Neues vom Silbermarkt...

Alles was sonst nirgends in "Rund ums Sammeln" passt & Phantasieprägungen und Verfälschungen
ChKy
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Re: Neues vom Silbermarkt...

Beitrag von ChKy » Mo 20.12.10 17:35

Der letzte Absatz sollte zum Nachdenken anregen. Jeder, der nicht auf den Kopf gefallen ist, sollte den Kaufkraftverlust recherchieren können. ;-)

Ich denke schon, daß man ein Papiergeldsystem mit konstanter Kaufkraft installieren könnte, nur wäre das genauso utopisch wie die Wiedereinführung gedeckten Geldes.

Nur was ist gedecktes Geld oder ein Geldschein?

1) Bei einer Deckung mittels eingelagerter Güter, ist die Banknote eine Art "Anrechtsschein" auf diese Güter (die dann das wahre Geld wären)
2) Bei einem Geldschein mittels gesetzlichem Kurszwang handelt es sich um einen staatlich subventionierten (erzwungenen) Gutschein auf zukünftige Waren oder Dienstleistungen.
3) Die Gold-, Silber- oder Kupfermünze hat einen gewissen Warenwert in sich (aufgrund des ihr innewohnenden Metalls). Sie ist ein Gut und Tauschmittel an sich.

Nur bei all den aufgezählten Möglichkeiten hat der Staat das Individuum zu den meisten Zeiten der Menschheit betrogen. Dabei ist es fast schon egal, ob der Edelmetallgehalt einer Münze reduziert wird oder der Geldschein eine Null vor dem Komma mehr aufgedruckt bekommt. Im letzteren Falle ist diese Vorgehensweise sogar perfider.

Gegen schlechte Münzen konnte man sich uU durch Zurückhalten der besseren Sorten wehren, jedoch wurde das sanktioniert und der Betreffende in die Illegalität gedrängt.
Bei einer Papierwährung mit vorsetzlicher Geldentwertung wäre die Flucht in Sachwerte zu empfehlen. Aber auch da kann staatlich sanktioniert und in die Illegalität gdrängt werden. Mehr noch, hinter der Banknote oder dem Geldschein mit gesetzlichem Zwangskurs steckt in letzter Konsequenz unter bestimmten Voraussetzungen keine Deckung. Sie sind ein Zahlungsversprechen. Jeder der diese Art des Geldes favorisiert, muß sich des "Ausfallrisikos" bewusst sein. Wer nicht glaubt, daß ein Staat bankrott gehen kann sollte die Geschichtsbücher studieren. Da gibt es Beispiele nicht nur im Dutzend, sondern im Gros. Und wer keine Geschichtsbücher hat, der kann auch die aktuellen Tageszeitungen zu Rate ziehen.

Denn der alte Merksatz: Wenn der Staat Dein Geld will, so kriegt er es. Da kannst Du machen was Du willst.gilt immer zu jeder Zeit. Da ist wieder das Wort immer, mein lieber kc ;-)
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Re: Neues vom Silbermarkt...

Beitrag von kc » Mo 20.12.10 18:17

Sehr schön vorgetragen! Einiges wird mir dadurch schon klarer. Ich habe es da eher mit Einzelbeobachtungen, die Zusammenhänge fehlen mir aber leider sehr oft :?

Wir bewegen uns doch schon am Rande des Bankrotts. Eigentlich sind wir schon pleite....die Schuldenuhr erreicht beinahe die 1,8 Billionen Euro-Marke. Deutschland gehört somit den Banken, sage ich einfach mal. Irgendwann kommt dann die Inflation und die Banken haben ihren Reibach gemacht. Anschließend eine Währungsreform und der "mündige" Bürger darf wieder von vorne ackern und Werte erarbeiten.

Die Hauptsache ist, dass der Staat nicht meine Münzen will. Was glaubst du wohl, weshalb ich fast nur römische Bronzemünzen kaufe :D


Grüße

kc

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Re: Neues vom Silbermarkt...

