Viele Münzen sind ihr Geld nicht wert

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mfr
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Viele Münzen sind ihr Geld nicht wert

Beitrag von mfr » Mi 29.03.06 18:55

"Oft brechen Welten zusammen"

Viele Münzen sind ihr Geld nicht wert / Gespräch mit dem Numismatiker Markus Dehler

Vom 29.03.2006

mka. Große gesellschaftliche und kulturelle Ereignisse bringen regelmäßig auch Geldmacher und Betrüger auf den Plan. Im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft werden zum Beispiel im großen Stil Gedenkmünze angeboten, die den Interessenten als wertvolle Anlage mit einer hohen Rendite angepriesen werden.

Dem Raunheimer Markus Dehler, der seit über zwölf Jahren Briefmarken und Münzen verkauft, stehen bei solchen Angeboten, die sich teilweise den Anstrich geben, von der Bundesregierung initiiert zu sein, die Haare zu Berge. "Lassen Sie die Finger von solchen Angeboten", rät Dehler, der den numismatischen Fachhandel damit in Verruf gebracht sieht. Viele Gedenkmünzen, wie zum Beispiel die offizielle deutsche Fifa-Silber-Gedenkmünze, sind demnach ihr Geld nicht wert.

Zeitungen und Illustrierten wimmeln von solchen Angeboten, die teilweise auch als Postwurfsendung in die Haushalte schneien. Als Geldanlage, macht Dehler ummissverständlich deutlich, taugen solche Münzen nicht. "Zu mir kommen immer wieder Leute, die ganz stolz ihre Sammlung in bare Münze tauschen wollen". Ganz häufig handelt es sich dabei um Rentner, die ihr sauer Erspartes in Münzen angelegt haben und nun glauben, damit ordentlich Gewinn gemacht zu haben.

"Ich traue mich häufig gar nicht den Leuten zu sagen, dass sie von cleveren Geschäftemachern hinters Licht geführt worden sind und ihre Münzsammlung nichts wert ist", lässt der Raunheimer wissen. Er erkläre dann meistens, dass er kein Interesse daran habe. Der Münz- und Briefmarkenhändler hat es ganz besonders häufig mit Rentnern zu tun: "Die wollen ihren Kindern was vererben". Wenn ich denen dann sage, was die Münzen wert sind, "brechen Welten zusammen".

Der gelernte Einzelhändler hält das, was einige Anbieter, die sich sehr häufig einen äußerst seriösen Anstrich geben, anbieten, "hart an der Grenze des Betrugs". In Hochglanzbroschüren, die in ihrer Aufmachung an staatliche Mitteilungen erinnern, werden "offizielle Tauschaktionen" vorgetäuscht, an denen nur einer verdient. Die Leute werden dabei regelrecht hinters Licht geführt, macht Dehler deutlich.

Als Beispiel für eine hohe Gewinnmarge wird in dem Prospekt für die FIFA-Münze die Gedenkmünze "Germanisches Museum" genannt. Diese ist nach Auskunft von Dehler im Jahr 1952 als erste Gedenkmünze der noch jungen Bundesrepublik für fünf Mark verkauft worden und besitze in der in der Tat heute einen Wert von 1250 Euro - allerdings habe die Auflage damals auch nur 200000 Stück betragen. Die FIFA-Gedenkmünze 2006, so ist in einem numismatischen Fachkatalog nachzulesen, ist jedoch in einer Auflage von vier Millionen hergestellt worden. Immerhin ist diese Münze als offizielles Zahlungsmittel zugelassen.

Die Finger weg lassen soll man nach Meinung des Fachmanns auch von Medaillen, die jeder anfertigen und verkaufen darf. Als Beispiel nennt Dehler eine Medaille, die in der Werbung für 50,11 Euro verkauft wird. Deren Silberwert soll gerade einmal fünf Euro betragen. Dehler will niemand vom Sammeln abbringen, rät jedoch, das nicht als Anlage-, sondern lediglich als Sammelobjekt zu betrachten. "Wer sich seiner Sache nicht sicher ist, der soll sich vorher besser mit dem Fachhandel in Verbindung setzen. Uns ist daran gelegen, den Leuten diese Erfahrung zu ersparen". Markus Dehler sieht durch die Methoden, die beim Verkauf von Münzen und Medaillen zur Anwendung kommen, eine ganze Branche in Verruf gebracht.
Quelle: www.main-spitze.de

Wechsler
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Beitrag von Wechsler » Mi 29.03.06 19:16

Da kann man warnen und warnen, es kommen immer wieder neue dazu.
Wer nicht hören / lesen will, der muss zahlen.

Traurig...

