Fragen zum Schatzregal in RLP

[Lilienpfennigfuchser]

Hallo,
wie ist die Rechtslage bei Funden, die vor Inkrafttreten des Schatzregals 1978 bzw. 1985 gemacht und dem zuständigen Amt gemeldet wurden? Sind diese Funde abzugeben? Spielt in diesen Fällen der wissenschaftliche Wert eine Rolle? Wer stellt den wissenschaftlichen Wert in RLP fest?
Ein heikles Thema; für Meinungen besten Dank im voraus.

Grüße LPF

[tilos]

Da müsstest Du schauen, wie der (Boden)Denkmalschutz vor 1978 geregelt war. Vermutlich gab es seit Anfang des 20. Jahrhunderts gesetzliche Regelungen auf dem Gebiet des Deutschen Reiches, die zunächst auch nach 1945 weiter galten.

Das Einfachste wäre natürlich, Du würdest die zuständige Landesbehörde hierzu befragen. Oder gibt es da ein Problem mit dem Amt?
Wenn allerdings - wie Du schriebst - die Funde vor 1978 ordnungsgemäß gemeldet wurden, hat es doch seinerzeit bestimmt eine Festlegung gegeben, was mit den Funden geschieht. Schreib doch bitte mal genauer, worin das eventuelle Problem besteht.

Grüße
Tilos

[Erdnussbier]

Hallo!

Ich selbst habe gar keine Ahnung dazu, aber spontan würde mit der Herr Dr. Ralf Fischer zu Cramburg einfallen.
Der hat nicht nur Ahnung zur Rechtslage allgemein sondern veröffentlicht ja auch ganz speziell immer die Münzfunde aus Rheinlandpfalz im NNB.
Ich habe ihn als sehr netten Mann kennengelernt, vielleicht einfach mal anschreiben?

Grüße Erdnussbier

[Lilienpfennigfuchser]

Hallo,
besten Dank für die Antworten, bes. für den Hinweis auf Dr. Ralf Fischer.
Tilos, ich habe leider versäumt darauf hinzuweisen, dass in RLP bis zum Mai 1978 die Hadrianische Teilung galt.
Im Übrigen sind die Fragen m. E. doch eindeutig formuliert, sodass die Beschreibung eines konkreten Falles gewiss interessant aber für die Beantwortung nicht erforderlich ist.
Wahrscheinlich ist die Klärung der Fragen nicht nur für mich von Interesse.

Grüße LPF

[tilos]

Hallo,
besten Dank für die Antworten, bes. für den Hinweis auf Dr. Ralf Fischer.
Tilos, ich habe leider versäumt darauf hinzuweisen, dass in RLP bis zum Mai 1978 die Hadrianische Teilung galt.
Im Übrigen sind die Fragen m. E. doch eindeutig formuliert, sodass die Beschreibung eines konkreten Falles gewiss interessant aber für die Beantwortung nicht erforderlich ist.
Wahrscheinlich ist die Klärung der Fragen nicht nur für mich von Interesse.
Grüße LPF

Sooo eindeutig hattest Du die Fragen nicht formuliert.

Nach meiner aktuellen Einschätzung:
Funde bis 1978: Meldepflicht mit gesetzlicher Frist, Hadrianische Teilung (d.h. 50/50 Entdecker und Grundeigentümer), Vorkaufsrecht des Landes
Funde 1978-1985 (und bis heute): wie im Gesetz geregelt, dort nachschauen

Wurde seinerzeit (vor Inkrafttreten des Gesetzes 1978) der Bodenfund gesetzeskonform gemeldet, wurde dieser - je nach Lage des Fall bzw. amtlicher Entscheidung - beim Finder gelassen o. befristet zur wissenschaftlichen Bearbeitung einbehalten oder aus besonderem Interesse vom Land angekauft. M.E. sind sämtliche gegenseitigen Ansprüche zwischenzeitlich verjährt. Wer seinerzeit auf Landesseite im Ankaufsfall den Wert ermittelt hat, weiß ich nicht. Ansonsten war es eine Frage der Aushandlung zwischen Finder und Grundeigentümer. Konnte physisch nicht geteilt werden, musste Wertausgleich gezahlt werden, bei Nichteinigung wurde zumeist versteigert, gelegentlich sicher auch ein Gericht bemüht.

Das sind alles nur meine laienhaften Einschätzungen, auf Grundlage Deiner Angaben und eigener Recherchen.

Interessant wäre nun zu erfahren, wie Herr Dr. Ralf Fischer zu Cramburg die Sache einschätzt.

Warum ein allgemeines Interesse daran bestehen sollte, wie bis 1978 in RLP verfahren wurde, erschließt sich mir leider nicht. Anders wäre es bei einer konkreten Fallsituation.

Grüße
Tilos