Warum sammelt ihr eigentlich Münzen ...

Alles was sonst nirgends in "Rund ums Sammeln" passt & Phantasieprägungen und Verfälschungen
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antoninus1
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Beitrag von antoninus1 » Mi 28.07.04 12:45

Wann wird krankhaftes Münzensammeln, wie bei mir, endlich als das anerkannt, was es ist, nämlich eine unverschuldete Sucht :?:
Aber: bekomme ich dann meine Münzen auf Krankenschein oder steckt man mich in eine Entziehungsanstalt :roll:
Gruß,
antoninus1

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Wurzel
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Beitrag von Wurzel » Mi 28.07.04 17:07

Hallo Antonius,

auf Krankenschein bekommt man die Suchtstoffe zwar in manchen Ländern, um den zumeist illegalen Markt zu zerstören. Das würde in unserem Fall heissen das unser geliebten Münzen erheblich an Wert verlieren würden.
Und das willst Du doch nicht oder? 8O

Die Erzeihungsanstalt ist die in den meisten Ländern angewandte Methode um eine Sucht zu Therapieren. Das würde bedeuten das man dich so lange von den Suchtmitteln entfernt bis Du den Entzug hinter dir hast. Zur Unterstützung würdest Du Medikamente bekommen. Nach dieser Phase folgt dann die Rückführung in ein "normales" Leben. In dem Du Münzen nur noch als Zahlungsmittel ansiehst. 8O

Du hast auch die Möglichkeit einen sogenannten "kalten" Entzug zu machen, dabei würde ich dir gerne helfen! :angel: Gib mir dazu einfach deine Münzen. :wink:

Gruss ( ein nicht ganz ernst zu nehmender ) Wurzel

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Wuppi
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Beitrag von Wuppi » Mi 28.07.04 17:33

Hi

@antoninus1: auf Krankenschein wäre nett ;) ... die Krankenkasse als Großkunde beim Vatikan - damit man endlich mal was bekommt .. oh wieder Sucht ;)

Ne in diesen Erziehungsanstalten @wurzel, für süchtige Sammlern, gehts bestimmt brutal zu ... es wird da nicht mit Geld bezahlt, sondern mit Chipkarte (um den Kranken nicht zu verführen), dann legen sie dir genau DIE Münze vor der Nase die du noch unbedingt brauchst - und wenne nach greifst, gibbet E-Schocks ... und dann regelmässig ne Stunde "Münzendreschen" ... Wertvolle Münzen, vom Goldeuro oder Vatikan, über Taler, Gulden und antike Stücke bekommste vorgelegt -> und dann nen Hammer, Zange und Metallsäge ... dann zerstört der Therapeut die Münzen - unwiederbringlich (Namhafte Münzhändler sponsern die Münzen - damit wir auch wissen das die Münzen ECHT sind) .. irgendwann bist du soweit, das du selber hand anlegst ...

Uff ... zum Glück gibbet so was net ;) Oder kann hier jemand Erfahrungsberichte bringen? ;)

Gruß
Wuppi
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Beitrag von mfr » Mi 28.07.04 17:36

Ich fürchte in Zeiten chronisch leerer Kassen gibt es auf Krankenschein bestenfalls "Ersatzdrogen" in Form von Nachprägungen ;)

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investans
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Beitrag von investans » Mi 28.07.04 19:33

Hallo,

@antoninus1: Wieso "krankhaftes" Münzensammeln ??? Münzensammeln ist doch normal; krankhaft ist es, keine Münzen Sammeln ! Wir müssen zunehmend die Position des Autofahrers auf der A 9 verstehen lernen, der im Radio hört "Achtung, auf der A 9 kommt Ihnen einen Falschfahrer entgegen !" und der sich dabei denkt "Wieso einer ? Viele !!!"

:D

Gruß in's Bayerische, in den Rest der Republik und an alle, die hier lesen

Michael

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Wurzel
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Beitrag von Wurzel » Mi 28.07.04 22:31

Also ich bin immer noch für den "kalten" Entzug, ich kann euch da echt helfen, bin immerhin Krankenpfleger. Würde das ganze auch gegen eine geringe "Gefarenzulage" machen immerhin riskiere ich ja das ich von euren Sammelgebieten "angesteckt" werde
:angel: :wink: :wink: :wink: :mrgreen:


Gruss Wurzel ( die männliche Version von Schwester Stefanie :angel: ) :wink:
Zuletzt geändert von Wurzel am Do 29.07.04 00:05, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von ossenbruegger » Mi 28.07.04 23:47