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Metatron
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Beitrag von Metatron » Do 22.06.06 14:25

Man braucht sich ja nur die Seite des größten Münzenanbieters ansehen und merkt was für ein Schrott angeboten wird.

Medaillen werden öfters angeboten, die dann "Münzen" genannt werden und die genannten Auflagen stimmen meist auch nicht :mad:

Eine Münze mit einer Auflage von 4 Millionen ist so Interressant wie eine Medaille -.-

Für mich sind ja schon Auflagen im 6 Stelligen Bereich zu viel, über 99.999 wird nicht gekauft ^^

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Henrik
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Beitrag von Henrik » Do 22.06.06 16:49

Münzen können doch interessant sein, egal wie hoch die Auflage ist. Hauptsache das Motiv ist schön und/oder Aussagekräftig.
Auch Euro und Deutsche Mark erzählen viele Geschichten, ihr müsst nur hinhören ;)

diwidat
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Beitrag von diwidat » Do 22.06.06 17:26

Der eine interessierte Münzensammler sprach:
"Für mich sind ja schon Auflagen im 6 Stelligen Bereich zu viel, über 99.999 wird nicht gekauft"
Hat aber mit der Numismatik - und um die geht es ja hier im Wesentlichen (Forumstitel = Numismatikforum) - aber offensichtlich garnichts am Hut.
Das sieht dann ganz nach spekulativem Sammeln aus.

Der ander Sammler meinte dann: "Münzen können doch interessant sein, egal wie hoch die Auflage ist."
Hier steht offensichtlich die Münze mit allen ihren Attributen voll im Vordergrund. Der Spekulation wird eine glatte Absage erteilt. Das ist der echte Einstieg in die Numismatik.

Wenn mich ein Volk, ein Land oder eine Epoche so interessiert, dass ich auch die numismatischen Dokumente davon haben möchte, interessiert mich doch die Seltenheit (Auflagezahlen) oder der Wert (nach oben oder nach unten) dieser Produkte am wenigsten. Es muss auch nichts komplett sein, dann verliert man daran die Freude.
Wenn z.B. eine Herrschersammlung auch mit den Erinnerungsmedaillen aufgelocker wird, bringt das zusätzlich noch die besondere Würze.

Aber einfach nur "seltene" Münzen von den Großdistributoren zusammen zu tragen, dafür ist mir mein Geld und meine Zeit zu schade.
Meine Seele gehört der Numismatik, und wenn ich was nicht weiß oder verstehe, kann ich es hier bei den sehr hilfreichen und freundlichen Forumsmitgliedern erfragen.
Dafür noch meinen besonderen Dank.

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Metatron
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Beitrag von Metatron » Do 22.06.06 17:51

diwidat hat geschrieben:Der eine interessierte Münzensammler sprach:
"Für mich sind ja schon Auflagen im 6 Stelligen Bereich zu viel, über 99.999 wird nicht gekauft"
Hat aber mit der Numismatik - und um die geht es ja hier im Wesentlichen (Forumstitel = Numismatikforum) - aber offensichtlich garnichts am Hut.
Das sieht dann ganz nach spekulativem Sammeln aus.
Ne, das sieht eher nach einen Sammlen von Münzen aus, die eine reale Chance auf Wertsteigerung haben ^^

Und eine 4 Millionen Münze wird das sicher nicht können :twisted:

Er gehören alle Münzen zur Numismatik und passen deshalb sehr wohl in diesen Hut :roll:

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Beitrag von diwidat » Sa 24.06.06 00:35

Da muss ich Dir voll Recht geben. Alle Münzen gehören zur Numismatik. Ob aber alle Sammler deshalb Numismatiker sind, bedarf einer besonderen Nachprüfung.
Zuletzt geändert von diwidat am So 25.06.06 12:56, insgesamt 1-mal geändert.

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Marc
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Beitrag von Marc » Sa 24.06.06 04:41

