Wie kann ich eine Öse auf einer Münze befestigen

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Ulrike2906
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Wie kann ich eine Öse auf einer Münze befestigen

Beitrag von Ulrike2906 » Mi 22.06.05 23:00

Hallo,

ich würde gerne eine alte Münze zu einem Anhänger umfunktionieren. Allerdings möchte ich die Münze nicht durchbohren. Wie kann man denn am besten eine Öse an der Münze befestigen? Löten? Geht hier jedes Metall mit jeder Münze?

Bin für jeden Tipp dankbar!

Ulrike

Gast
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Re: Wie kann ich eine Öse auf einer Münze befestigen

Beitrag von Gast » Mi 22.06.05 23:05

Ulrike2906 hat geschrieben:Hallo,

ich würde gerne eine alte Münze zu einem Anhänger umfunktionieren. Allerdings möchte ich die Münze nicht durchbohren. Wie kann man denn am besten eine Öse an der Münze befestigen? Löten? Geht hier jedes Metall mit jeder Münze?

Bin für jeden Tipp dankbar!

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Lutz12
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Beitrag von Lutz12 » Mi 22.06.05 23:27

Um welche Münze handelt es sich denn? Bei einer wertvollen ist in jedem Fall abzuraten. Bei häufigen oder bei Nachprägungen ist das schon machbar ohne dass es weh tut. Alternativ gibt es auch Münzfassungen, in die man die Münze unbeschädigt einlegt. Sowas müßte ein Goldschmied anfertigen, wäre aber sicher nicht ganz billig.
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Keine wertvolle Münze

Beitrag von Ulrike2906 » Do 23.06.05 09:29

Es sind keine wertvollen Münzen, keinesfalls Sammlerstücke. Münzen aus dem Umlauf, die zum Teil sogar noch Zahlungswert haben.

Das mit den Münzfassungen habe ich mir auch schon angesehen. Aber nachdem es ein Schmuckstück mit mehreren Münzen sein soll, würde mir das relativ teuer kommen. Deshalb würde ich gerne eine Öse an den Münzen anbringen. Aber wie? Muss man dabei etwas besonderes beachten? Hat jemand hierzu irgendwo schon einmal eine Beschreibung oder Anleitung gefunden?

Danke!!!

Ulrike

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Beitrag von klaupo » Mo 27.06.05 01:13

Hallo Ulrike,

ich finde deine Idee gar nicht schlecht und habe mir, seit ich länger hier lese, diese Frage auch schon gestellt: Was macht man mit alten Münzen, die man herumliegen und für die man keine Verwendung hat? Naja, man könnte sie tauschen ... aber deine Idee ist besser, man zerstört sie zwar, bastelt sich aber etwas Schönes daraus.

Was braucht man nun dafür?

- eine alte Münze
- etwas biegsamen Metalldraht
- feines Schleifpapier
- einen Lötkolben und Lötzinn
- eine kleine Zange

Und so machen wir den Anhänger:

Aus einem dünnen Stück Metalldraht formen wir mit Hilfe der kleinen Zange eine Öse, die läßt sich dann mit etwas Lötzinn gut an der ehemaligen Münze anlöten.

Damit die Öse gut hält, sollte man nicht zuviel Lötzinn verwenden, sondern lieber warten, bis das Zinn kalt geworden ist und dann einen "Zieh-Test" machen ... dann mit dem Schleifpapier die Lötstelle etwas glätten und die Anlaufstelle auf der Münze etwas blank wienern ...

... und fertig! Du wirst sehen, es funktioniert - wirklich! :D

Gruß klaupo

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Beitrag von klaupo » Sa 01.04.06 00:28

Das Thema scheint die Kreativität unserer schweigenden Mehrheit angeregt zu haben. Von den zahlreichen Zuschriften kreativer Sammler, die nicht nur am Wert ihrer Schätze interessiert sind, stelle ich hier eine kleine Auswahl vor. Unwesentlich erscheint dabei, ob man nun seine Sammlung um den Hals trägt oder sie zur Mittagszeit mit dem guten Biofrost aus der Mikrowelle vor Augen hat. Man lebt mit ihr! :D

Weitere Anregungen sind willkommen!

Gruß klaupo
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Beitrag von Susat » Di 04.04.06 15:35

hallo klaupo,

deine beispiele sind bestimmt nicht mit zinn gebastelt.
übrigens kann jeder gold oder silberschmied an nichteisen metallen ösen hart anlöten, wie man an klaupos beispiele sieht
gruß susat
mit freundlichen Grüßen aus der alten Hansestadt Soest, susat

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Beitrag von Karsten » Di 04.04.06 16:11

Was man sich so alles um den Hals haengen kann...

Sieht sicherlich schick aus wenn unter dem Pelzschal auch noch eine zerstoerte Munze glaenzt. Hauptsache man schmueckt sich so gut es geht.
Gruß,
Karsten

<...>

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Beitrag von Susat » Di 04.04.06 17:46

hallo karsten,
schmücken ist ein urinstinkt, und noch eher die münzsammler auf der bildfläche erschienen wurde aus münzen schon zu schmuck hergestellt, freilich aus edelmetall, und bis vor hundert jahren hatte man so auch noch die finanzreserve schmückender weise eingesetzt.
mit freundlichen Grüßen aus der alten Hansestadt Soest, susat

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Beitrag von klaupo » Di 04.04.06 21:35

Hallo Karsten, vielleicht sind ein paar Hinweise nützlich, warum ich diesen Thread fortgesetzt habe. Zum einen wäre da das Datum des Postings, der 1. April. :wink: Zum anderen stammen die Bilder des Halsschmucks aus einem Buch mit dem Titel ‘Ethnic Jewelry’ und sind Originale, kein modischer Firlefanz. Ich habe nur zusätzlich die verwendeten Münztypen aus meiner Sammlung als Collage eingefügt. Münzen haben quer durch die Geschichte und Kulturen immer auch als Schmuck gedient. Im übrigen teile ich die Meinung von Susat, und ich bin darüber hinaus nach zwei Jahren Lektüre in diesem Forum der Ansicht, daß die Menschen, die diese Stücke gefertigt bzw. getragen haben, ein intensiveres Verhältnis zu diesen Teilen gehabt haben, als mindestens die Hälfte der Leute, die hier über Münzen schreiben.