Wurzel hat geschrieben:Also ich bin immer noch für den "kalten" Entzug, ich kann euch da echt helfen, bin immerhin Krankenpfleger. Würde das ganze auch gegen eine geringe "Gefarenzulage" machen immerhin riskiere ich ja das ich von euren Sammelgebieten "angesteckt" werde
:angel: :wink: :wink: :wink: :mrgreen:


Gruss Wurzel ( die männliche Version von Schester Stefanie :angel: ) :wink:
Kalter Entzug in ITN, anschließendem apallischen Syndrom und Einweisung des behandelten Süchtigen in ein staatliches Pflegeheim sollte für den Therapeuten problemlos sein. Evtl. antibiotisch abdecken, falls Du so etwas nicht magst, dann iß Geflügelfleisch. Da sind die Antibums schöner drin verpackt :wink:
[b]Beati pauperes spiritu, quoniam ipsorum est regnum caelorum - Honni soit qui mal y pense[/b]

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Beitrag von Wurzel » Do 29.07.04 00:12

ossenbruegger hat geschrieben: Kalter Entzug in ITN, anschließendem apallischen Syndrom und Einweisung des behandelten Süchtigen in ein staatliches Pflegeheim sollte für den Therapeuten problemlos sein. Evtl. antibiotisch abdecken, falls Du so etwas nicht magst, dann iß Geflügelfleisch. Da sind die Antibums schöner drin verpackt :wink:
Ja so in etwa hatte ich mir das gedacht :wink:
Und bis zum Eintritt einer Besserung ( hüstel :roll: ) hebtman die Münzen halt auf. :wink: :wink: :wink:

Ich sehe einen der sich auskennt

Gruss Wurzel

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Beitrag von Metatron » Fr 15.04.05 00:36

Guten Abend :)

Ich habe viele Jahre gebraucht, bis ich wusste was ich sammle, früher sammelte ich quer durch die Bank, alte Münzen bis neue Münzen, das ging soweit das ich sogar Bullionsmünzen sammelte o.O

Dann war ich wieder total versessen auf die Französische Revolution bis Napoleon I., aber die Qualität Französischer alter Münzen ließ zu wünschen übrig und ich besann mich auf meine Vorfahren ^^

Danach war eine lange Pause und seit 1 Woche bin ich wieder Münzensammler!

Jetzt weiß ich endlich was ich sammeln will und verbinde mit den Münzen, die Geschichte meines Landes und Europas und die Verbundenheit mit der lebendigen Geschichte, die Münzen anfassen können und das eintauchen in eine längst vergessene Welt.

Sammelgebiet:

Millennium Serie
Schicksale im Hause Habsburg
Österreich im Wandel der Zeit


lg
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Chippi
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Beitrag von Chippi » So 07.05.06 20:09

Schon lange her, aber meinen Senf will ich auch dazu geben.

Meine ältere Schwester hatte schon immer einen kleinen Ledersack-Sparbehälter, da war alles drin, von alt bis neu, von Deutsch bis Urlaubsgeld, halt alles, was sie damals ansammeln konnte. Doch ernsthaft hat sie das nie betrieben.
Nun komm ich, ganz begeistert von den vielen Klimm-Bimm, hab ich oft damit gespielt, auch mit einem PP-Stück, welches darin lag. (welch Schande :oops: )
Heute ist das Stück leider ziemlich zerkratzt, hat aber trotzdem Bestand in meiner Sammlung.
Ich kann mich noch genau dran erinnern, dass ich erst aus Spaß und Faszination die alten BRD-Münzen aus dem Umlauf gesammelt habe. Wegen des doch schon erstaunlichen Alters und der Geschichte.
Eines schönen Sommertages (klingt wie ein Märchen :lol: ) waren meine Eltern mit mir in Halle-Peißen einkaufen und zufällig war gerade ein Trödelmarkt, über welchen meine Eltern schlenderten (eher mein Vater, meine Mutter hasst die, ist nur Sperrmüll für sie).
Ich selber blieb vor einen Stand voller MÜnzen stehen. Auf der Frage, was ich suche, antwortete ich damals: "Alles Alte.".
Daraufhin zeigte er mir ein Markstück von 1881 und 2 sächsische Pfennige (was ich erst seit etwa 2002 weiß) von 1800 und 1801 in unterer Qualität, aber voll bestimmbar. Alles zusammen für 20 DM, vorauf ich nch ein 5/10 Kreuzer von 1858 B geschenkt bekam. Diese Großzügigkeit muss mich geprägt haben! Die alten Münze erst recht! :D
Aufbewahrt habe ich die Münzen in einer leeren Spielkartenhülle!
Eine richtige Sammellidenschaft ist erst durch den Erwerb von 1/2Kg-Lots über Neckermann (!!!) entstanden!
VOr Irrläufen ist man nicht gefeit, daher war ich mit 13 Jahre (!!!) schon Kunde bei Re...a (!!!) - mit meinem Namen!
Zum Glück kam 2001 das Internet...