Als ich Anfing zu sammeln, habe ich nicht nur aus Kostengründen erst mal alle Stücke mit hoher Auflage meines Gebietes gesammelt. Denn wenn ich das Geld einer gewissen Zeit eines gewissen Gebietes sammeln/dokumentieren will, so brauche ich ja vor allem erst mal das was am meisten umlief. Später kann ich mich um Raritäten und ähnliches kümmern.
Wer z. B. das europäische Geld des 20. Jhds. sammelt, und kein 1 DM, 1 Pfund oder 1 Franc Stück dabei hat, weil die im extremer Menge für den Umlauf geprägt wurden, der hat doch eine komische Sammlung.
Ich hatte die Diskussion schon mal auf ein Sammlertreffen : Welches ist die bedeutendste Münze in unseren Sammlungen ist. Ein Sammerkollege gab einen Doppeltaler den er für ca. 25.000 Euro gekauft hatte an, und ich einen Groschen den ich für 10 DM kaufte. Natürlich habe ich auch unedierte Stücke ( Unikate gibt es in meiner Zeit nicht, da ja immer ein Fund ein weiteres Stück zum Vorschein bringen kann ) und ich bin stolz sie zu haben, jedoch hatten diese kaum Einfluss auf den Geldwesen ihrer Zeit. Bedeutend, und damit in jede Sammlung gehörend, sind die erfolgreichen Typen, welche schon im Mittelalter in Millionenstückzahlen geprägt wurden.
Ich finde die 2 Euro Münzen trotz ihrer Millionen Auflage interessanter als z. B. der 1,5 Euro Frankreichs auf die Weltmeisterschaft Renaults mit einer Auflage von 10.000. Weil das 2 Euro Stück auch wirklich als Geld verwendet wird, während die für Sammler geschaffenen Münzen kaum noch Geldcharakter haben, außer das die theoretisch offizielles Zahlungsmittel sind ( aber niemand würde sie als Münze verwenden, sie sind eher Medaillen mit Wertaufdruck geschaffen nur fürs sammeln ). Und ich sehe mich in erster Linie als Münz- nicht Medaillensammler.
Aber wir wurden damals nicht einig, und so wird es auch hier sein. Jeder sammelt aus anderen Motiven, und vielleicht ist das auch gut so 8)

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Beitrag von Metatron » Sa 24.06.06 17:46

diwidat hat geschrieben:Da muss cih Dir voll Recht geben. Alle Münzen gehören zur Numismatik. Ob aber alle Sammler deshalb Numismatiker sind, bedarf einer besonderen Nachprüfung.
Jemand der Bullionsmünzen wie Maple, Eagle oder Krügerrand kauft wird wohl eher kein Numismatiker sein ^^

Es gibt es sogar Bullionsmünzen mit verschiedenen Motiven oder Jubiläums Ausgaben wie die sehr beliebte Australische Lunar Serie.

Obwohl ich glaube das diese Bullionsmünzen eher zu Spekulation gekauft werden.

Ich habe früher solche Münzen gesammelt und hatte immer mein Auge auf den Tageskursen o.O

Aber irgendwann verlierst du das Interresse, weil man das Hobby nicht mehr geniesen kann und dehalb rühre ich keine Bullionsmünzen mehr an!

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tournois
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Beitrag von tournois » So 25.06.06 01:51

Ich finde, das Eine muß das Andere nicht ausschließen!

Ich persönlich sammel primär aus Lust und Interesse am Mittelalter und an den Prägungen aus entsprechend dieser Zeit. Aber ich lasse auch den finanziellen Aspekt nicht aus den Augen.
Mir liegt es ebenso am Herzen das investierte Geld irgendwann auch wieder zurück zu bekommen. Und wenn es mein Sohn ist, der später meine Sammlung veräußert, dann soll es ihm nicht so ergehen wie mir mit der Reichsmünzsammlung meines Vaters der sich über MDM und Konsorten eingedeckt hatte.......
Ich habe damals meine Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Gut das er das Elend nicht mehr mitbekommen hat!
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Beitrag von diwidat » So 25.06.06 13:34

Es gibt es sogar Bullionsmünzen mit verschiedenen Motiven
Das hab ich noch nicht gehört, was haben Münzen mit Hühnerbrühe zu tun?

Münzen und die dazugehörige Numismatik (wenn man die Sammler außen vor lässt) sind Zeichen einer Zeit, eines Volkes, einer politischen Entwicklung eines Landstriches.

Alle diesen künstlichen und totgeborenen Kinder zur Befriedigung einer modernen Sammelleidenschaft, werden die nächste Generation nicht überleben, als diiieee großen Wertobjekte, als die sie angepriesen sind.

Ein Hitlerpfennig ohne (sprich mit entfernten) Staatssymbol aus der Zeit des Umbruchs 1945 - 1947, der aus der Not geboren wurde, hat doch numismatisch eine ganz andere Aussagekraft (auch noch in 500 Jahren!) als eine Hühnerbrühenmünze mit dem schönsten Lächeln eines Staatsministers.

Meine Schrottmünzen (nur noch die Knochen des Huhnes) zeugen von eine harten Zeit während des 30jährigen Krieges in Spanien, als die Herrscher das gesamte Staatvermögen verjubelt hatten (könnte uns auch bald passieren) und für neues Geld kein Geld mehr da war.

Nicht gerade schön und ansprechend, aber überquellend mit historischen Informationen, Zusammenhängen und Abhängigkeiten.

