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Gepiden
Verfasst: Fr 21.07.23 14:06
von rati
Die Münze soll von dem Gepidenkönig THRASARICH (488-546) sein. Das habe ich im Netz gefunden
https://www.numisbids.com/n.php?p=lot&sid=3145&lot=679
Beim Br. Museum oder auch in Berlin habe ich nichts unter den Wörtern gefunden
Re: Gepiden
Verfasst: Fr 21.07.23 14:13
von rati
Dieses Stück soll auch von Thrasarich (488-546) sein.
Im Netz habe ich dieses gefunden:
https://www.numisbids.com/n.php?p=lot&sid=3145&lot=664
Sieht eher danach auch.Was ist eure Meinung?
Re: Gepiden
Verfasst: Fr 21.07.23 14:37
von Numis-Student
Hallo Rati,
für mich sieht sowohl Dein Stück als auch zumindest das obere in Deinem Link nach einem Marcianus aus:
https://www.ma-shops.de/zandwijk/item.php?id=470
Emporium Humbug ist ja bekannt dafür, sich gerne mal bei den ganz späten Spätrömern zu "irren"
Schöne Grüße,
MR
Re: Gepiden
Verfasst: Fr 21.07.23 17:12
von Larth
Ich denke Numis Student hat recht,
es handel sich um ein Marcianus Monogramm , AV noch lesbar, RV Standartmonogramm.
Lg Larth
Re: Gepiden
Verfasst: Sa 22.07.23 09:57
von rati
Danke für Eure Einschätzungen. Wenn ich mir die Beispiele ansehe, gibt es anscheinend nicht viele Münzen (auch Oströmisch) aus der Zeit, die in einem guten Zustand sind.
Sollte es evtl. neuere (oder auch ältere) Literatur über das Thema Münzen der Germanen oder auch über diesen Zeitabschnitt von Ostrom geben, wäre ich dankbar, wenn ihr mir die Titel nennen könntet. Vielleicht kann ich etwas über die Bücherei ausleihen. Es ist ein Thema, mit dem ich mich bisher noch nicht befasst habe.
Unter dem folgenden Link gibt es noch eine Münze von mir. Ich weiß nicht ob ich sie hier schon einmal vorgestellt habe. Was haltet Ihr von der Zuordnung?
https://www.zeno.ru/showphoto.php?photo=184725
Re: Gepiden
Verfasst: Sa 22.07.23 22:46
von Wurzel
Hallo Rati,
die Münze von Zeno findet sich bei Wolfgang Hahn "Money of the Incipient Byzantine Empire" als reguläre Prägung aus Antiochia als Nr 64 von Kaiser ANastasius. Ein Verweis ist DOC 15.5 den DOC kannst du Online finden.
Hier der Link zu einem Exemplar bei Wildwinds:
https://www.wildwinds.com/coins/byz/ana ... 0013.1.jpg (Konstantinopel)
und hier von Labarum Org mit der Zuweisung Nicomedia:
http://labarum.info/lbr/show.php?coin=310
Wegen deiner Frage nach Literatur:
https://www.ma-shops.de/shops/maCategor ... &ajax=4cby
Ich hoffe ich konnte dir helfen
Addendum:
die Zuweisungen sind strittig Dumbarton Oaks (DOC) legt sie nach Konstantinopel Hahn nach Antiochia und Nikomedia (wenn im Monogram oben noch ein S ist)
Re: Gepiden
Verfasst: Sa 22.07.23 22:54
von Wurzel
Die Vandalen waren schon so selbstbewusst, das sie auf Silbermünzen bereits ihren eigenen Herrscher nannten und darstellten, wesehalb sie bei Kupernominalen ausgerechnet dann auf den Oströmischen Kaiser zurückgreifen sollten erschliest sich mir nicht. Bekannt sind Bronzemünzen mit Karthagischer Bildersprache:
https://smb.museum-digital.de/series/206#objects
Re: Gepiden
Verfasst: Sa 22.07.23 22:58
von Wurzel
und hiewr nochmal ein Nummus des Anastasius Konstantinopel zugeschrieben. Die Prägungen sind tatsächlich noch vor der Münzreform des Anastasius geprägt worden, Danach tragen die Nummi ein "A" als Wertzeichen
https://www.vcoins.com/de/stores/london ... fault.aspx
Re: Gepiden
Verfasst: Mo 24.07.23 09:51
von rati
Hallo Wurzel,
danke Dir für Deine Mühe und die investierte Zeit um mir bei diesem Thema weiterzuhelfen.
Ich habe einen Screenshot von einer Münze an Dein Postfach gesendet (Copy-recht). Der Anastasius ist mir als Vandale verkauft worden und die auf dem Bild dargestellt Münze sieht dieser sehr ähnlich. Deshalb bin ich davon ausgegangen, dass die Zuordnung richtig war.
Re: Gepiden
Verfasst: Mo 24.07.23 10:33
von Wurzel
Hallo Ratie die Münze vom Screenshot hat keine(erkennbare) Legende (mehr?) aber wie gesagt hatten gerade die Vandalen eigene Münzprägungen mit eigener Bildersprache.
Das Thema Völkerwanderung ist schwierig und komplex.
So werden von manchen Händlern Münzen mit eigenwilligewn Stil als barbarische Imitationen aus der Völkerwanderungszeit diversen Völkern zugeschrieben. Nordarfrike wurde ind den 430 Jahren von den Vandalen errungenn, als Anasthasius den Oströmischen Thron bestieg war das Vandalenreich etabliert. Imitationen bzw Prägungen in Gold sind von vielen Völkern im Namen des amtierenden Kaisers in Konstantinopel/Rom geprägt wurden und haben sich an den GHoldstandard deys Solidus gehalten.
Es gibt beispielsweise Solidi der Merowinger auf Justinian
https://www.numisbids.com/n.php?p=lot&sid=426&lot=2051
Alles im allen waren es komplizierte Zeiten mit verwirrender Prägegeschichte die sich heute eher schwierig entschlüsseln lässt.
Das Argument "Völkerwanderun, Vandalen etc." wirkt sich dazu noch als Wertsteigernd aus