Steinzeitliche Grüße Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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Henrik
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Beitrag von Henrik » Di 09.05.06 00:30

Angefangen hat alles mit den netten Lustigen Taschenbüchern und Dagobert Duck...der immer in irgendwelche Länder flog um einen Schatz zu heben. Ich habe dann aus dem Urlaub Münzen zusammengetragen, mir ein Abo von Money! zugelegt (sehr interessant, wenn auch heute veraltet, wenn ich mir die Artikel über Onlinebanking etc. nochmal anschaue, aber insgesamt sehr invormativ. Nach ungefähr einem Jahr verlor ich den Spaß an der Sache und hab die Münzen in die Schublade gelegt un dort lagen sie dann bis ich 15 war :) Dann musste ich in Griechisch einen 12 Seiten Bericht über irgend ein Thema, das mti Griechenland zu tun hat schreiben. Nach langem Grübeln erinnerte ich mich an die Moneyberichte über antike griechische Münzen. Also den Moneyband genommen, im Internet gesucht und 12 Seiten über Griechische Münzen und Währungen geschrieben :) Jeder von uns musste so einen Bericht schreiben und am Schluss wurden alle in einem Buch zusammengepackt und vervielfältigt, Ostern 2002 fuhren wir dann nach Griechenland und da der Euro ja noch so neu war und ich keine griechische Münze davor in der Hand gehabt hatte, suchte ich mir von jedem Nominal eine blinkende Münze und nahm diese mit :) Naja un damit hatten mich die Münzen dann gefangen *g*

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tournois
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Beitrag von tournois » Do 25.05.06 13:58

Bei mir fing die Infizierung an, als ich die kleine Sammlung Reichsmünzen meines Vaters erbte. Ein AKS und ein weiterer alter Katalog waren ebenfalls dabei.
Ich wußte zuerst nichts damit anzufangen und behielt sie vorerst.
Irgendwann bekam ich dann einen Tip von meinem Schwager, der mir sagte ich könne ja mal bei iBäh gucken, für wieviel die Münzen verkauft werden.
Ich meldete mich dort an und wurde direkt von der Vielfalt der angebotenen Stücke erschlagen. Mein (bewusstes) Interesse war geweckt!
Nach kleineren Käufen zum Zwecke des Sammelns, wie z.B. "Kaisereich" und "New Zealand", lernte ich im iBäh-Café einige Sammler kennen. Ein paar von ihnen werdet Ihr sicherlich auch kennen! Hier im Forum heißen sie @heripo, @canadien coins, @muenzenfreund, @klaupo, @KarlAntonMartini (KAM), @locnar und andere!
Einer nahm mich wie ein Mentor an die Hand! @heripo!
Er vermittelte mir den Sinn des Sammelns und die Leidenschaft für die Geschichte hinter den Münzen!
Mittlerweile beschränke ich mein Sammeln auf Mittelaltermünzen. Hier hauptsächlich die des französischen Mittelalters, aber auch immer wieder mal Mittelalter allgemein! Nebenbei ein paar Byzantiner, ein paar Römer und auch ein paar Antike, wenn sie mir gefallen!
Man schaut ja auch mal über den Tellerrand hinaus! ;)

Mir ist es allerdings auch wichtig den Wert der Sammlung nicht aus den Augen zu verlieren.
Das bedeutet darauf zu achten, daß der Wiederverkaufswert relativ identisch mit dem Einkaufswert ist. Trotz der Sammelleidenschaft bin ich immer noch Realist! ;)

Im Übrigen habe ich mir bereits reichlich Literatur angeschafft! Primär die wichtigsten Standardwerke zum Mittelalter!
Das ist unumgänglich und ich kann jedem nur anraten nicht am Geld für Literatur zu sparen. Das wäre am falschen Ende gespart!
[b]tournois[/b]
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"Wir leben in einem Zeitalter, in dem die überflüssigen Ideen überhand nehmen und die notwendigen Gedanken ausbleiben!"
Joseph Joubert 1754 - 1824

mfr
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Beitrag von mfr » Fr 26.05.06 22:48

