Unser kleines Adventsspiel 2022
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Re: Unser kleines Adventsspiel 2022 - 21
Zur „21“ mal ein Beispiel, wie aus einer Überprägung auf einem durchaus massenhaften Stück ein Rätsel mit einer interessanten Provenienz entstehen kann. Ein Gegenstempel „1721 über Adler“ auf einer 8-Pfennig Cu-Münze der Stadt Coesfeld.
Sie ist vermutlich ein Unikum und war Bestandteil des Sammlung Kreisgerichts-Director Joseph Weingärtner (Münster, Auto eines mehrbändigen Werkes über Westf. Kupfermünzen nebst historischen Nachrichten, 1872), der die Münze von Universitätsrat Wolf erwarb. Sie wurde 1897 als Bestandteil der Sammlung von der Münzhandlung Adolph Hess Nachf., Frankfurt am Main als Los Nr. 201 zu einem Zuschlag von 5 Reichsmark versteigert. Später findet man es als Bestandteil der Sammlung Weygand und wird auch im Buch von Pieper über unedierte westf. Kupfermünzen erwähnt. Ich habe Sie im vorigen Jahrhundert als Bestandteil eines Loses westf. Kupfermünzen auf einer US – Auktion erworben.
Allein die Bedeutung des Gegenstempels/der Überprägung, der wohl sicherlich nichts mit der Stadt Coesfeld zu tun hat, bleibt im Dunkeln.
Sie ist vermutlich ein Unikum und war Bestandteil des Sammlung Kreisgerichts-Director Joseph Weingärtner (Münster, Auto eines mehrbändigen Werkes über Westf. Kupfermünzen nebst historischen Nachrichten, 1872), der die Münze von Universitätsrat Wolf erwarb. Sie wurde 1897 als Bestandteil der Sammlung von der Münzhandlung Adolph Hess Nachf., Frankfurt am Main als Los Nr. 201 zu einem Zuschlag von 5 Reichsmark versteigert. Später findet man es als Bestandteil der Sammlung Weygand und wird auch im Buch von Pieper über unedierte westf. Kupfermünzen erwähnt. Ich habe Sie im vorigen Jahrhundert als Bestandteil eines Loses westf. Kupfermünzen auf einer US – Auktion erworben.
Allein die Bedeutung des Gegenstempels/der Überprägung, der wohl sicherlich nichts mit der Stadt Coesfeld zu tun hat, bleibt im Dunkeln.
- ischbierra
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Re: Unser kleines Adventsspiel 2022
Ich schicken noch mal diese Münze ins Rennen:
50 Pfennig
1921
50 Pfennig
1921
Grüsse, Mynter
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Re: Unser kleines Adventsspiel 2022
2 Mark, 1901 A, Fürstentum Reuß älterer Linie (Greiz), Heinrich XXII.
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Re: Unser kleines Adventsspiel 2022
Kirchenstaat, Pius IX. (1846-1870), 2 Lire, 1867 (Pontifikatsjahr XXII = 22), Carl Friedrich Voigt, KM 1379.
"...und noch heute ist es in Neapel höchst ergötzlich, die Münzen mit dem Kopfe Murats friedlich neben denen mit dem Kopfe Ferdinands im Gebrauch zu sehen."
Ferdinand Gregorovius, 1853
Ferdinand Gregorovius, 1853
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Re: Unser kleines Adventsspiel 2022
Reuss-Obergreiz Taler 1868 Berlin Heinrich XXII. AKS 15
Wurde bei Hess Divo 2010 in PP für 800 CHF versteigert.
Wurde bei Hess Divo 2010 in PP für 800 CHF versteigert.
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Re: Unser kleines Adventsspiel 2022
Bayern, 6 Kreuzer-Jetton zur Vermählung von Karl Albrecht von Bayern mit Maria Amalia von Österreich 1722:
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Re: Unser kleines Adventsspiel 2022
Zur „22“ ein 4 Pfennig Stück der Stadt Warburg in der äußert seltenen Variante mit 2 Gegenstempeln: „39“ und „Lilie", die erstmals von Schwede beschrieben wurde (Schwede 376 A/a, 20 mm, 2,32 g).
