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die Bedeutung von "gefüttert"

Verfasst: Do 12.05.05 21:04
von amigobutzi
Hallo Freunde,
ich weiß, die Münze ist eine Katastrophe aber doch auch wieder interessant und sie verdeutlicht meine Frage.
Wie wurde so etwas gemacht und warum? Der Kern ist nicht magnetisch
obwohl er, blank gemacht, wie Eisen aussieht.
(Dm 31mm, 14,24 g)
Bild wurde leicht bearbeitet.
Gruß, amigobutzi

Verfasst: Do 12.05.05 21:52
von Zwerg
@amigobutzi

eine Bronzemünze kann nicht "gefüttert" sein. Unter diesem Ausdruck versteht man eine Münze, deren "Kern" aus Bronze, die "Umhüllung" aber aus Silber ist - eine antike Fälschung. Gefütterte (besser plattierte) Münze gibt es seit griechischer Zeit bis ins 1. Jhd. n.Chr.

Was mit deiner Münze geschehen ist? - dam benötigt es einen Metallfachmann. Eisen kann es nicht sein.

Beste Grüße
Zwerg

Wo bleibt die Byzantiner-Fraktion?

Verfasst: Fr 13.05.05 10:31
von amigobutzi
@Zwerg

Das Trägermaterial (Kern) sieht rostig aus, hat einen silbrigen Glanz wenn man daran kratzt, ist aber nicht magnetisch.
Der "Überzug" sieht aus wie eine Kupferfolie , auf dem Av kann man es gut sehen.

Ja, wo bitte bleibt die Byzantiner-Fraktion?

Gruß, amigobutzi

Verfasst: Fr 13.05.05 14:24
von Scheleck
Grüß Dich amigobutzi,
zu den metallurgischen Fragen müßte ich auch einen Fachmann heranziehen.
Bei der eingestellten Münze handelt es sich um einen Follis (40 Nummi) aus dem 1. Offizin (A)der Münzstätte Constantinopel. Die Prägung entstand unter Justinan I. (527-565) im Jahr 31 (rechts neben dem M abwärts von oben nach unten= XXXI meine ich zu erkennen) seiner Regierungszeit. Gewicht und Dm. der Münze entspricht dem Nominal. Bei der Münze handelt es sich um eine Kupferprägung auf der auf der Aversseite noch mittig die grau-grüne Patina zu erkennen ist. Das Umfeld ist korrodiert durch Umwelteinflüße oder durch unsachgemäße Reinigung würde ich vermuten, aber hierzu kann eine metallurgische Beurteilung durch einen Fachmann weiterhelfen. Dass derartige Nominale gefüttert wurden, ist mir bisher nicht bekannt geworden.
Ktlg. Sear 163, DOC 37-61.
Gruß Scheleck