Beitrag von ChKy » Mo 20.12.10 18:45

Selbst die können von Staats wegen zum Wohle des Volkes eingezogen werden, da sie zum Kulturgut nationalen Interesses erhaben werden. Keine Sorge, Du würdest fürstlich entschädigt in Papiergeld, wir sind schließlich ein anständiger Staat . ;-)

So, mal wieder seriös: Wenn der Staat Deine Bronzemünzen haben wollte, er würde sie bekommen. Es sei denn Du würdest sie behalten und gingest dadurch in die Illegalität, da Du ein Gesetz brechen würdest. Das Szenario ist konstruiert. Solche Enteignungen sind unwarscheinlich, aber doch möglich, zum Wohle des Volkes halt...

Hier ein Beispiel aus anderer Stelle:

http://www.stern.de/wirtschaft/news/unt ... 54891.html
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 83,00.html
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Re: Neues vom Silbermarkt...

Beitrag von Marc » Mi 22.12.10 08:43

Das größte Problem ist noch gar nicht zur Sprache gekommen. Das Verhältnis von Bar- zu Giralgeld, es ändert sich seit langen stetig zu Gunsten des Giralgelds. Da Kontoüberweisungen, EC- und Kreditkartenzahlungen stetig gegenüber der Barzahlung zunehmen.

1872 gab die Notenbank einem 10 RM-Schein raus, den holte sich der Buchhalter eines Unternehmens bei der Bank vom Konto ab. Damit gab es 10 RM auf dem Markt die gedeckt werden mussten, diese Deckung geschah durch die 10RM Goldmünze welche der Buchalter irgendwann zuvor aufs Konto eingezahlt hat (100% Deckung). Damit zahlte er seinem Angestellten seinen Lohn (damals fast immer bar), der kaufte sich Lebensmittel und gab dafür den Schein, dem Lebensmittelhändler. Die Sicherheit brauchte nur den Schein beim Händler decken. usw.

Heute gibt die EZB einen 100 Euroschein raus, der liegt bei der Bank, bei der das Unternehmen ein Konto führt. Nehmen wir an wir hätten Golddeckung, also gibt die Bank Gold für 100,- € an die EZB. Dann überweist die Firma die Gehälter. Der Angestellte kauft im Kaufhaus mit der EC-Karte Lebensmittel, währenddessen: Der Schein bleibt ungenutzt in der Bank und verursacht Zinsverlust, das überschüssige Bargeld geht zurück an die EZB, darunter unser Schein. Die EZB gibt im Gegenzug die Deckung des zurückgekommenen Scheins zurück. Was ab jetzt mit den 100 Euro auf dem Konto des Kaufhauses geschieht ist eh ungedeckt.

Man könnte Beispiele bringen bei denen ein Bargeldschein bei nur wenigen Transaktionen ein vielfaches an Giralgeld verursacht, darauf verzichte ich aber weil das Prinzip klar ist. Wichtig ist nur, jede private Bank kann aus jedem Bargeldschein Giralgeld erschaffen:
Du zahlst einen 100 Euroschein auf dein Konto ein, die Bank gibt ihn als Überziehungskredit Person B welche bei Person C etwas kauft. Person C zahlt ihn auf sein Konto ein. Du und Person C besitzen 100 Euro (auf ihren Konto), die Bank besitz 100 Euro Keditguthaben gegenüber Person B und einen 100 Euroschein. Das sind 400 Euro Guthaben gegenüber 100 Euro Schulden die Person B hat, es existieren also schon 400-100= 300 Euro auf dem Geldmarkt.

Beim Euro gab es letztes Jahr pro Euro Bargeld dreizehn Euro Giralgeld.

