Erhaltungsgrad - wie wichtig

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platinrubel
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Erhaltungsgrad - wie wichtig

Beitrag von platinrubel » So 09.12.12 15:33

Hallo Sammlerfreunde

mich würde einmal interessieren, wie bei euch die Gewichtung in punkto Erhaltung und Zustand eurer Münzen liegt.

Jetzt mal abgesehen von den Polierte Platte, Stempelglanz und Handgehoben Spezialisten, da erübrigt sich die Frage ja von selbst.

Aber die anderen:
Jeder weiß ja, dass der Wert einer Sammlung sich auch an der Erhaltung misst - auch im Hinblick auf einen eventuellen Verkauf der Sammlung.
Prachtstücke erzielen natürlich höhere Gewinne.

Aber dann gibt es ja unter anderem noch die Spezialsammler mit den enger gefassten Sammelgebieten wie Regionen, Nominale, bestimmte Herrscher, Zeiten oder Jahrgänge.
Diese Sammlungen bestechen ja durch Ihren Variantenreichtum mit vielen Belegstücken nebeneinander.

Mal kurz an meinem Sammelgebiet "Zeitgenössische Fälschungen von Goldmünzen aus Platin", erklärt:
Selbstverständlich gibt es auch Prachtexemplare.In meinem Fall sind aber Verschmutzungen, Umlaufspuren, Prüfspuren oder Vergoldungsreste ein Hinweis auf die Authentizität und Echtheit der jeweiligen Münze.
Klar sehen dann manche Münzen auch etwas mitgenommen aus (Kratzer/ Säurespuren etc.) und mancher Sammler würde wohl das Grausen kriegen. Immerhin steckt aber noch der Edelmetallwert dahinter, so dass nie ein kompletter Wertverlust eintreten kann.

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Erdnussbier
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Re: Erhaltungsgrad - wie wichtig

Beitrag von Erdnussbier » So 09.12.12 16:11

Ach, ich habe nichts einzuwenden, wenn die Stücke gebraucht sind. Unzirkuliert, habe ich zwar ein bisschen lieber, aber solang kein Rost dran ist, habe ich alle Münzen gleich gern in meiner Sammlung.

Sprich: Gebraucht=hübsch, Unbenutzt=schön

Grße Erdnussbier
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Re: Erhaltungsgrad - wie wichtig

Beitrag von Pflock » So 09.12.12 17:13

Kommt auf das Sammelgebiet an.

Euro-Münzen:
Hier bevorzuge ich schon die Rollenware. Wobei ich auch Münzen aus dem Portemonnaie in die Sammlung legen, wenn sie noch halbwegs aussehen.

Prägungen aus dem Mittelalter (ich sammel alles aus Mühlhausen/Thür., also Mittelalter bis WK I):
Da mag ich auch Gebrauchsspuren aus der Zeit. Das zeigt, daß vor ein paar hundert oder sogar vor tausend Jahren jemand diese Münzen in der Hand hatte, damit bezahlt hat, nachdem er sie vielleicht zig-mal rumgedreht und sich gefragt hat, ob er die Ausgabe wirklich machen soll.

PP und Konsorten sammel ich prinzipiell nicht. Diese Münzen wurden und werden ja speziell für Sammler ausgegeben. Da gehts ausschließlich ums Geld-verdienen.
Gruß Pflock

Ich sammel Münzen und Medaillen aus Mühlhausen in Thüringen, vom Mittelalter bis heute.
Freue mich immer über Angebote.
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Marc
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Re: Erhaltungsgrad - wie wichtig

Beitrag von Marc » So 09.12.12 18:48

Mittelalter und Antike dürfen bei mir Gebrauchsspuren haben, waren ja auch Gebrauchsgegenstände. Es wird immer darauf verwiesen das gut erhaltene Stücke häufig beim Verkauf das Vielfache bringen, es wird aber vergessen das sie beim Einkauf auch das Vielfache gekostet hatten.

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Re: Erhaltungsgrad - wie wichtig

Beitrag von fareast_de » So 09.12.12 20:00

"Marktgeld" aus dem 15. bis 18. Jdt. kann bei mir auch in den Erhaltungsgraden s/ss in die Sammlung, zumal andere Erhaltungen oft auch einfach nicht vorliegen. Was ich nicht mag, sind stark beputzte Stücke, egal aus welchem Zeitraum. Manche "Omma" hat da ja in früheren Zeiten viel verhunzt.

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Re: Erhaltungsgrad - wie wichtig

Beitrag von Erdnussbier » So 09.12.12 20:43

Richtig, da bin ich fareast_de Meinung ebenfalls.

Ich nehm lieber rostig als geputzt. ;)
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Re: Erhaltungsgrad - wie wichtig

Beitrag von Numis-Student » So 09.12.12 22:38

Hallo,
bei meinen "Lust-Sammelgebieten" (römische Kaiserzeit, Deutschland ab1871) bevorzuge ich bei den Römern schon ein sehr gutes schön bis sehr schön, bei den deutschen Kursmünzen mindestens ss undbei den Gedenkmünzen mindestens einss-vz. Andere Erhaltungen werden als Lückenfüller ebenfalls geduldet, abernach Möglichkeit irgendwann ersetzt. Bei meiner Heimatsammlung nehme ich alles, versuche aber, durch möglichst gute Erhaltungen zu ersetzen, falls möglich. Bei meinem " wissenschaftlichen" Sammelgebiet (momentan für die Diplomarbeit) sammle ich Probus in wissenschaftlicher Art (auch geputzt, gereinigt, entpatiniert, gelocht, korrodiert usw, solange die Münze genaú bestimmbar ist.

MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Erhaltungsgrad - wie wichtig

Beitrag von platinrubel » Mo 10.12.12 08:47

da hast dir ja was vorgenommen numis-student.
wünsche dir gutes gelingen mit deine DA.
erstellst du da parallel eine art stempelcorpus?
grüsse

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Re: Erhaltungsgrad - wie wichtig

Beitrag von Numis-Student » Mo 10.12.12 10:49

Hallo,
danke für die guten Wünsche :)

Nein, es wird ein reiner Typenkatalog (wobei Av-Legenden, Büsten, Signaturvarianten etc) als eigene Typen gelistet werden. Ein Stempelkatalog wäre der reine Wahnsinn, selbst relativ kleine Emissionen haben bis zu 200 verschiedene Stempel... 15.000 Typen * 100 Stempel (um den paar Goldprägungen, Denaren etc gerecht zu werden) wären dann 1,5 Mio Einträge 8O
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Re: Erhaltungsgrad - wie wichtig

Beitrag von platinrubel » Mo 10.12.12 13:16

uiuiuiui
das wäre in einem leben mit 100 menschen nicht zu schaffen, glaube ich.
typenkatalog ist eh ausreichend finde ich.
ich arbeite ja auch an einem zum eigenen sammelgebiet.
ist eigentlich schon sehr weit fortgeschritten, man kann sagen ende in sicht.

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Re: Erhaltungsgrad - wie wichtig

Beitrag von Numis-Student » Mo 10.12.12 17:15

Hört sich gut an :) Wie/Wo wirst du deinen Katalog publizieren ?

MR
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Re: Erhaltungsgrad - wie wichtig

Beitrag von platinrubel » Mo 10.12.12 17:42

Wahrscheinlich wird es im Eigenverlag geschehen - ist nur eine Finazierungsfrage.
Aber bis zum Druck ist es noch ein bissl Arbeit...
Schreibt sich ja leider nicht allein so ein Buch
Grüsse

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Re: Erhaltungsgrad - wie wichtig

Beitrag von sigistenz » Sa 15.12.12 13:33

Man muss immer mehr aufpassen, ob gut erhaltene Münzen meines Sammelgebiets (Russland Zarenzeit) nicht "Made in China" sind :mrgreen:
Trotzdem bin hinter der bestmöglichen Erhaltung her, wechsle ständig aus (=upgrading). Meine alten schweren Kupfermünzen (je ca.50g und mehr), wurden ja nie in acht genommen, passten in kein Portemonnaie (wer sich mit Kupfermünzen befassen musste, besass sowieso keine Geldbörse). Deswegen sind selbst gängige KupferMünzen meines Sammelgebiets in guter Erhaltung alle selten. Trotzdem trachte ich danach, obwohl sie immer unerschwinglicher werden.
Um mir zu gefallen, muss die Münze halt "eye appeal" haben, da kann ich nichts dran machen :roll: .
Sigi (Link zu meiner Sammlung siehe unten)

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Re: Erhaltungsgrad - wie wichtig

Beitrag von polyphamos » Sa 22.12.12 19:08

Ist zwar schon etwas älter, aber ich würde da auch gern meine Meinung sagen
Ich habe derzeit insgesamt 4 Sammel"gebiete": Salzburg, Klippen, Schmuckmünzen, Anlage- bzw. Sammeledelmetalle á la Lunar I + II.

Zum vierten brauch ich nichts sagen, die bekommt man im Normalfall nur als stgl (BU?) und PP
Bei Salzburg möchte ich probieren vzgl bis stgl zu bekommen. da handhabe ich das wie Malte, ich nehm auch geringerhaltene als Platzhalter. Natürlich bekam ich auch schon Münzen, die leider stark poliert wurden, was man auf den gut gestellten Bildern nicht gesehen hat. Die bleiben drinne erstmal. Ich hab mir letztens auch eine billige, zaponierte geholt und will mal testen, wie das wird, wenn ich die säubere. Notfalls sind 5 € in die Tonne.
Bei Klippen sammel ich alles, probiere aber auf mind SS zu kommen. Sollte ich hier Salzburger Klippen bekommen können, ist mir auch ein S recht.
Bei Schmuckmünzen, Brosche, sehr schön gefasste, Knöpfe etc. geht es mir um den geschichtlichen Aspekt, also teile ich da auch die Meinung von Pflock. Wer hatte die Münzen getragen, waren das Adlige, die man kennt? Wurden Sie einem Krieger beim Tod abgenommen? Ich finde es interessant.

Da ich aber bisher keine Münze über 100 € Einkaufswert habe, kann ich nicht sagen, ob ich bei den wertvolleren Salzburger auch in schlechter Erhaltung nehme, aber ich wollte als Grundlage eigentlich eine Top-sammlung haben.

aber jedem das seine

Lg
kevin

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Re: Erhaltungsgrad - wie wichtig

Beitrag von platinrubel » So 23.12.12 10:56

Vorzüglich ist bei meinem Sammelgebiet sowieso die Ausnahme, und dann auch z.Teil Sündhaft teuer.
Aber von"gehenkelt" über schön und sehr schön kömmt alles vor.
Manche Münze auch in verschiedenen Erhaltungsstufen nebeneinander.
Das ist der Nachteil einer Spezialsammlung - man hat jede Münze mehrmals ;)
grüsse

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