Wie es bei mir anfing, weiß ich gar nicht mehr genau. Solange ich denken kann, habe ich schon immer irgendwas gesammelt. Schon zu Beginn meiner Schulzeit, so mit 6-7 Jahren sammelte ich Briefmarken und schloß mich bald einem Briefmarkenverein an. Ungefähr zu dieser Zeit muß auch mein Interesse für Münzen geweckt worden sein. Anfangs beschränkte es sich auf exotische Urlaubsmitbringsel, die ich von allen möglichen Verwandten nach entsprechender Nötigung mitgebracht bekam. Dann schenkte mir mein Opa mal eine Kiste mit Reichsmünzen, natürlich nur Kleinmünzen, aber ich fand sie sehr spannend, spannender als die ausländischen Münzen, zu denen mir dann doch irgendwo der persönliche Bezug fehlte, und schaute sie mir gerne an. Das war natürlich alles noch mehr Spielerei als echtes Sammeln.

Zu meinem 10ten Geburtstag schenkte mir dann meine Tante zwei 10 DM-Stücke „Barbarossa“ – das war für mich etwas völlig neues, ich wusste bis dato nicht, das es so etwas gab. Ein Stück tauschte ich gleich am nächsten Tag bei der Bank in ein anderes Stück um, und kaufte mir vom restlichen Geburtstagsgeld einen „Kleinen Deutschen Münzkatalog“. Damit begann dann auch das systematische Sammeln. Regelmäßig, sofern mein Taschengeld es zuließ, ging ich nun zur Bank und holte mir 10 DM, 5 DM und auch dann und wann Silberadler (wenn mal welche abgegeben worden waren).
Meine Oma betrieb früher einen Tante Emma-Laden und arbeitete später als Kassiererin in einem Supermarkt. Aus dieser Zeit besaß sie noch einen ganzen Haufen Gedenkmünzen und Silberadler, welche sie seinerzeit immer zur Seite gelegt hatte, und mir nun nach und nach (zum Geburtstag, Weihnachten, für gute Schulnoten oder Gefälligkeiten) schenkte Bei dieser Art des Sammelns blieb es dann etwa die nächsten 10 Jahre. Ich unternahm gelegentlich den Versuch, auch Kursmünzen aus dem Umlauf zu sammeln, aber sobald es finanziell eng wurde, wurde die Sammlung deutlich dezimiert. :wink: Als Schüler war das Budget nun mal chronisch knapp. Nur die Gedenkmünzensammlung tastete ich nie an, die war heilig.
Muß ich erwähnen, dass ich auch stapelweise die Münzen der „Bank Deutscher Länder“ aufhob ? :lol:

Erst kurz vor dem Ende der D-Mark griff ich den Gedanken der Umlaufsammlung wieder auf. Ich hatte Anfang 2001 gerade den Wehrdienst beendet und verdiente zum ersten Mal richtiges Geld. Ich konnte es mir endlich leisten auch mal teurere Münzen zu kaufen. Zumal ich gerade Onlineauktionshäuser entdeckte (damals gab es tatsächlich mehr als eins !), zuerst war ich bei Amazon und Offerto aktiv. Nachdem die Auktionsplattforum von Amazon eingestellt und Offerto von Ricardo geschluckt wurde kam ich zu ebay, und in besagtes ebay-Münzencafe. Ich glaube meine ersten Gesprächspartner waren Gauloises/Tournois und Eichensturm (was macht der eigentlich ?) ;) Zu meinen ersten Erwerbungen gehörten zwei Komplettsammlungen „Silberadler“ (ohne 58 J) und Max Planck. Daneben kaufte ich mir noch den 2 DM-Satz von 1951 und komplettierte meine Gedenkmünzen. Es folgte die Ausweitung auf DDR-Münzen. Hier hatte ich schon einen kleinen Grundstock durch Verwandte aus der DDR, die mir nach der Grenzöffnung gerne ihre verhassten „Aluchips“ überließen. Durch ebay entdeckte ich, dass auch alte Münzen vor 1948 durchaus bezahlbar sind. Zudem war ich sehr beeindruckt von den großen Silbermünzen. Damit war dann das Sammelgebiet „Deutschland ab 1871“ beschlossene Sache. Da ich nun regelmäßig bei ebay guckte und kaufte, war es nur eine Frage der Zeit bis ich mal um die Ecke nach „Altdeutschland“ lugte… und was ich sah, gefiel ! :D Nach einigen Test- und Probekäufen (für die ich wahrscheinlich viel zu viel gezahlt habe), war ich infiziert, davon brauchte ich mehr. Allerdings brauchte ich auch ein System. Im Münzencafe bekam ich dann den geldwerten Tip, mir einen „German Coins“ zuzulegen – gesagt getan. Naheliegend war nun natürlich, Münzen aus meiner Heimat und Umgebung zu sammeln, also Hannover, Braunschweig und Hildesheim. Unter Hildesheim fand ich im German Coins sogar einige Münzen aus der Prägestätte Peine. 8O Der Rest ist Geschichte: Peine gehörte zu Hildesheim, das Stift Hildesheim ging 1814 an Hannover und in Hannover regierten die Welfen. :wink: Damit waren die Grenzen des neuen Sammelgebietes gezogen – nicht ohne das Bewusstsein, dass das eine Lebensaufgabe wird und ggfs. noch die Enkelkinder beschäftigen wird. ;) Mittlerweile stehen neben dem German Coins auch noch fast zwei Meter anderer Fachliteratur. ;)