A) Deckt man nun das Geld dadurch das man nur das Bargeld aus Edelmetall herausgibt, ergeben sich drei Probleme:
1. Nur jeder vierzehnte Euro ist gedeckt, und das nur wenn wir Geldscheine abschaffen, ansonsten vermutlich nur jeder hundertste Euro.
2. Wenn nur Münzen Golddeckung haben ist die Versuchung viel zu groß hauptsächlich Scheine herauszugeben, da man sich den Zinsverlust (rumliegendes Gold) der Deckung so ersparen kann. Müsste man Münzen als Deckung hinterlegen um Geldscheine auszugeben, greift der 3. Punkt.
3. (und am Wichtigsten:) Da Bargeld teuer Gedeckt werden muss, schaffen die Banken einfach Giralgeld selbst. Dieses ist nun ungedeckt und macht die Masse des Geldes aus, der kleine Bargeldanteil spielt nun keine Rolle mehr, faktisch ist die Währung ungedeckt bzw. vielleicht zu 0,1-2 % gedeckt, obwohl sie offiziell zu 100% gedeckt ist

B) Deckt man dadurch das die Notenbanken Edelmetall für ausgegebenes Geld hinterlegen müssen, könnte man das Giralgeld mit einplanen, z. B. pro ausgegebenen Euro müssen für fünfzehn Euro Gold hinterlegt werden. Folge wäre:
1. Eine Bargeldknappheit, da für Bargeld das fünfzehnfache an Sicherheit hinterlegt werden muss, die Banken würden deckungsloses Giralgeld fördern (EC-Karte, Geldkarte oder Kreditkarte). Folge währe : siehe Punkt 3.
2. Da das Gold bei der Notenbank liegt, wird im Ernstfall keiner die Deckung erhalten wenn die Währung den Bach runter geht, das zeigen alle goldgedeckten Währungen Europas (von Peseta über Franc und Lira weiter zur Mark oder Rubel, nie wurde die Golddeckung ausbezahlt nach der Ab-/Entwertung).
3. (und am Wichtigsten:) Da Bargeld teuer Gedeckt werden muss, schaffen die Banken einfach Giralgeld selbst. Dieses ist nun ungedeckt und macht die Masse des Geldes aus, der kleine Bargeldanteil spielt nun keine Rolle mehr, faktisch ist die Währung ungedeckt bzw. vielleicht zu 0,01 gedeckt, obwohl sie offiziell zu 100% gedeckt ist

Golddeckung ist nur eine verarsche der Bürger, man kann keine Währung mehr über das Bargeld decken. Wichtig ist das eine unabhängige Notenbank über ihre Leitzinssätze das Giralgeld kontrolliert (Banken innerhalb des Einflussgebietes der Notenbank müssen einen Prozentsatz ihres Buchgeldes bei der Notenbank hinterlegen, und können so nicht unbegrenzt Geld schaffen).

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Re: Neues vom Silbermarkt...

Beitrag von ChKy » Mi 22.12.10 09:14

Hi!

Muß nun zur Arbeit. Nur soviel erst einmal:

Giralgeld ist die größte Verarsche der Menschen überhaupt. Mit der Geldschöpfung ist unser ganzes Wirtschaftssystem auf der größten Verarsche der Menschheit aufgebaut. Wir alle Arbeiten und schuften uns buckelig, dafür das eine Handvoll Leute aus dem Nichts Geld schöpfen. Sie leben von unseren Arbeitsleistungen und zwar indem sie Gelder aus dem Nichts erschaffen. Sie holen sich reale Werte ohne ernsthaft Leistung zu erbringen.

wenn das besser ist, naja ich weiß nicht... :-)
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Re: Neues vom Silbermarkt...

Beitrag von Marc » Mi 22.12.10 11:29

Was ist schon das Verbrechen, eine Bank zu überfallen, gegen das, eine Bank zu gründen :D

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Re: Neues vom Silbermarkt...

Beitrag von ChKy » Mi 22.12.10 13:16

Ganz einfach...

Letzteres wird geduldet ;-)

Der Bankräuber wird mit Knast bestraft, die Bank im Fall der Fälle mit Steuergeldern unterstützt.

Man muß sich das auf der Zunge zergehen lassen...

Man bringt sein Geld zur Bank. Die kauft Papiere von den Lehman Brothers und verspekulieren das erarbeitete Geld. Als Resultat darf man über den Umweg der Steuern noch mehr seiner Arbeitsleistung zur Bank tragen für das bereits verlorene Geld. Und das gilt auch für alle Nicht-Kunden dieser Bank. Welcher vernünftige Mensch würde das denn mit sich machen lassen, wenn er die Wahl hätte?

