Was habe ich denn da????????

Münzen des alten Byzanz

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Wurzel
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Was habe ich denn da????????

Beitrag von Wurzel » Mo 11.12.06 23:11

Heute aus dem Briefkasten geholt.......

Keine Schönheit, aber sehr interessant....

Was steht da auf dem Avers?

Also wie gehabt: Wer, Was, Wann und Wo?

Dann verrate ich als was ich dieses Münzlein erworben habe, der Verkäuferbestimmung bin ich mir nämlich selbst nicht ganz so sicher.

Liebe Grüße Michael
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Byz AVRV01kl01a.jpg
Gewischt 11,79 gr
Durchmesser 29/30 mm
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dionysus
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Beitrag von dionysus » Di 12.12.06 13:35

Also das was und wo kann ich beantworten. Ein Follis mit lateinischer Wertangabe aus Nikomedia der auf einen Follis mit griechischer Wertangabe aus Constantinopel überprägt wurde.
Zum wer kann ich mir keinen reim machen. Ich lese in etwa: _IAODVAV oder _LADPVAV oder _LADPNAV :roll:

Grüsse
Maico
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Beitrag von Gast » Di 12.12.06 20:05

Tja lieber Maico,

die von Dir zitierte Legende gehört natürlich nicht zu dem freundlichen Kaiser, zu dem auch das XXXX auf der Rückseite passt, sondern zu dem ANNO und ist das Ende der Avers-LKegende der überprägten Urmünze:

..PPAV

EIn oberaffeng.....s Stück - so eine wunderbare Prägung sieht man weiss Gott nicht alle Tage 8O

... um den Rest sollen sich jetzt mal die anderen kümmern - ich halte mich zurück.

lieben Gruß
petzi

spätrömer
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Beitrag von spätrömer » Di 12.12.06 21:11

Hallo,

ich würde mal vorsichtig auf eine Überprägung von Phokas (sicher) auf Mauricius Tiberius (?) tippen - kann das sein?

Viele Grüße von spätrömer
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Beitrag von dionysus » Di 12.12.06 21:19

Der Phocas wäre dann meiner Einschätzung nach ein Sear 658.

gruss
Maico
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Beitrag von Wurzel » Di 12.12.06 22:32

Phocas ist meines Wissens richtig, allerdings hätte die Nr. 658 keine Pendilien an der Krone, und mein Phocas hat "einen an der Krone" :wink:

Ich vermute hier auch eine Überprägung auf einem Maurice Tiberius, aber ganz genau habe ich mir das noch nicht betrachtet. Ich fand vor allem die Effekte, die die Überprägung hervorgerufen hat sehr bemerkenswert.
Wo beginnt sonst eine Legende mit PPAV.. :wink:

Liebe Grüße Michael
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Beitrag von dionysus » Di 12.12.06 23:06

Das Stück mit Pendilien ist dann die Sear 659.
Und das regierungsjahr ist das fünfte also 606 AD. .
Gruss maico
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Beitrag von Wurzel » Di 12.12.06 23:29

Jawoll,

so habe ich sie gekauft........

Kleine nebenfrage: In welcher Stadt wurde die Ursprüngliche Münze geprägt?

Es ist übrigens ein MAurice Tiberius gewesen.

Liebe Grüße Michael
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Beitrag von Truben » Mi 13.12.06 07:51

Ich sehe da ein wunderschön erhaltenes "C". Konstantinopel?
Gruß
Truben

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Beitrag von Wurzel » Mi 13.12.06 10:52

Ja,

Konstantinopel ist richtig. Alle anderen scheiden aus. Karthago wurde unter Maurice mit K geschrieben, und die anderen möglichen Münzstätten haben keine Folles geprägt.


Sehr schön.

Liebe Grüße Michael
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Chippi
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Beitrag von Chippi » Mi 13.12.06 18:12

Michael, für mich macht es denn Anschein als sei der CON-Stempel auf den NIKO-Stempel geschlagen worden (also ursprüngl. NIKO überprägt mit CON).

Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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Beitrag von Gast » Mi 13.12.06 18:15

Pikant - oder ?????

Für mich macht es noch viel eher den Eindruck, als ob das "ANNO" über das linke "X" der "XXXX" Wertangabe geschlagen wurde. Aber irgendwie ist das seher, sehr unwahrscheinlich.

8) und ich sach noch - ein Schpannendes teil 8)

petzi

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Beitrag von Wurzel » Mi 13.12.06 18:35

MMMMh,

wenn ich das Stück in meiner Hand halte sehe ich das von schräg verlaufende ANNO mit noch einem Rest der Abschnittslinie darunter das C von CON. Das erste "X" ist beim prägen nicht vollständig ausgeprägt worden, aber ich sehe deutlich, das der Abwärtsstrich von links Oben nach rechts Unten des "X" mit dem Abwärtsstrich des "N" zusammenfällt.
Das der Phocas überprägt wurde denke ich nicht, dazu sind die wesentlichen Bestanteile des Phocas-Münzbildes zu deutlich.
Meine Theorie, beim Überprägen ist der Prägestempel schief aufgesetzt oder der Prägeschlag schief ausgeführt worden, so daß die Reste des ANNO erhalten geblieben sind. Von rechts ausgeführter Schlag denke ich, zumal die Reste der Averslegende Quasie genau hinter dem alten ANNO liegen.

Wäre die Überprägung andersherum verlaufen (Heraclius auf Phocas) wäre die Münze wahrscheinlich nicht durch die Kontrolle gegangen, und wenn Heraclius selber hätte nochmal draufhauen müssen. :wink:
Außerdem müssten dann zumindestens Teile des neuen Münzbildes auf dem gesamten Revers zu sehen sein. Eine zufällige Prägung, die sich auf einen so kleinen Teil des Münzbildes beschränkt halte ich bei einer neuen Prägung für unwahrscheinlich.


Habe es mal bunt angemalt

Beste Grüße Michael
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Truben
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Beitrag von Truben » Mi 13.12.06 21:37

Wurzel schrieb: "schräg verlaufende ANNO mit noch einem Rest der Abschnittslinie darunter das C von CON" Das hast Du in Rot dem Foto eingezeichnet. Genauso sehe ich das auch. Und dies ist fraglos der verbliebene Rest der ersten Münzprägung.
Gruß
Truben

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