelchen liegen
nicht mehr die, welche hinein gehören. 4 lagen ohne Bestimmungstafel dabei.
Ich möchte die Aufbewarungsmethode weiter führen.
Für den Anfang brauchte Hilfe. Die Kästchen habe ich mit k-Nummern und die Münzen mit M-Nummern
bezeichnet. Vielleicht kann jemand Ordnung in das Chaos bringen.
M1 13,5 mm 1,89g; M2 26mm 3,12g; M3 23mm 2,58g; M4 26,8mm 3,28g; M5 23,5mm 2,83g;
M6 26,2 mm 3,84g; M7 27mm 4,20g; M8 24mm 2,85g: M9 24mm 2,96g; M10 24mm 3,52g; M11 27mm 3,69g
4 der Münzen reiche ich als Fotos nach.
Dateianhänge
China05Rv.jpeg
China05Av.jpeg
China03Rv.jpeg
China03Av.jpeg
China02Rv.jpeg
China2Av.jpeg
China01Rv.jpeg
China01Av.jpeg

gustavus
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Foto-Nachlieferung

Beitrag von gustavus » Mi 30.10.24 13:25

Nachlieferung der Fotos von 4 Münzen
Dateianhänge
China04Rv.jpeg
China04Av.jpeg

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ischbierra
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Re: Bestimmungshilfe b. alten Chinesen

Beitrag von ischbierra » Mi 30.10.24 17:49

Hallo gustavus,
schön, dass Du chinesische Münzen sammeln willst. Mit dem richtigen Katalog ist die Bestimmung auch gar nicht so schwer, vielleicht ein bisschen mühsam wegen der vielen kleinen Details, auf die man bei Feinbestimmung achten muß.
Ein paar kleine Vorabhinweise. Bis auf die frühen Münzen hat die Vorderseite in der Regel 4 Zeichen: oben, unten, rechts, links. Da der Name des Kaisers auf Münzen nicht genannt wird, steht dafür ein Epochen-Name (Nien Hao). Ein Kaiser kann mehrere Nien Haos nacheinander tragen, die auch unterschiedlich lange Zeiten abdecken. Das sind in der Regel die beiden Zeichen oben und unter (kann aber auch oben und rechts sein). Damit läßt sich die Münze grob datieren. Links steht immer das Zeichen "Bao", welches Geld bedeutet. Das ist das Zeichen, das wie ein kleines Männlein aussieht, mit Kopf und zwei Füßen. Rechts (gelegentlich unten) können die Zeichen "Tong" (gültig), "Yuan" (original) oder "Zhong" (schwer) stehen. Ab der Ming-Dynastie haben die Kaiser nur noch ein Nien Hao, welches sich dann mit der ganzen Regierungszeit deckt. Die Rückseiten sind häufig leer; ab der Qing-Dynastie steht dort der Prägeort, in der Regel in Mandschu: links "Boo" (Geld), rechts abgekürzt der Prägeort.
Kommen wir zu Deiner ersten Münze M7. Rückseite und Vorderseite stehen Kopf, sind aber richtig zueinander geordnet. Allerdings werden die chinesischen Zeichen heute in der im englischsprachigen Bereich üblichen Form transkribiert. Das Stück ist von Kaiser Sheng Zu mit dem Nien Hao Kang Xi aus der Qing-Dynastie, aus der Münzstätte Nanking (1662-1670); Literatur: Hartill, Cast Chinese Coins, 22,119.
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Re: Bestimmungshilfe b. alten Chinesen

Beitrag von ischbierra » Mi 30.10.24 18:42

Zum Kästchen M5 gehört die Münze M 10. Jetzt liegt dort ein Stück von Kaiser De Zong 1875-1908, Nien Hao Guang Xu, Münzstätte Guwang = Guangzhou, Provinz Guangdong 1890-1895; Hartill 22,1335
M 10, die zu M5 gehört: Münze heißt Kai yuan (Anfangsmünze), ist also ausnahmsweise kein Nien Hao. Mit dieser Münze beginnt die Tangdynastie. Sie war beliebt und wurde fast 300 Jahre lang gegosen. In den Jahren 845-846 hatte sie auf der Rückseite eine Münzstättenbezeichnung, hier: Ping, Präfektur in Zhili; Hartill 14,79.
M6 ist richtig zugeordnet (liegt nur verdreht). Es ist Kaiser Si Zong 1628-1644 mit dem Nien Hao Chong Zhen. Auf der Rückseite (oben und rechts) Zhi Feng (Imperial Edict); Hartill 20,241
Später mehr.
Gruß ischbierra
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Re: Bestimmungshilfe b. alten Chinesen