Und der Sicherungsfonds der Banken. Wer haftet denn in letzter Konsequenz für die Sicherung der Konten? (Achtung, rhetorische Frage) ;-)
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Re: Neues vom Silbermarkt...

Beitrag von Marc » Mi 22.12.10 14:58

Also ich kann mit Giralgeld gut leben, aber das die Lobbyisten den Politikern eingeredet haben, Banken dürften nicht pleite gehen ärgert mich jeden Tag. In der Marktwirtschaft müssen erfolglose Unternehmen erfolgreicheren Platz machen, so funktioniert das System. So kommen Steuern rein die man dann zugunsten der Gesellschaft (und als soziales Netz für die Erfolglosen) nutzen kann. Jetzt dürfen die Erfolglosen auf unsere Kosten weiter machen, und es ist keine Marktlücke für erfolgreichere Banken durch Konkurse entstanden. Geht eine Bank pleite kommt die nächste und besetzt das Marktsegment. Hätte man HypoReal etc. pleite gehen lassen, würde der Bankensektor Steuern zahlen statt von den Steuern der Bürger sich ihre Fehlspekulationen ausgleichen zu lassen.

Hätte man den griechischen Staat pleite gehen lassen, wären nur die Staatsanleihen verfallen. Danach ein Neuanfang für den Staat. Deutschland tat das zwei mal gut. 1923 war mit einem Schlag das Reich wieder Kreditwürdig, der Sieger Frankreich nicht, gut ohne Staatskonkurs wäre das Reich vermutlich auch noch nicht 1939 stark genug gewesen einen neuen Krieg anzufangen (siehe Parallelentwicklung Frankreich welches keinen Staatskonkurs nach dem Weltkrieg wollte und noch Reparationen bekam), aber das ist ein anderes Problem. Das Wirtschaftswunder währe ohne Schnitt 1945 auch undenkbar. Warum ist ein Schnitt für Griechenland undenkbar?
Wer Staatsanleihen kauft, weis welches Risiko dahinter steckt, nicht ohne Grund gaben Jugoslawien und Griechenland viel höhere Zinsen auf DM-Anleihen als Deutschland. Als die Krise begann, besaß ein griechischer Milliardär die Hälfte aller griechischen Staatsanleihen, diese hat er nun an die EU-Staaten abgeschoben. Da höre ich schon wieder Lobbyisten trapsen. Opfer sind nicht nur die europäischen Steuerzahler, sondern vor allem die Griechen selbst. Nach einem Staatsbankrott wäre der Staat schuldenfrei, alle Einnahmen können ins Land investiert werden. Und natürlich wäre es nicht mehr sehr Kreditwürdig. Aber das macht nichts, jetzt zahlt man bestimmt die Hälfte der Steuereinnahmen in den Schuldendienst, das fiele weg, man bräuchte nicht so stark soziale Leistungen zugunsten des Schuldendienstes zu kürzen. Neue Schulden entständen auch nicht so schnell, da der einfache Weg aufgrund der Kreditunwürdigkeit verbaut ist. Der Vergleich von Deutschland und Frankreich nach den Kriegen (jeweils beide hoch verschuldet wegen Rüstungsausgaben etc.) zeigt, der der den Schnitt machte fährt besser.

Aber wir sind vom Thema weg, ich finde Golddeckung ist nur Augenwischerei bei dem heutigen Geldsystem. Das funktioniert nur bei Geldsystemen wo Bargeld die Hauptmasse des Geldes ausmacht und auch da nur schlecht, da Edelmetallmenge und restliche Güter auf dem Markt sich nicht gleichmäßig entwickeln.

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Re: Neues vom Silbermarkt...

Beitrag von ChKy » Mi 22.12.10 15:33

Wahrscheinlich ist Dir gar nicht klar, daß bei Deinem postuliertem Staatsbankrott Dein Geld weg wäre. Die Typen, die diesen verursacht haben, würden auch dabei wieder Geld verdienen. Was in dem Fall dem Staat gut tun solle, wäre der Bankrott für uns alle. All Deine Jahrzehnte alte Leistung und die Früchte Deiner Arbeit wären weg. Die Politiker der Weimarer Republik waren keine Helden, sie waren mE Ganoven die Ihr Volk wissendlich finanziell in den Ruin getrieben haben.