Im 30jährigen Krieg hat die Stadt stark gelitten, 1622 wurde sie verwüstet. Zur Linderung der Not gestattete der Bischof am 6.9.1622, Kupfermünzen im Wert von 4000 Taler innerhalb von 4 Jahre zu schlagen, und dafür Wechsel zu hinterlegen, die aber nie hinterlegt wurden. Tatsächlich wurden Münzen im Nominalwert von 5000 Taler geprägt. Die Münzen durften nur im Bereich des Oberamtes Dringenberg in kleinen Summen ausgegeben werden und sind offenbar außerhalb der Stadt nicht angenommen worden. Eine weitere 1626 erteilte Prägeerlaubnis hat die Stadt nicht genutzt.
Geprägt hat Warburg nur 1622-23 in Warburg mittels Hammerschlag. Die Stempel stammen von Esau. Beim Schneiden des Stempels wurde vergessen den Namen des Landesherrn in die Stempel zu setzen – wie auch bei diesem Exemplar. Die Stadt wurde aufgefordert dieses zu ändern und so gibt es bei den 4 und 1 Pfg zwei Varianten (mit und ohne FERDINAND EPS), während die 3 Pfennige offenbar schon geschlagen waren.
Die Münzen wurden nur widerwillig bzw. später überhaupt nicht angenommen, so dass die fürstbischöfliche Kanzlei am 31. März 1623 eine Anordnung erließ, die die Nichtannahme unter Strafe (bis zu 50 Goldgulden) stellte.
1639 erfolgte Gegenstempelung („39“) um die Kupfermünzen wieder in den Zahlungsverkehr zu bringen. Dieses Exemplar wurde zusätzlich mit der „Lilie“ gegengestempelt. (Quelle: Schwede)
Im 30jährigen Krieg hat die Stadt stark gelitten, 1622 wurde sie verwüstet. Zur Linderung der Not gestattete der Bischof am 6.9.1622, Kupfermünzen im Wert von 4000 Taler innerhalb von 4 Jahre zu schlagen, und dafür Wechsel zu hinterlegen, die aber nie hinterlegt wurden. Tatsächlich wurden Münzen im Nominalwert von 5000 Taler geprägt. Die Münzen durften nur im Bereich des Oberamtes Dringenberg in kleinen Summen ausgegeben werden und sind offenbar außerhalb der Stadt nicht angenommen worden. Eine weitere 1626 erteilte Prägeerlaubnis hat die Stadt nicht genutzt.
Geprägt hat Warburg nur 1622-23 in Warburg mittels Hammerschlag. Die Stempel stammen von Esau. Beim Schneiden des Stempels wurde vergessen den Namen des Landesherrn in die Stempel zu setzen – wie auch bei diesem Exemplar. Die Stadt wurde aufgefordert dieses zu ändern und so gibt es bei den 4 und 1 Pfg zwei Varianten (mit und ohne FERDINAND EPS), während die 3 Pfennige offenbar schon geschlagen waren.
Die Münzen wurden nur widerwillig bzw. später überhaupt nicht angenommen, so dass die fürstbischöfliche Kanzlei am 31. März 1623 eine Anordnung erließ, die die Nichtannahme unter Strafe (bis zu 50 Goldgulden) stellte.
1639 erfolgte Gegenstempelung („39“) um die Kupfermünzen wieder in den Zahlungsverkehr zu bringen. Dieses Exemplar wurde zusätzlich mit der „Lilie“ gegengestempelt. (Quelle: Schwede)
- Mynter
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Unser kleines Adventsspiel 2022
Norwegen, 50 Øre 1922
Geprägt 1920- 23
Material Cu- Ni
Heute zeige ich eine Münze , die zwei Jahre nach ihrer Prägung ein brutales Schicksal ereilte.
Unter dem Einfluss des 1. Weltkrieges beginnt die seit1873/75 bestehende Skandinavische Münzunion zu zerfallen. Am 11. Mai 1920 wird die Zusatzkonvention über die Prägung von 10, 25 und 50 Øre in Cu- Ni anstatt aus Silber verabschiedet. Weiterhin haben diese Münzen in allen drei Staaten denselben Durchmesser und sind in allen drei Teilnehmerstaaten gültig.