Als sich das Jahr 2001 zu Ende neigte und der Euro immer näher rückte, kam ich auf die Idee mir bei der Bank Rollen zu kaufen, um meine Kursmünzen endlich zu komplettieren. Das ging dann schneller als erwartet, Woche für Woche tauschte ich mehrere tausend DM in Rollen, sah sie am Wochenende durch und brachte sie am Montag wieder zurück. So war ich nach nur wenigen Wochen bis auf ein paar seltene Stücke komplett. :)
Mit der Euroeinführung war mir dann klar, die Eurokursmünzen weiterzusammeln, und zwar sämtlicher Mitgliedsstaaten, schließlich waren sie alle auch in Deutschland gültige Zahlungsmittel - gehörten also zu einer Deutschlandsammlung einfach dazu. In der Praxis wurde das aber sehr mühsam, in den Geldbeutel verirrten sich nur selten „Ausländer“, und wenn dann in bemitleidenswerter Erhaltung. Ich musste also auf teure Kursmünzensätze zurückgreifen. Auf Dauer machte mir das keinen Spaß. Einmal im Jahr ein Formular ausfüllen, auf Zuteilung hoffen und den KMS dann in eine Kiste legen (öffnen darf man sie ja nicht – Wertverlust!), das war nicht meine Vorstellung von einem Hobby. Da hatte mir das Rollendurchwühlen zu DM-Zeiten ungleich mehr Freude bereitet.
Nach nicht einmal 1,5 Jahren stellte ich das Eurosammeln schließlich ein und verkaufte die ganze Sammlung (ich war bis zum damaligen Zeitpunkt nahezu komplett – nur San Marino 2002 fehlte mir). Inzwischen sammle ich Euros nur noch aus dem Geldbeutel in ein Album. Das macht mir wesentlich mehr Spaß. Über jede geschlossene Lücke – auch wenn es nur Umlaufmünzen sind – freue ich mich mehr als über ein Abo im Vatikan. :)

An den Wert meiner Sammlung verschwende ich übrigens keinen Gedanken – höchstens wenn die Versicherung danach fragt. Ich habe nicht vor sie irgendwann einmal zu verkaufen, also ist es mir auch egal wie viel ich dafür bekäme. Der Wert spielt für mich nur im Moment des Kaufens eine Rolle, da versuche ich natürlich so günstig wie möglich zu kaufen, um mir möglichst viele Münzen leisten zu können. ;)
Als Notgroschen dienen mir ein paar Sätze Goldmark/Goldeuro, die könnte ich leichten Herzens hergeben und in besseren Zeiten auch problemlos wieder beschaffen. Hier schaue ich auch gerne mal auf den Wert, bei den aktuellen Goldpreisen macht das auch richtig Spaß. :)

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Beitrag von tournois » Sa 27.05.06 11:52

Muenzenfreund hat geschrieben: Über jede geschlossene Lücke – auch wenn es nur Umlaufmünzen sind – freue ich mich mehr als über ein Abo im Vatikan. :)
Kein Problem, ich übernehme gerne Deine Kundennummern im Tausch gegen Umlaufmünzen!! :mrgreen:
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Beitrag von mfr » Sa 27.05.06 12:24

Aber gerne. Es sollte sich natürlich bei den Tauschmünzen um ähnliche Exklusivitäten handeln. Mir fehlt da z.B. noch das eine oder andere 2 Pfennigstück. :mrgreen:

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