Das Gleiche würde jetzt mit den Griechen passieren.

Das ist auch der Grund warum Du Dein Geld für Dich selbst decken mit Sachwerten solltest.

PS Die katastrophalen Auswirkungen auf das öffentliche Leben, die Versorgung mit Energie und Lebensmitteln, Militär und Polizei mal nicht bedacht. Das Chaos kommt noch hinzu. Du würdest all Dein Geld verlieren und wärst auch Deines Lebens nicht mehr sicher. By the way... Gold und Silber wären in dieser Situation auch kaum hilfreich. Wogegen solltest Du das eintauschen und vielmehr wolltest Du das überhaupt? Denn wenn Andere Wissen, daß Du sowas hast wärst Du Deiners Lebens nicht mehr sicher.

Schau Dir mal an was damals in Argentinien passiert ist.

Nene... Staatsbankrott wollen wir nicht.
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Re: Neues vom Silbermarkt...

Beitrag von Marc » Mi 22.12.10 17:17

Beim Staatsbankrott ist es wie beim der Insolvenz, erst mal schauen die Gläubiger in die Röhre während Staat/Unternehmen vom Verwalter weitergeführt werden. Lehrer, Polizisten und Soldaten bekommen weiter ihr Gehalt, das Tagesgeschäft läuft weiter wie gehabt. Nur die Gläubiger sind gearscht. Nicht die Politiker der Weimarer Republik waren die Ganoven, sie taten nur was getan werden musste. Wer Staatsanleihen eines Staates im Krieg kauft, muss damit rechnen das diese nicht mehr bedienbar sind, wenn der Krieg verloren geht. Leider konnte nicht durchgesetzt werden das alle Kriegsanleihen verfallen, so blieb kein anderer Weg als die Währung in der die Kriegsanleihen laufen abzuwerten zumal man wegen den unangemessenen Forderungen des Versailler Vertrages auch noch ein Sündenbock frei Haus hatte. In Argentinien war die Währung betroffen, wie in Deutschland nach 1918. Die Grichen hatten es einfacher. Griechenland hält glaub ich 1,xx% am Euro, sprich dem Euro hätte es nicht geschadet (nur kurzfristige Panikverkäufe und Spekulationen wie beim Beitritt von Griechenland), das Land hätte weiterhin eine stabile Währung, den Euro. Es würde einfach weiterfunktionieren, nur hätte mehr Geld zur Verfügung, da die Schulden nicht mehr bezahlt werden müssen.

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Re: Neues vom Silbermarkt...

Beitrag von ChKy » Mi 22.12.10 17:57

Schaue Dir das mal an im Geschichtsbuch. Die Kriegsanleihen hatten nichts damit zu tun, daß die Regierung der Weimarer Republik wissendlich eine Inflation und dann eine Deflation in Marsch gesetzt haben (Stichwort Brüning Taler). Die Leute haben alles verloren und das waren nicht nur Kriegsanleihen. Erst haben sie ihre Ersparnisse verloren, dann verlor der Lohn bzw das Gehalt an Kaufkraft und zum Schluß gab es keine Arbeit mehr.

Schaue mal nach Rußland als die in Zahlungsnot waren mussten die Soldaten Monate auf ihren Sold warten. Und selbst wenn die Soldaten Geld bekommen, das ausgezahlte Geld wäre nichts wert. Und die paar Soldaten (die offiziell bei uns gar nicht im Inneren eingesetzt werden dürfen) und Polizisten könnten ein marodierendes und hungerndes Volk überhaupt nicht in Schach halten.
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Re: Neues vom Silbermarkt...

Beitrag von ChKy » Mi 22.12.10 18:00

Und nein... dem Euro hätte es immens geschadet.
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Re: Neues vom Silbermarkt...

Beitrag von kc » Do 23.12.10 06:47

Ich staune über euer Wissen! Danke für die Beiträge.