Beitrag von gustavus » Mi 30.10.24 20:14

Vielen Dank Ischbierra für den Lehrgang in chin. Münzkunde und die Bestimmung der teilweise falschherum gescannten Stücke!

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Re: Bestimmungshilfe b. alten Chinesen

Beitrag von ischbierra » Mi 30.10.24 20:56

M3 und M4 liegen richtig; Du hast wahrscheinlich nur die Durchmesser vertauscht, denn M4 ist kleiner als M3. Zur Bestimmung:
M3 Usurpator Wang Mang 7-23 n., Da Quan Wu Shi, 7-14 n.; Hartill 9,2
M4 ebenfalls Wang Mang, Huo Quan, 14 n.; Hartill 9,32
Kannst Du noch mal die Durchmesser von M1 und M2 überprüfen?

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Re: Bestimmungshilfe b. alten Chinesen

Beitrag von gustavus » Mi 30.10.24 22:14

Dank für neue Fakten!
Ich habe M1 und M2 nochmal auf den scanner gelegt. M1 hat Durchmesser 23,5 nicht 13,5 und M2 26 mm.
Dateianhänge
M1undM2.jpeg

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Re: Bestimmungshilfe b. alten Chinesen

Beitrag von tilos » Fr 01.11.24 17:49

Hast Du schon mal bei Asien nach chinesischen Cash-Münzen geschaut? Da gibt es reichlich Beiträge, die vielleicht auch für Dich von Interesse sind.
viewforum.php?f=30
Beste Grüße
Tilos

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Re: Bestimmungshilfe b. alten Chinesen

Beitrag von ischbierra » Fr 01.11.24 19:20

M1 und M2 liegen im richtigen Kästchen
M1 Ban Liang, Westl.Han-Dynastie, Zeit 175-119 v.; Hartill 7,16
M2 Wu Zhu - ist was für Spezialisten; wurde lange Zeit in der Westl Han gegossen, dann noch mal nach Wang Man 25 n. Ich tendiere in diese Zeit. Dann wäre es Hartill 10,1 - 2

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Re: Bestimmungshilfe b. alten Chinesen

Beitrag von ischbierra » Fr 01.11.24 21:02

M 8 und M 9 entsprechen der Münze, die in K 5 liegt, also Hartill 22,1335
M 11 ist von Kaiser Sheng Zu 1662-1722, Nien Hao Kang Xi; RV: li Dung, re.Dong = Jinan in der Provinz Shandong, 1667-1670; Hartill 22, 123
Damit wären wir durch. Viel Spaß beim Weitersammeln.
Gruß ischbierra

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Re: Bestimmungshilfe b. alten Chinesen

Beitrag von gustavus » Fr 01.11.24 22:26

Vielen Dank Ischbierra! Ich bin beeindruckt welch großen Zeitraum die Münzen repräsentieren.

Auch Dank an Tilos für den Tipp. Ich schaue schon immer in der Rubrik Asien und bin auch schon unsicher,
ob meine Fragen dort evtl. besser hingepasst hätten, aber es hat ja so auch geklappt.
Viele Grüße Gustavus

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Re: Bestimmungshilfe b. alten Chinesen

Beitrag von Numis-Student » So 03.11.24 08:35

gustavus hat geschrieben:
Fr 01.11.24 22:26
bin auch schon unsicher,
ob meine Fragen dort evtl. besser hingepasst hätten, aber es hat ja so auch geklappt.
Viele Grüße Gustavus
Hätten sie, aber so etwas ist ja mit ein bis zwei Klicks behoben ;-)

Schöne Grüße
MR
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tilos (Mo 04.11.24 00:51)
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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