Zwerg hat geschrieben: ↑Mi 08.02.23 20:51
Es hindert Dich keiner, ein Gewerbe anzumelden oder größere Transaktionen über einen Händler abzuwickeln.
Moin,
warum sollte man das als Sammler tun?
Als Sammler habe ich keine Gewinnerzielungsabsichten und nach mehr als einem Jahr in der Sammlung ist die Haltefrist auch eingehalten...
Wenn ich dann Teile meiner Sammlung (i.d.R. Dubletten) abgebe/ verkaufe, die Preise aber zwischenzeitlich derart gestiegen sind, ist das noch lange kein Gewerbe.
Oder soll ein Sammler beispielsweise seine Goldmünzen, die er irgendwann mal vor 25 Jahren gekauft hat, zum damaligen Goldpreis verkaufen?!
Auch von einer Transaktion über einen Händler halte ich recht wenig. Ein Händler will verdienen und je nach Händler, zieht der ordentlich vom Marktwert ab. Habe schon vermeintliche Angebotsankaufspreise bis unter 90% vom Marktwert erlebt (ja, auch von Verbandshändlern). Das hat dann aus meiner Sicht nichts mehr mit Fairness zu tun.
Und bei ner Einlieferung musst du aufpassen was und wo du einlieferst. Das Gros wird i.d.R. nur in Lots gesteckt. Nicht jeder Sammler hat in seiner Sammlung Stücke, die nur für ne Einzelauktion interessant sind. Lots können auch nach hinten losgehen. Gute Erfahrungen habe ich bislang nur mit einem deutschen Händler bei ner Saalauktion gemacht. Der Rest war schlichtweg durchwachsen, eher unterirdisch. Als Vorbild sollten sich die deutschen Händler die Kollegen im Ausland nehmen. Ich hatte sowohl bei Einlieferungen in Spanien und UK das Geld bereits eine Woche nach Saalauktionsende auf dem Konto... Hier kann es je nach Händler nach Saalauktionsende deutlich länger bis zur Auszahlung dauern (und dann kommen die abenteuerlichsten "Ausreden": Kunde aus Drittland hat immer noch nicht gezahlt - Kunde hat eine Retour angedroht, wir müssen Fristen abwarten usw. usf.)... 6 Monate waren bei mir mal das längste von Auktionsende bis Auszahlung. Plus Zeit der Einlieferung - und das bei einem Verbandshändler...
Für kleinpreisige Stücke ist und war ebay die beste Lösung.
Das ist nun Vergangenheit. Ich habe keinerlei Interesse, mich in 1,5-2 Jahren ggü. dem Finanzamt zu rechtfertigen, warum ich 40 x Einzelstücke für 1-3 Euro verkauft habe.
Der Sammlermarkt auf dem Niedrigpreissegment wurde aus meiner Sicht zerstört...
Was mich hier nur wundert, warum es keinen Aufschrei unter den Händlern gab...sicherlich, im ersten Moment freuen die sich, dass die Schwarzhändler angegangen werden, aber auf langer Sicht?!
Du kannst auch problemlos bei einem Tauschtreffen im Münzverein agieren.
Wenn man einen in der Nähe hätte... Dann ist da noch die andere Frage, ob für das Sammelgebiet genau an dem Tag der passende Sammler da ist
Diese Umstellung (Einschränkung!) ist aus privater Sicht mehr als unschön. Es betrifft ja nicht nur die Numismatik.
Als Sammler stelle ich mir immer mehr und mehr die Frage, ob man nicht in Edelmetallen besser aufgehoben wäre. Da ist der spätere Verkauf durch einen selbst oder für pot. Erben weitaus einfacher.
Gruß
cc