mein erster Byzantiner

Münzen des alten Byzanz

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Beitrag von Gast » Di 18.07.06 22:52

Lieber Michael -

ich kann auch ziemlich ekelig sein (also von wegen "lieber Lehrer".

Musste leider gerade einen von meinen PCs platt machen, da ich egal, wo ich hin wollte, immer auf irgendwelche chinesischen Webs umgeleitet wurde. Sowas ist ärgerlich - insbesondere dann, wenn die Aussenwelt fast nur noch über das Internet erreichbar ist.

Es kotz...........t mich an !!!!!!!!!!!!!!!!!!! :evil:

petzi

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Beitrag von Wurzel » Mi 19.07.06 11:35

Lieber Petzi,

bei so einem Vorfall wäre ich aber auch absolut ekelig, wenn man vor der Wahl steht entweder Chinesisch zu lernen, oder nen Rechner neu zu installieren, ist das schon ein sehr triftiger Grund.
Klingt im übrigen nach nem Trojaner, oder ähnlich gelagertem Schädling, den Du dir da eingefangen hast.

Liebe Grüße Michael
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Beitrag von Gast » Mi 19.07.06 19:35

ja natürlich - aber jetzt ist der Lump platt und mein PC funktioniert zu 80% wieder.

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Beitrag von helcaraxe » Mi 19.07.06 20:34

Na, dann will ich mal Euer Angebot nutzen und mein Glück mit diesem Schüsselchen versuchen.

Ist gar nicht so einfach, ein scharfes Bild davon hinzubekommen, mit der Digicam hats dann geklappt, hoffentlich reichts.

Bei der konvexen Seite (Revers?) bin ich mir allerdings nicht ganz sicher ob sie überhaupt richtig herum ist.

Naja, wenn da überhaupt jemand etwas herauskriegen kann, dann ihr!

Lieber Gruss

helcaraxe

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Beitrag von Wurzel » Mi 19.07.06 20:40

Hallo helcaraxe,

kleine korrektur die konvexe Seite ist das Avers, sprich die Oberseite, und die konkave das Revers.
Granicht so dumm von den Byzantinern ihren Kaiser auf das inner der Schüssel zu setzen, so bleibt es länger vor Abnutzung geschützt, und man steht obendrein vor der religiösen Bevölkerung als "toller Hecht" da, weil man selbst hinter Jesus oder Maria zurücktritt. 8) (das ist aber eine ganz eigene Interpretation)

Michael
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Beitrag von Wurzel » Mi 19.07.06 20:51

Sag mal kannst Du irgendwo auf der Vorderseite die Buchstaben MP Figur OV oder IC Figur XC erkennen?

MP -OV = Maria
IC-XC = Jesus

Michael
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Beitrag von helcaraxe » Mi 19.07.06 21:01

nein, leider werde ich nicht schlau draus. Man erkennt, das dort vielleicht mal Buchstaben gestanden haben, aber ich kann keine entziffern....

helcaraxe
Viele Grüße
helcaraxe
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Beitrag von Truben » Mi 19.07.06 21:31

Für mich sieht das aus wie eine Büste, oder besser ihr Kopf. Dann wäre es Christus, mit oder ohne Bart. Mit 2 Figuren auf der Rückseite kann es nur Christus ohne Bart sein, ich meine neben dem Koppf links auch ein X zu sehen. Dann wäre es Alexios III. Welche der Varianten kann ich nicht sicher bestimmen, z.B. müßte man die Gürtelschnalle sehen können.
Gruß
Truben

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Beitrag von Gast » Do 20.07.06 08:35

@helcaraxe,

Diese Münze sieht mir stilistisch nach einer sog. "Bulgarischen Imitation" im Namen ALEXIOS III aus (ich bin mir zu 99,9% sicher).

Auf dem Revers sind ALEXIOS (links) und St.Konstantin (rechts) dargestellt. Bei den "echten" ALEXIOS-Schüsseln sind die beiden Figuren oft im Winkel gegeneinander versetzt (2 Prägeschläge), während die Bulgaren fast immer mit einem Prägeschlag produzierten, was zur Folge hatte, dass die Figuren ordentlich parallel ausgerichtet waren. Auf bulgarischen ALEXIOSsen sind die Figuren auch sehr häufig kleiner als bei den entsprechenden Byzantinischen Schüsseln. Weiterhin finden sich auch Zeichnungsdetails, insbesondere zwischen den Figuren unterhalb des Reichsapfels, die bei Byzantinern nicht zu finden sind (z.B. fehlende Stola etc.). Ausnahmen bestätigen allerdings auch hier die Regel.

Bei den "Bulgarischen Imitationen" handelt es sich nicht um Fälschungen, sondern um auf dem gesamten Balkan und in Kleinasien gültiges Geld, welches 1:1 konvertibel zu den Byzantinischen Originalen war. Geprägt wurde diese Münze etwa um 1203/1204, vermutlich im thrakischen Grenzgebiet oder auch in Turnovo, der damaligen Hauptstadt des Bulgarischen Reiches.

Gruß - petzlaff

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Beitrag von helcaraxe » Do 20.07.06 13:13

Hallo petzlaff!

Das könnte passen,d enn die Münze war ursprünglich in einem Lot ungereinigter römischer Münzen dabei, die angeblich aus Bugarien stammen...

Vielen Dank!

Ein um einiges schlauerer helcaraxe :-)
Viele Grüße
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Beitrag von helcaraxe » So 23.07.06 16:26

Die Frage ist nur, sortiert man die jetzt unter Bulgarien oder Byzanz ein... :wink:

Liebe Grüße

helcaraxe

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Beitrag von Marc » So 23.07.06 16:53

Bulgarien natürlich. Beischläge sortiere ich immer beim Beischlagenden ein. Aus solchen Beischlägen entwickelten sich dann eigene Münzdarstellungen, sie sind häufig der Beginn einer eigenständigen Währung.

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Beitrag von Gast » So 23.07.06 17:38

@marc

Einspruch, Euer Ehren

Bei den Bulgarischen Imitationen handelt sich um eine Art Ersatzwährung für den gesamten Byzantinischen Einflussbereich vor und währende der Eroberung Konstantinopel durch die Kreuzritter.

Die amals herschenden Aseniden in Bulgarien waren mit den Byz. Kaisern verschwägert und, obwohl sie sich in Thrakien manches Mal furvchtbar gestritten haben, trotzdem "ein Kopf und ein ****".

Zeitgleich zu den "Imitationen" gaben die Bulgaren eigenes Geld, zwar auch in Schüsselform, aber mit völlig anderen Zeichnungen aus.

Insofern kann die "Imitationswährung" guten Gewissens als Byzantinisches Geld eingeordnet werden.

petzi

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Beitrag von helcaraxe » So 23.07.06 17:47

Mann, Petzlaff, Du hast echt ein enormes Wissen.

Ich lerne hier viel in diesem Forum!

Gruß
helcaraxe
Viele Grüße
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Beitrag von Marc » So 23.07.06 18:05

Also ich sehe das Anders ;)

Ich halte das aber für so interessant das ich mir für die Gegendarstellung etwas Zeit lassen will. Und das etwas globaler besprechen will. Beischzläge sind ja im Mittelater in ganz Europa sehr beliebt.

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