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Artuqiden - Belebung der Antike?

Verfasst: Fr 23.04.04 00:20
von klaupo
Eigentlich wollte ich an dieser Stelle nur eine Frage zu einem „Badeunfall“ stellen (art-225): Bei diesem Stück löste sich beim ersten Bad in lauwarmem Wasser, als ich mit dem Daumen drüber fuhr, die gesamte Verkrustung, nahm das, was man Patina nennen könnte, weitgehend mit und das rotglänzende Kupfer wurde sichtbar (s. Bild). Wie kann sowas passieren :oops: :?:

Und weil ich nicht recht weiß, in welcher Kategorie ich die Artuqiden richtig unterbringen könnte, hab ich ein paar weitere dazugepackt, die eine gewisse Legitimation für die Antike mitbringen ... ist allerdings auch, wie mittlerweile hier üblich, so eine Art Trophäenschau. :wink: Wie kommt es, daß die Artuqiden (im heutigen Irak) die Antike wiederbelebt haben und Personen wie Julianus Apostata (art-512), Ptolemäus VII (art-227) oder eine byzantinische Krönungsszene und zwei Porträts im römischen Stil (art-222a) ihren Weg auf islamische Münzen fanden? Noch dazu, wo Bilddarstellungen um diese Zeit in diesem Raum bereits verpönt bis verboten waren? Sicher wird dort byzantinisches Geld im Umlauf und im Alltag vertraut gewesen sein, also eine Frage der Akzeptanz ... und daß diese schweren Stücke dem Silbermangel entgegenwirken sollten, wurde auch schon an anderer Stelle gesagt. Was die Motive betrifft, so versucht man sie gegenwärtig vor dem Hintergrund der Astronomie zu deuten, z.B. die beiden Römer als Gemini und die Krönungsszene als Merkur im Zeichen der Jungfrau. Aber ziemlich undurchsichtig bleibt das Ganze schon ...

Gruß klaupo

Re: Artuqiden - Belebung der Antike?

Verfasst: Fr 23.04.04 23:31
von Karsten
klaupo hat geschrieben:so eine Art Trophäenschau. :wink:
Beileid zu Deinem Badeunfall, aber was ist für Dich eine Trophäenschau ? Wenn es Dich stört das zu diversen Beiträgen Anschauungsmaterial hinzugefügt wird (was in den meisten Fällen auch aus den eigenen Sammlungen stammt) könnte man als Alternative ja standartmäßig nur noch fremde Exemplare von z.B. wildwinds benutzen oder wir starten einen Literaturabgleich, damit eine Eindeutige Referenz angegeben werden kann und jeder sich dann sein Anschauungsmaterial in den Büchern ansehen kann. Wer nicht im Besitz dieser Literatur ist hat halt Pech gehabt.

Trophäen jagt man, Münzen sammelt man.

Verfasst: Fr 23.04.04 23:56
von klaupo
Hallo Karsten,

nun mal bitte nicht so bissig! Mich stören die Bilder keineswegs - im Gegenteil, das macht die Themen viel anschaulicher. Die Trophäenschau war kursiv und mit :wink: gesetzt: so werden Sammler von Psychologen klassifiziert, wenn sie ihre Lieblinge präsentieren ... ich kann dir bei Gelegenheit den Verfasser mal raussuchen, wenn nötig.

Lieber wär mir's gewesen, wenn du mir einen Hinweis auf den Badeunfall gegeben hättest - ich vermute Feuchtigkeit bzw. Luft unter der Kruste.

... und dann hast du mal an anderer Stelle gefragt, warum ich Fälschungen sammle. Ich sammle sie nicht - als Vergleichsmaterial sind sie aber sehr nützlich. Bei der Geschäftsaufgabe eines alten Händlers habe ich seine ganze jahrzehnte alte Ansammlung geschenkt bekommen, weil er keinem anderen traute ... damit sie nicht unter die Leute kamen! Und vor dem Problem werde ich irgendwann auch mal stehen.

Gruß klaupo

Verfasst: So 25.04.04 11:02
von Sir Oly
Ich fürchte für den Badeunfall gibt es eine sehr einfache Erklärung. Der Vorbesitzer der Münze hat das gute Stück einfach lakiert :roll: .Ich würde mir mal die Reste der "Patina" mal genau ansehen :wink: .

Verfasst: So 25.04.04 12:04
von klaupo
Ausschließen will ich diese Möglichkeit zwar nicht, aber so recht dran glauben mag ich auch nicht. Zwei der Münzen stammen aus dem abgebildeten Lot, die fragliche ist ganz oben links zu sehen. Der Verkäufer ist ein ganz solider Mann, der auch in diesem Forum gelegentlich erwähnt wird. Ich konnte aus diesem Lot bei gestaffelter Preisgestaltung 10, 15, 20 oder alle kaufen und hab mich dann für 20 entschieden. Bei keinem anderen Stück ist nach Waschen bzw. Oli-Ölbad passiert, was ich hier beschrieben habe.

Gruß klaupo