Dessen ungeachtet entwickelt sich der Wert der Krone in den drei Staaten so unterschiedlich, dass 1 Krone aus Norwegen schliesslich nur 52 Øre in Schweden wert ist , 1 Krone aus Dänemark 60 Øre. Dies führt zu Valutaspekulationen , Hartgeldschmuggel , Ausfuhrverboten und trug dazu bei den Geldumlauf zu destabilisieren.
Am 22. März 1924 kommt es deshalb zur Unterzeichnung der « Zusatzkonvention über die Schaffung von Sonderscheidemünzen « , die nur im Ausgabeland Gültigkeit besassen und durch eine eindeutige Kennzeichnung von den Münzen der anderen Unterzeichnerstaaten unterscheidbar sein sollten.
Auch wenn die SMU immer noch nicht formell aufgelöst wird, bedeutete spätestens diese Zusatzkonvention ihr faktisches Ende. Spätestens ab 1924 kann man im Norden von den drei Kronenwährungen sprechen, die wir heute noch kennen.
Diese Münze wurde damals zusammen mit allen anderen 25- und 50- Ørestücken derer man habhaft wurde vorübergehend eingezogen, durchlocht und wieder ausgegeben. Bis in die 80er Jahre waren diese Münzen manchmal noch im Umlauf anzutreffen. Da viele Stücke jedoch dieser Behandlung entgingen, kommen sie heute auch ungelocht noch recht häufig am Sammlermarkt vor.
Geprägt 1920- 23
Material Cu- Ni
Heute zeige ich eine Münze , die zwei Jahre nach ihrer Prägung ein brutales Schicksal ereilte.
Unter dem Einfluss des 1. Weltkrieges beginnt die seit1873/75 bestehende Skandinavische Münzunion zu zerfallen. Am 11. Mai 1920 wird die Zusatzkonvention über die Prägung von 10, 25 und 50 Øre in Cu- Ni anstatt aus Silber verabschiedet. Weiterhin haben diese Münzen in allen drei Staaten denselben Durchmesser und sind in allen drei Teilnehmerstaaten gültig.
Dessen ungeachtet entwickelt sich der Wert der Krone in den drei Staaten so unterschiedlich, dass 1 Krone aus Norwegen schliesslich nur 52 Øre in Schweden wert ist , 1 Krone aus Dänemark 60 Øre. Dies führt zu Valutaspekulationen , Hartgeldschmuggel , Ausfuhrverboten und trug dazu bei den Geldumlauf zu destabilisieren.
Am 22. März 1924 kommt es deshalb zur Unterzeichnung der « Zusatzkonvention über die Schaffung von Sonderscheidemünzen « , die nur im Ausgabeland Gültigkeit besassen und durch eine eindeutige Kennzeichnung von den Münzen der anderen Unterzeichnerstaaten unterscheidbar sein sollten.
Auch wenn die SMU immer noch nicht formell aufgelöst wird, bedeutete spätestens diese Zusatzkonvention ihr faktisches Ende. Spätestens ab 1924 kann man im Norden von den drei Kronenwährungen sprechen, die wir heute noch kennen.
Diese Münze wurde damals zusammen mit allen anderen 25- und 50- Ørestücken derer man habhaft wurde vorübergehend eingezogen, durchlocht und wieder ausgegeben. Bis in die 80er Jahre waren diese Münzen manchmal noch im Umlauf anzutreffen. Da viele Stücke jedoch dieser Behandlung entgingen, kommen sie heute auch ungelocht noch recht häufig am Sammlermarkt vor.
Grüsse, Mynter
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Re: Unser kleines Adventsspiel 2022
Gutes Timing
Am 22.12.22 um 22.22 Uhr

Am 22.12.22 um 22.22 Uhr

Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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- Atalaya
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Re: Unser kleines Adventsspiel 2022
Kirchenstaat, Pius IV. (1775-1799), 5 Baiocchi (Madonnina), 1797 (Pontifikatsjahr XXIII = 23), Perugia, Muntoni 390.
"...und noch heute ist es in Neapel höchst ergötzlich, die Münzen mit dem Kopfe Murats friedlich neben denen mit dem Kopfe Ferdinands im Gebrauch zu sehen."
Ferdinand Gregorovius, 1853
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