Gruß klaupo

P.S. Mehr als 5000 Mitglieder geben aber immerhin Anlaß zur Hoffnung, daß im Sinne der Planckschen Theorie an einem gewissen Punkt Quantität zur Qualität wird! :D

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Beitrag von tournois » Di 04.04.06 22:57

klaupo hat geschrieben: P.S. Mehr als 5000 Mitglieder geben aber immerhin Anlaß zur Hoffnung, daß im Sinne der Planckschen Theorie an einem gewissen Punkt Quantität zur Qualität wird! :D
Lieber @klaupo,
wenn das dahin gehend gemeint ist, daß sich nun irgendjemand seine liebsten Stücke zu Münzschmuck umarbeiten lässt, so kann ich Deine Hoffnung NICHT teilen! ;)
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Beitrag von Lutz12 » Di 04.04.06 23:18

Nur weil viele (alte) Münzen auch als Schmuck getragen wurden, sind sie heute überhaupt noch existent. Verfolgt man mal die angebotenen Taler aus dem 16-18. Jh. so tragen viele eine Henkelspur oder andere "Randfehler". Nur als Schmuck haben sie die Zeiten überdauert und wir können sie uns heute noch leisten. Sonst wären sie schon -zig mal durch die Schmelztiegel der Münzherren gewandert.
Ich habe zumindest in meiner Sammlung (anfangs widerwillig - und darauf bedacht die Münze zu "befreien") mittlerweile ein Tablett nur mit zu Schmuck umgearbeiteten Münzen. Auch das gehört für mich zur Münzgeschichte.
Gruß Lutz12
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Beitrag von Canadian Coins » Mi 05.04.06 09:45

Ältere authentische Schmuckstücke bei deren Herstellung auch Münzen verwendet wurden können durchaus prachtvolle kleine Kunstwerke sein.

Ich würde diese Schmuckstücke überdies auch nicht mit versnobbten Pelzträger-n/innen in Verbindung bringen. Zudem bin ich der Auffassung, dass insbesondere die von klaupo dargestellten Schmückstücke nicht als "Alltagsschmuck" Verwendung fanden, sondern zu festlichen Anlässen angelegt wurden.
Um eine hübsche Dame zu schmücken sollte auch eine Münze schliesslich nicht zu schade sein. :wink:

Nicht vergleichbar mit den oben gezeigten Schmuckstücken sind wahrlich die heutigen Erzeugnisse in Form von billigen China-Quarz Uhren mit Münzen als Zifferblatt oder lapidare Münz-Schlüsselanhänger mit Nickel-Fassung.
Das ist Ramsch und Tand und hierbei würde ich zustimmen, wenn geäußert wird, dass es Schade um die Münzen ist.

Läßt sich aber - auch in der heutigen Zeit - jemand von einem fähigen Goldschmied / Juwelier ein kunstvolles Schmuckstück mit Münzen anfertigen und sieht dies z.B. als Erinnerungsstück an einen geliebten Verwandten - dann habe ich ehrlich gesagt überhaupt keine Probleme damit.
Ganz im Gegenteil - die Verbundenheit, die über solch einen Münzschmuck entsteht, wiegt mehr als eine intakte Münze, die im Schuber oder Album eine solche Verbundenheit vermutlich nie entwickeln würde.

Gedankengänge in Richtung Statussymbol oder Vermögensanzeiger würde ich diesbezüglich einfach mal hinten anstellen.

Und letztlich - wie auch Lutz12 schon anmerkte - sind diese Stücke Teil der Geschichte - sei es direkt auf die Münze bezogen oder aber auf die technische Entwicklung der Gold- und Silberschmiedekunst.

Schöne Grüße.
CC

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Beitrag von Susat » Mi 05.04.06 13:40

ich bin überaus freudig überrascht das bei einem teil der münzsammler solch eine meinung akzeptiert wird, das passiert mir nicht oft.
den anderen versichere ich das ich all meine kunden genauestens darüber aufkläre was für einen schaden sie anrichten wenn sie wertvolle münzen die einen wert über dem metallwert haben mit dem lötfeuer in kontakt bringe. ganz seltene oder kulturhistorische münzen verarbeite ich aus prinzip nicht, es hat nach den aufklärungsgesprächen aber auch keiner mehr verlangt.
mit freundlichen Grüßen aus der alten Hansestadt Soest, susat

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Beitrag von Archimedes » Mo 10.04.06 23:29

klaupo hat geschrieben:P.S. Mehr als 5000 Mitglieder geben aber immerhin Anlaß zur Hoffnung, daß im Sinne der Planckschen Theorie an einem gewissen Punkt Quantität zur Qualität wird!
Verstehe ich als alter Physiker nicht .

Gruß
Archimedes

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