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Ich bräuchte mal Hilfe bei der Bestimmung.
Verfasst: Do 10.04.08 16:35
von usen
Hallo,
in einem kürzlich erhaltenem Lot fand ich auch eine Münze die ich absolut nicht bestimmen kann.
Da es auch garnicht in mein Sammelgebiet reingehört, kann ich nicht viel über die Münze sagen. Auch bezüglich der Echtheit weiss ich nichts.
Gewicht: 1,7g
Durchmesser: 15mm - ca. 15,5mm
Material: Silber?(unmagnetisch)
Vielleicht könnt Ihr mir ja helfen!
Vielen Dank im Voraus und mit freundlichen Grüßen
Frederik
P.S.: Ich bin mir nichtmal sicher ob es ein Grieche sein könnte.
Verfasst: Do 10.04.08 20:51
von helcaraxe
Hallo Frederik,
was Du hast ist eine baktrische Münze, also aus dem äußersten Rand des griechischen Einflussbereiches.
Etwa so:
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 27&Lot=636
Allerdings ist sie für eine Drachme etwas leicht, und solche Baktrier werden mittlerweile auch gefälscht. Ich kann Dir nicht sicher sagen, ob sie echt ist, zumal ich bei Stilfragen in diesem Gebiet noch unsicherer als gewöhnlich bin.
Verfasst: Do 10.04.08 20:55
von helcaraxe
Ich muss mich etwas korrigieren: Wahrscheinlich indo-skythisch:
http://www.numismatikforum.de/ftopic21676-15.html
Ich hätte es eigentlich besser wissen müssen...

Dann pass auch das Gewicht und der Stil.
Verfasst: Fr 11.04.08 07:57
von usen
Guten Morgen helcaraxe,
erstmal vielen Dank für deine Hilfe und den informativen Link!
Könnte es sein das auf meinem RV die figur einen Bogen auf der Schulter hat?
Ich werde mich auch noch ein wenig mehr umschauen, ob ich nicht noch andere Informationen zu meinem Stück finden kann.(Dank dir habe ich ja nun einen Ansatz).
Kannst Du mir vielleicht einen Tip geben wie ich die Legende besser lesen kann? Ich erkenne dort nicht all zu viel (mag auch an der Münze liegen...

)
MfG
Frederik
Verfasst: Fr 11.04.08 08:44
von helcaraxe
Die Legendenlesung ist schwierig. Auf der Seite mit dem Reiter ist es grieschisch, oder sollte es sein, aber zu der Zeit ist die Schrift oft schon sehr verwildert.
Auf der Seite mit dem Bogenschützen ist die Schrift Karosthi, das kann ich leider auch nicht lesen.
Leider fehlt mir auch noch gute Literatur zu dem Thema.
Verfasst: Fr 11.04.08 10:36
von usen
helcaraxe hat geschrieben:Die Legendenlesung ist schwierig. Auf der Seite mit dem Reiter ist es grieschisch, oder sollte es sein, aber zu der Zeit ist die Schrift oft schon sehr verwildert.
Ja, ich habe mal das abgemalt was ich sehe (von der Legende) und das ergebnis brachte mir keinerlei Erleuchtung.
Kann es sein das verschiedene 'Designs' des selben Buchstaben vorhanden sind? (Speziell das A)
Aber ich bin ja auch noch ein Neuling was Münzen der Antike angeht.
Und Übung macht den Meister!
Viele Grüße aus der Eifel
Frederik
Verfasst: Fr 11.04.08 22:01
von Chippi
Versuch´s mal mit BASILEWS (W-Omega) beginnt unter dem letzten Hinterlauf.
Gruß Chippi
Verfasst: So 13.04.08 08:11
von usen
Hallo Chippi,
das ASILEWS kann ich auch erkennen, aber mehr leider nicht. Meine Lebensgefährting meinte das möglicherweise 2 Buchstaben vor ASILEWS kommen. Wie sicher warst Du dir denn mit dem B?
Ich werde später mal noch ein paar Detailbilder machen, vielleicht erkennt man es dort besser.
MfG
Frederik
Verfasst: So 13.04.08 09:17
von klaupo
Hallo usen,
es dürfte sich um diese Münze handeln:
http://www.zeno.ru/showphoto.php?photo=23303
Die Legende ist zu lesen als
Griechisch: BASILEOS - BASILEOU - MEGALOU AZOU -
Karoshti: Maharajasa rajarajasa mahatasa Ayasa
So wird sie jedenfalls in einem französischen Auktionskatalog angegeben.
Gruß klaupo
Verfasst: So 13.04.08 11:59
von rati
Das ist eine sehr schlechte Fälschung.Die Münzen aus dieser Gegend werden schon seid Jahrzehnten gefälscht
Gruß rati
Verfasst: So 13.04.08 12:20
von klaupo
Hallo rati,
welche Münze ist falsch - die von Zeno oder die von usen - oder beide?
Gruß klaupo
P.S. Diese auch?
Verfasst: So 13.04.08 13:00
von usen
Ob falsch oder echt ist mir eigentlich egal... Ist halt ein Zufallsfund. Ich würde mich garnicht trauen Münzen der Antike zu kaufen. Da fehlt mir jegliche Ahnung.
Vielen Dank klaupo, für den Link. So weiss ich jedenfalls was ich dort sehen sollte.
Nebenbei Rati, begründe dochmal deine Aussage, damit ich (oder wir) was lernen kann/können.
MfG
Frederik
Verfasst: So 13.04.08 13:16
von rati
Hallo klaupo
beim Vergleich der Abbildung von usen mit mit der von zeno müßte es doch gleich auffallen.Poröser Untergrund und besonders bei 1b keine Konturen und schemenhafte Figur.
Zu Deiner Abbildung kann ich nichts sagen.Mitchiner hat mal etwas über diese Fälschungen veröffentlicht,da waren Abbildungen die im Schleudergussverfahren hergestellt waren und die besser aussahen wie die oben abgebildete.
Bei der unten Abgebildeten Münze bin ich mir auch nicht sicher ob sie echt ist.
Gruß rati
P.s. @usen wenn Du Dir die oben angegebenen Links ansiehst,sollte man den Unterschied schon sehen.
Verfasst: So 13.04.08 13:55
von usen
rati hat geschrieben:P.s. @usen wenn Du Dir die oben angegebenen Links ansiehst,sollte man den Unterschied schon sehen.
Ja, ich sehe einen Unterschied. Aber für mich als Neuzeitsammler ist es eben schwer zusagen woran das liegt.
Vielen Dank jedenfalls für die Aufklärung! Ich denke dann kann ich dieses Stück getrost in die Fälschungskiste werfen und vergessen.
MfG
Frederik
Verfasst: So 13.04.08 16:13
von klaupo
Hallo rati,
bei dem Stück von usen habe ich wohl nicht genau genug hingesehen.
Bei meinem Stück dagegen war ich bisher davon eigentlich ausgegangen, daß es echt ist. Mit 2,06 g und 16 mm passen die metrischen Daten recht gut in die Gruppe der Drachmen von Azes I (meine ist von Azes I., nicht von Azes II.), und auch im Schriftbild erkenne ich keine Auffälligkeiten.
http://www.zeno.ru/showphoto.php?photo=4128
Aber nachdem du nun auch bei denem Stück Zweifel anmeldest, würde ich meins so einschätzen: "Eher echt als falsch"!
Gruß klaupo