Dagegen ist das heutige Münzengeklingel so etwas wie der Ablasskasten des Mittelalters.
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Beitrag von Wurzel » So 25.06.06 17:23

Zum "Wertverfall" bei den modernen Euromünzen kann ich euch ein Lied singen, ich verkaufe gerade einen Großteil meiner ehemaligen Eurosammlung (das was die Forumsmitglieder übriggelassen haben :wink: ) bei Ibäh.....

Ich rechne nur mit einem drittel Erlös gemessen am Beschaffungspreis.......... :mad:

Lehrgeld halt,

Gottseidank hat das ein Ende. :D

Wurzel

Byzanz ich komme :wink:
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Beitrag von tournois » So 25.06.06 17:37

Wurzel hat geschrieben: Byzanz ich komme :wink:
Ich freue mich zu sehen das ein weiterer Sammler den "alten Münzen" verfallen ist!! ;)

Sie bieten doch, meiner Meinung nach, weitaus größere Befriedigung und Beschäftigung als moderne Münzen.
Allein die Tatsache das eigentlich jede dieser Münzen ein Unikat ist und ein gut Teil der Geschichte erzählen kann, machen sie so interessant!! Man muß nur den Kontext zur Geschichte zu erkennen wissen. Geschichtsbücher runden das Ganze dann noch ab!
Auch die Variantenvielfalt lässt (fast) keine Wünsche offen und beschert einem gelegentlich sogar (sehr) seltene Stücke zu einem geringen Preis!
Dazu kommt noch, daß es nicht einen Katalog gibt in dem alle Münzen aufgeführt sind, sondern das man sich entsprechende Literatur suchen muß um auch Kreuzvergleiche anstellen zu können.
Ich finde das macht das Sammeln noch mal so interessant! :)
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Beitrag von Wurzel » So 25.06.06 17:56

tournois hat geschrieben: Ich freue mich zu sehen das ein weiterer Sammler den "alten Münzen" verfallen ist!! ;)

Sie bieten doch, meiner Meinung nach, weitaus größere Befriedigung und Beschäftigung als moderne Münzen.
Allein die Tatsache das eigentlich jede dieser Münzen ein Unikat ist und ein gut Teil der Geschichte erzählen kann, machen sie so interessant!! Man muß nur den Kontext zur Geschichte zu erkennen wissen. Geschichtsbücher runden das Ganze dann noch ab!
Auch die Variantenvielfalt lässt (fast) keine Wünsche offen und beschert einem gelegentlich sogar (sehr) seltene Stücke zu einem geringen Preis!
Dazu kommt noch, daß es nicht einen Katalog gibt in dem alle Münzen aufgeführt sind, sondern das man sich entsprechende Literatur suchen muß um auch Kreuzvergleiche anstellen zu können.
Ich finde das macht das Sammeln noch mal so interessant! :)

Dem Stimme ich komplett zu :!:

Ich habe jetzt schon mehr Spaß an meinen paar Byzantinern, als ich an meiner Kompletten ehemaligen Eurosammlung jemals hatte.
Wenn man so ein Münzlein in der Hand hält das über 1000 Jahre alt ist läuft mir immer ein Schauer über den Rücken.


Liebe Grüße Wurzel
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Beitrag von chinamul » So 25.06.06 17:56

Wie wird es wohl erst sein, wenn alle "Sammler", die gemeinsam auf den Eurozug aufgesprungen sind, ihrer Sammlungen überdrüssig werden und sie daraufhin fast gleichzeitig auf den Markt werfen? Na, immerhin werden sie ja, anders als es bei Medaillen zu sein pflegt, zumindest den reinen Nominalwert dafür wiederbekommen.
Meine Frau sammelt ebenfalls Euros, und zwar diejenigen, die wir aus dem täglichen Zahlungsverkehr entnehmen. Damit aber erleidet sie im Laufe der Jahre allenfalls eine hinnehmbare Einbuße durch entgangene Zinsen und den schleichenden Kaufkraftverlust des Euro. Als Ausgleich dafür gewinnt sie einen interessanten Eindruck davon, in welcher Weise und in welchem Tempo sich die Euromünzen im Alltag international durchmischen. Und das scheint mir nun ein tatsächlicher numismatischer Aspekt zu sein.
Deswegen unterstütze ich sie auch bereitwillig bei der Vervollständigung ihrer Sammlung, indem ich nach Einkäufen immer brav meine Taschen vom erhaltenen Wechselgeld leere, bevor ich mich dann endlich wieder - wie schon seit über 50 Jahren - meinen geliebten antiken Münzen widmen darf.

Gruß

chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit

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