Was ist gut? Wenn die Masse der Gesellschaft mitbekommt, was hier für ein gigantischer Betrug abläuft, würde wahrscheinlich ein Bürgerkrieg ausbrechen. Meistens ergreifen dann radikale Gruppen die Macht und alles wird noch schlimmer. So weitergehen wie bisher kann es meiner Ansicht nach auch nicht - das kann wohl jeder in seinem Inneren spüren, dass etwas in die falsche Richtung läuft.
Also keine Revolution, sondern eine Erneuerung des Systems mit mehr direkter Demokratie, Volksentscheiden etc. Wenn die Politik unabhängig von Banken und Konzernen ist, dann kann auch effektiv gegen das Geldsystem vorgegangen werden.

Stimmt es, dass Banken nur 10% des eingezahlten Geldes ihrer Kunden hinterlegen müssen, den Rest aber weiterverleihen dürfen? Wenn ich nun 1000 Euro auf mein Konto einzahle, verleiht die Bank 90% an eine andere Person weiter, die sich davon ein Fahrrad kauft. Der Fahrradhändler zahlt daraufhin die 900 Euro auf sein Konto ein. Seine Bank lagert 90 Euro ein, verleiht aber 810 Euro weiter...und so geht es immer weiter.
Ist das der Grund, warum man eine Woche vorher Bescheid geben muss, wenn man eine größere Geldsumme von z.B. 5000 Euro abholen möchte? Oder die Geldautomaten leer sind?

Grüße

kc

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Re: Neues vom Silbermarkt...

Beitrag von ChKy » Do 23.12.10 08:45

Japp... Die Eigenkapitaldecke der Bank ist gemessen an ihrem gesamten Handelsvolumen verschwindend gering. Stand zumindest bisher häufig in dem Wirtschaftsteil der Zeitungen.

Und es stimmt, wenn Du eine größere Summe Bargeld von Deinem Konto abholen willst, musst Du vorher Bescheid geben. Ich habe in der Schublade noch ein altes Sparbuch. Da kommt kurzzeitig Geld drauf, wenn es darum geht eine kleinere Anschaffung zu machen. Es geht dabei nicht um Zinsen (da bekommt man eh kaum was), sondern einfach nur wegschaffen, damit ich das nicht ausgebe. Bei diesem Buch kann ich im Monat ohne Ankündigung nicht mehr als 2000 Euro abheben (wenn ich die da drauf hätte).

Denn es ist so... Was viele nicht wissen ist, daß wenn ich Bargeld auf mein Girokonto einzahle, ist es formal nicht meins sondern es steht der Bank zur Verfügung. Ich habe das Bargeld der Bank mit meiner Einzahlung geliehen. Und dafür hat man bei Eröffnung des Kontos bestimmte Konditionen unterschrieben. Ich kann mir das Bargeld zwar wiederholen, aber nur unter den vertraglich bestimmten Bedingungen. Ob das nun Folge oder Ursache der Geldschöpfung durch Privatbanken ist kann ich nicht sagen.

Weiterhin folgt daraus, daß ohne Sicherungsfonds der Banken und Sparkassen mein Kontoguthaben bei einem Konkurs als Verlust abgeschrieben werden muß. Es gibt diesen Fonds zwar, aber der deckt nur bis zu einer gewissen Summe und auch nur solange Gelder vorhanden sind.

Links zum weiter lesen:

http://www.gutefrage.net/frage/was-pass ... leite-geht
http://de.wikipedia.org/wiki/Einlagensicherung
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Re: Neues vom Silbermarkt...

Beitrag von ChKy » Do 23.12.10 13:30

Aktuelles Beispiel bei dem ein Staat (Ungarn, also hier um die Ecke) sich der privaten Rentenvorsorge seiner Bürger bedient haben soll um anders geordnete Ziele zu verfolgen.

http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... ie-EU.html
http://news.orf.at/stories/2030790/
http://altersvorsorge-rente.t-online.de ... 1324/index

Das Geld ist konfisziert und die Anleger sehen es möglicherweise nie wieder.
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